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033 - Der Frosch mit der Maske

033 - Der Frosch mit der Maske

Titel: 033 - Der Frosch mit der Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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sie.
    »Ach, das?« sagte Elk und sah das Telefon bös an, »das war ein Freund, der mich heute abend zum Essen einlud.«
    Ella ging still ins Speisezimmer zurück, und Elk rief den Amerikaner mit einem Wink zu sich.
    »Gehen Sie und holen Sie einen Arzt«, sagte er leise, »und sagen Sie ihm, daß er etwas mitbringen soll, was diese junge Dame für zwölf Stunden in Schlaf versenkt.«
    »Schlechte Nachrichten?« fragte Broad.
    Elk nickte. »Nicht die geringste Aussicht, den Jungen zu retten«, sagte er.

37.
    Das Ohr auf den Boden gepreßt, hörte Dick die Worte: »Er sagt, daß er sterben muß«, und seine zersprungenen Lippen verzogen sich zu einem Grinsen. »Habt ihr ihn droben herumgehen hören?« fragte Hagn.
    »Nein, ich glaube, daß er schläft«, sagte eine andere Stimme.
    »Wir werden warten müssen, bis es hell wird. Im Finstern kann man es nicht machen. Wir würden uns gegenseitig umbringen.«
    Diese Ansicht wurde von den meisten Anwesenden geteilt.
    Dick glaubte, sechs Stimmen zählen zu können. Er strich ein Zündhölzchen an, um nochmals die Lage zu überblicken, und wieder fiel sein Auge auf das Kabel.
    Und dann kam Eingebung über ihn. Er bewegte sich lautlos über den Boden hin, er faßte den Draht und zog mit aller Gewalt daran. Unter seinem Gewicht brach der unterstützende Isolator. Zum größten Glück fielen die Stücke auf den Haufen Kehricht im Kamin und verursachten kein Geräusch. In der nächsten halben Stunde arbeitete Dick fieberhaft, indem er die Gummi-Isolierung vom Kabel abwickelte, um die Kupferdrähte freizulegen. Seine Hände bluteten. Seine Nägel brachen, aber nach Ablauf einer Stunde harter Arbeit hatte er das Ende des Kabels bloßgelegt. Mit Befriedigung entsann er sich, daß die Tür nach außen aufging, und indem er die Stahlplatte mit unendlicher Mühe aufhob, legte er sie so dicht an die Tür, daß jeder darauftreten mußte, der ins Zimmer wollte. Dann begann er die losen Kupferdrähte des Kabels in den Schraubenlöchern der Platte zu befestigen.
    Er war kaum damit fertig, als der Tag anbrach und das Licht durch das Glasdach der Fabrik zu strömen begann. Dick hörte schwaches Flüstern und ein leises Knacken, als ob die Riegel an der Tür zurückgeschoben würden. Er kroch zum Schalter und drehte ihn auf.
    Die Tür wurde aufgerissen, und ein Mann trat auf die Platte. Bevor noch sein Schrei den zweiten, der ihm folgte, zu warnen vermochte, lagen sie besinnungslos am Boden.
    »Was ist denn los, zum Teufel?« Das war Hagns Stimme. Er kam die Stufen hinaufgelaufen und setzte den Fuß auf die elektrische Platte. Er stand eine Sekunde lang bewegungslos, dann fiel er mit einem Keuchen zurück, und Dick hörte den Krach, mit dem er die Treppe hinabstürzte.
    Da wartete er nicht länger.
    Er sprang mit einem weiten Satz über die Platte hinweg, rannte die Stufen hinab und stieg über den Körper des bewußtlosen Hagn.
    Das kleine Büro war leer. Auf dem Tisch lag eine seiner Pistolen. Er ergriff sie und rannte durch die lange, öde Fabrikhalle, die ihn endlos dünkte, riß eine Tür auf, und dann war er im Freien.
    Er hörte einen Schrei, und als er sich wendete, sah er zwei von der Bande, die ihn verfolgten. Er hob die Pistole und drückte ab. Es knackte, aber Hagn hatte das Magazin entleert.
    Ein Browning ist eine wunderbare Waffe, selbst wenn er nicht geladen ist. Dick Gordon schlug mit dem Lauf auf den Kopf des Mannes, der ihn fassen wollte, dann rannte er weiter.
    Er begriff, daß er sich geirrt hatte, als er annahm, daß nur sechs Männer im Gebäude anwesend waren. Es waren wohl an zwanzig darin, und die meisten in Hörweite. Dick versuchte, die Straße zu erreichen, von der ihn nur einige Büsche trennten.
    Aber damit beging er einen Fehler. In den Büschen war ein Stacheldrahtzaun versteckt, und er mußte auf dem unebenen Boden weiterlaufen. Unbeschuht, wie er war, empfand er jeden Stein schmerzhaft. Sein langsames Weiterkommen machte es seinen Verfolgern möglich, ihn zu überholen.
    Dick machte einen Bogen und lief nach dem zweiten der drei Fabrikbauten zurück. Nun aber waren sie hinter ihm. Er konnte das Keuchen des Führers hören, und er selbst war mit seinen Kräften zu Ende. Aber da sah er gerade vor sich an der Mauer eine große, runde Feueralarmscheibe, und wie ein Blitzschlag flammte die Erinnerung an eine gleichgültige Unterredung auf. Er zerschmetterte das Glas mit der bloßen Faust und riß an der Glocke. Aber in dieser Minute fielen sie auch schon über

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