033 - Der Frosch mit der Maske
für Neuigkeiten?« fragte Ella begierig.
»Gute«, sagte Elk. »Sie brauchen sich ganz und gar nicht zu beunruhigen, Fräulein Bennett. Hauptmann Gordon kommt unter allen Umständen ans Ziel. Ich vermute, daß er jetzt in Gloucester ist und im bequemsten Bett der Stadt schläft.«
»Aber Sie vermuten es nur, Sie haben noch keine Nachricht aus Gloucester?« fragte Ella hartnäckig.
»Ich habe keine genauen Nachrichten, aber ich kann Ihnen versichern, daß die Nachrichten, die wir haben, nicht schlecht sind«, sagte Elk. »Und da können wir wetten, daß die Dinge alle wie am Schnürchen gehen. - Wieso haben Sie von der Sache erfahren, Johnson?« fragte er. Und der frischgebackene Millionär gab die Erklärung.
»Ich hätte Selinski und seinen Operateur in das Geheimnis einweihen sollen«, sagte Elk nachdenklich. »Diesen Filmleuten fehlt jede Zurückhaltung. Nun, und wie fühlen Sie sich als Krösus, Herr Johnson?«
»Herr Johnson fühlt sich nicht allzu wohl«, sagte Broad. »Er hat die Aufmerksamkeit des lieben Frosches erregt.«
Elk prüfte die Warnung sorgfältig. »Wann haben Sie den Wisch bekommen?«
»Ich fand ihn gestern morgen auf meinem Pult.« Und er erzählte auch den Zwischenfall mit dem vergifteten Tee, bevor er sich empfahl. »Ach, Herr Elk, wenn es Ihnen gelänge, den Frosch zu fangen, so würden Sie ein gutes Werk an der Menschheit tun.«
Es dämmerte schon, als Johnson fortging, und Elk schloß ihm das Haustor auf und sah ihm nach, als er die leere Straße hinunterschritt.
»Ich habe den alten Knaben gern«, sagte er zu Broad. »Und er ist sicher unter einem Glücksstern geboren, denn ich verstehe nicht, warum der Alte sein Geld nicht lieber dem Baby vermacht hat ...«
»Haben Sie das Kind schon gefunden?« unterbrach ihn Broad.
»Nein, das ist auch so ein Froschmysterium, das noch auf seine Aufklärung wartet.«
Johnson hatte eben die Straßenecke erreicht, und sie sahen ihn die Straße überqueren, als ein Mann aus dem Schatten ihm entgegentrat. Es gab eine kurze Unterredung, dann gewahrte Elk den Blitz einer Pistole und hörte den Schuß. Johnson taumelte zurück und sein Gegner wandte sich und floh.
In einer Sekunde war Elk auf der Straße. Der Philosoph war anscheinend nicht verletzt, wenn auch sehr erschüttert.
Elk rannte um die Ecke, aber der Angreifer war verschwunden. Er kehrte zu dem Philosophen zurück, der am Rand des Gehsteiges saß und seine Glieder betastete, ob sie auch heil waren.
»Nein, nein, ich glaube, es war nur der Schock«, keuchte Johnson. »Ich war auf eine solche Angriffsmethode nicht vorbereitet.«
»Wie ist es denn geschehen?« fragte Elk.
»Ich begreife es gar nicht!« antwortete Johnson, der noch ganz verwirrt war. »Ich wollte die Straße überqueren, da kam ein Mann auf mich zu und fragte, ob ich Herr Johnson wäre. Und dann, ehe ich hoch wußte, was geschah, hatte er geschossen.« Johnsons Rock war von der Flamme versengt. »Nein, ich komme nicht mehr ins Haus zurück. Ich glaube auch nicht, daß man den Versuch wiederholen wird.«
Es kamen soeben zwei Detektive zurück, die Harley Terrace bewacht hatten, und ihnen wurde Johnson zur Begleitung anvertraut.
»Das sind doch die geschäftigsten Leutchen, die ich kenne«, sagte Elk kopfschüttelnd. »Man möchte glauben, daß sie mit der Arbeit in Gloucester zufrieden sein könnten und nicht noch eine Nebenbeschäftigung brauchten.«
Es schlug sechs Uhr, aber aus dem Westen kam keine weitere Nachricht mehr. Um sieben Uhr wurde der Zustand des Mädchens bemitleidenswert. Sie hatte sich während der Nacht mit einem Mut aufrecht erhalten, der die Bewunderung der Männer erregte. Aber jetzt, da die furchtbare Stunde herannahte, schien es mit ihrer Kraft zu Ende. Um halb acht Uhr schrillte das Telefon, und Elk war mit einem Panthersprung beim Apparat.
»Hauptmann Gordon hat Didcot vor einer Stunde verlassen«, besagte die Botschaft.
»Didcot?« keuchte Elk verzweifelt. Er sah auf die Uhr. »Vor einer Stunde? Dann hätte er Gloucester in sechzig Minuten erreichen müssen!«
Ella, die sich gerade dazu zwang, den Kaffee zu versuchen, den Gordons Diener im Speisezimmer serviert hatte, kam, als sie ihn sprechen hörte, ins Arbeitszimmer, und Elk wagte nicht, das Gespräch fortzusetzen. »Schon gut!« sagte er laut und warf den Hörer hin.
»Wie lauten Ihre Nachrichten, Herr Elk?«
»Die Nachrichten?« sagte Elk und zwang sein Gesicht in ein Lächeln, »oh, die sind gut!«
»Wer hat angerufen?« beharrte
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