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033 - Der Frosch mit der Maske

033 - Der Frosch mit der Maske

Titel: 033 - Der Frosch mit der Maske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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völlig zu eigen gemacht hatte, entfernte er sieh nach der Waldstraße hin. Es war dies ein Lieblingsstandplatz der Autoausflügler, und es überraschte Ella nicht allzusehr, als sie Broad einige Augenblicke später im Auto vorbeifahren sah.
    Herr Broad lüftete den Hut, während er vorüberfuhr, und grüßte jemanden, den sie nicht sah. Ihre Neugierde wurde auf gestachelt, sie öffnete die Tür und trat auf die Straße hinaus. Auf einem Baumstumpf saß ein Mann, der die Zeitung las und aus einer großen Pfeife rauchte.
    Eine Stunde später, als sie wieder hinaustrat, war er immer noch da. Aber diesmal war er aufgestanden.
    Es war ein großer Mann, der wie ein Soldat aussah und der den Kopf zur Seite drehte, als sie in seine Richtung blickte. Aus irgendeinem Grund schien Maytree Haus unter Beobachtung zu stehen.
    Zuerst hatte Ella Angst, aber dann bekam sie fast Lust, ins Dorf hinabzugehen, um Elk zu telefonieren und eine Erklärung zu verlangen. Sie ging zeitig zu Bett und stellte den Wecker auf drei Uhr.
    Sie erwachte, noch bevor die Glocke Alarm geläutet hatte, zog sich rasch an und ging hinunter, um ein wenig Kaffee zu kochen. Als sie an der Tür ihres Vaters vorbeiging, rief er sie an: »Ich bin auf, falls du mich brauchen solltest, Ella.«
    »Vielen Dank, Papa«, sagte sie herzlich. Sie war froh darüber, ihn in ihrer Nähe zu wissen.
    Das erste Licht zeigte sich am Himmel, als Herrn Maitlands Silhouette sich gegen die Dämmerung abhob. Ella vernahm das leise Knacken des Türschlosses, als er die Gartentür öffnete.
    Diesmal hatte er seinen Wagen eine kleine Strecke vom Haus entfernt warten lassen. Er schien sehr nervös und vermochte im Augenblick kein Wort hervorzubringen. Sein schwerer, abgetragener Überrock war bis zum Hals zugeknöpft, und eine große Kappe bedeckte seinen kahlen Kopf.
    »Sin Sie es, Froilein?« fragte er in rauhem Flüsterton.
    »Ja, Herr Maitland.«
    »Wolln Sie nich mit mir spazierengehn? Ich muß Sie etwas sagn, etwas sehr Wichtiges.«
    »Wir wollen im Garten Spazierengehen«, sagte sie leise.
    Er hielt sie zurück.
    »Wenn man uns aber sehn wird, was? Schöne Geschichte für mich! Grad nur ein Stückchen die Straße rauf, Froilein«, bat er.
    »Es wird uns niemand hören«, tröstete Ella sanft. »Wir können ja auf den Rasenplatz gehen, es stehen einige Stühle dort.«
    »Schläft allens? Alle Dienstmädchens?«
    »Wir haben keine Mädchen«, lächelte sie.
    Er schüttelte den Kopf. »Schad is nich drum. Ich kann sie nich ausstehn. Sechs Kerle in Uniform hab ich bei mir zu Haus, machn mir immer eine Mordsbange.«
    Sie führte ihn über den Rasenplatz, legte ein Kissen in seinen Sessel und wartete.
    Der Anfang auch der vorigen Unterredung hatte ziemlich aussichtsreich geschienen, aber nach einer Weile hatte Herr Maitland sich in Abgründe des Gesprächs verirrt, so daß Ella nicht mehr zu folgen vermochte.
    »Sie sin ein liebes Mächen«, sagte Maitland heiser. »Hab mir's schon gedacht, wie ich Sie 's erste Mal gesehn hab. Sie wer'n einem armen alten Mann nichts antun, was Froilein?«
    »Aber gewiß nicht, Herr Maitland.«
    »Das hab ich mir gedacht. Ich hab es auch Mathilda gesagt. Und sie sagt auch, es is allens in Ordnung mit Ihnen. - War'n Sie schon im Armenhaus, Froilein?«
    »Im Armenhaus?« fragte sie und lächelte wider Willen. »Nein, Herr Maitland, ich bin nie im Armenhaus gewesen.«
    Erschrocken abwinkend, sah er sich um und starrte unter seinen weißen buschigen Brauen auf ein Gesträuch hin, das einen Lauscher hätte verbergen können.
    »Sin Sie schon im Loch gewesen? Ach ja, ich meine Gefängnis, Froilein? Natürlich kann'n Mächen wie Sie so 'ne Sache nich wissen.«
    Wieder sah er sich um.
    »Alle großen Leute hab ich dort getroffen. Möcht wetten, daß ich der einzigste bin, der noch den großen Saul Morris gesehn hat, den schwersten Kerl von uns alle. - Denken Sie, Sie sin ich, allens kommt auf das an. Denken Sie, Sie sin ich, Froilein - ach, es is schrecklich, Froilein!«
    »Ich fürchte, daß ich Sie nicht verstehen kann, Herr Maitland«, flüsterte sie leise. Sie sah ihn nochmals gequält die Gegend mit den Blicken durchforschen, und dann beugte er sich nahe zu ihr.
    »Er is hinter Sie her!« Er umklammerte ihren Arm. »Sie wer'n doch für mich 'n Wörtchen bei ihm einlegen, nich wahr? Sagn Sie ihm, daß ich Sie gewannt hab, er wird es schon wieder gut für mich machn, nich?«
    Er sprach flehentlich, und sie begann zu verstehen, daß mit dem »Er« des Alten

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