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033 - In den Krallen der Tigerfrauen

033 - In den Krallen der Tigerfrauen

Titel: 033 - In den Krallen der Tigerfrauen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: A.F.Morland
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Idee, sich so zu kleiden? Es muß ein großartiges Fest gewesen sein.«
    »Wir waren auf keinem Fest.«
    »Sieh einer an. Sie verkleideten sich nur so zum Spaß…«
    »Dies ist keine Verkleidung.«
    Rob Andrews lachte gepreßt. »Allmählich bringen Sie mich in Verlegenheit. Ich war bisher der Meinung, ziemlich ausgeschlafen zu sein, wie man so schön sagt. Aber ich fürchte, Ihnen kann ich nicht folgen. Wie ist Ihr Name?«
    »Agassmea.«
    »Klingt ein bißchen seltsam, finden Sie nicht?«
    »Nein.«
    »Auch gut. Haben Ihre Freundinnen ebenso komische Namen?«
    »Sie heißen Nata und Borni.«
    Andrews kratzte sich am Ohrläppchen. »Das habe ich mir beinahe gedacht. Doch nun Spaß beiseite, Miß Agassmea, oder wie immer Sie heißen mögen. Warum erlauben Sie mir nicht, Sie nach Hause zu bringen. Ich verspreche Ihnen, Sie haben vor mir nichts zu befürchten.«
    »Ich fürchte mich auch nicht vor dir.«
    Er hatte es deutlich gehört, sie duzte ihn. War das der erste Schritt, um sich näherzukommen? Rob Andrews nahm dieses vermeintliche Angebot erfreut an.
    »Wir müssen ja nicht unbedingt zu dir fahren«, sagte er mit gesenkter Stimme. »Selbstverständlich habe ich ein eigenes Dach über dem Kopf. Ich bin überzeugt, daß es dir dort sehr gut gefallen würde. Komm, steck dein Schwert weg, kriegerische Amazone, und folge mir.«
    Er streckte die Hand nach ihr aus.
    »Nicht anfassen!« zischte sie.
    Aber da war es schon zu spät. Seine Finger berührten sie.
    Eiskalt war ihr Körper. Das erschreckte ihn. Doch noch schlimmer waren die Folgen der Berührung für ihn.
    Agassmea schnellte zurück. Er sah das Schwert blitzen. Surrend sauste es herab und traf sein Handgelenk. Er spürte keinen Schmerz, nur einen dumpfen, ungemein harten Schlag, und dann sah er, wie seine Hand auf dem Bahnsteig lag.
    Agassmea, diese Verrückte, hatte ihm die Hand, mit der er sie berührte, abgeschlagen!
    ***
    Der Schock blockierte weiterhin jegliches Schmerzgefühl. Rob Andrews vermochte auch nicht im mindesten zu reagieren. Die Wunde blutete nicht, und der Mann starrte fassungslos auf seine Hand, die auf dem grauen Beton lag und sich allmählich verfärbte.
    Die Haut sah nach wenigen Sekunden aus, als hätte jemand sie mit Goldfarbe bemalt. Die Finger zuckten, spreizten sich, erstarrten und bewegten sich nun nicht mehr.
    Andrews sah, wie die goldene Haut aufplatzte und sich vom Knochen schälte. Bald lag nur noch eine Skeletthand vor ihm, die sich innerhalb weniger Augenblicke auflöste.
    Zurück blieb Rob Andrews' Siegelring…
    Als der Schock nachließ, als zu Andrews' Bewußtsein durchdrang, was ihm zugestoßen war, fing er an, wie am Spieß zu brüllen. Doch das rührte die eiskalte Amazone nicht im mindesten.
    Sie schob ihr Schwert in eine lederne Hülle, die sie auf dem Rücken trug, und ihre Augen veränderten sich. Senkrecht geschlitzte Pupillen bekam sie.
    Raubkatzenaugen.
    Tigeraugen!
    Verstört blickte Andrews auf seinen Armstumpf, und als Agassmea ihre gepanzerte Rechte nach ihm ausstreckte, torkelte er schreiend zurück. Doch es stand fest, daß er der goldenen Amazone nicht entkommen würde.
    Die Tigerzähne, die Agassmea vor wenigen Sekunden noch um den Hals getragen hatte, waren von der Kette verschwunden, und als sich die vollen Lippen des schönen, aber tödlich gefährlichen Mädchens öffneten, erblickte Rob Andrews die Raubtierzähne in ihrem Mund…
    ***
    Sergeant AI O'Haras Eltern waren Iren gewesen, und seine Ahnen waren aus Irland niemals herausgekommen. Doch der Mensch geht mit der Zeit, und die modernen Verkehrsmittel lassen Entfernungen schrumpfen.
    Was für O'Haras Vorfahren eine strapaziöse Reise fast bis ans Ende der Welt gewesen war, schafften seine Eltern mit dem Flugzeug in einer geradezu lächerlich kurzen Zeit.
    Sie ließen sich in London nieder. Der Stadt der unbegrenzten Möglichkeiten, wie O'Haras Vater zu sagen pflegte. Und der tüchtige Mann bewies seiner Familie auch, daß es mit dieser Behauptung seine Richtigkeit hatte.
    Er eröffnete einen Waschsalon, der großartig florierte. Das ermutigte ihn, ein Jahr später den nächsten zu eröffnen, und bald ging er daran, sich jedes Jahr einen weiteren Salon zuzulegen.
    Fünfzehn Jahre blühte das Geschäft, und man durfte Mr. O'Hara durchaus als wohlhabend bezeichnen. Aber dann kamen die ersten Rückschläge, denn immer mehr Haushalte statteten sich mit eigenen Waschmaschinen aus.
    O'Hara wollte den Geschäftsrückgang zunächst nicht ernst nehmen. »Eine

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