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0330 - Der Todesclub

0330 - Der Todesclub

Titel: 0330 - Der Todesclub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Todesclub
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Goefield lässt Sie bitten Ihren Namen zu nennen, Sir.«
    »Mein Name ist Jerry Cotton, ich bin G-man beim FBI-Distrikt New York.«
    »Ich werde es melden, Sir. Gedulden Sie sich bitte noch einen Augenblick.«
    »Okay«, brummte ich.
    Es machte keine Freude, im Regen herumzustehen, aber was sollte ich tun?
    Wenn es den Leuten da drin gefiel, konnten sie mich eine halbe Stunde im Regen warten lassen.
    So lange dauerte es glücklicherweise nicht.
    Nach verhältnismäßig kurzer Zeit ertönte die unpersönliche Stimme wieder im Lautsprecher: »Haben Sie einen Wagen bei sich, Sir?«
    Wie hätte ich wohl sonst in diese abgelegene Gegend kommen sollen?
    »Sicher«, brummte ich.
    »Dann fahren Sie bitte den Weg entlang bis hinauf zur Freitreppe. Lassen Sie bitte den Zündschlüssel stecken, damit John den Wagen beiseite fahren kann. Mr. Goefield liebt es nicht, wenn die Auffahrt blockiert wird.«
    »Ja«, sagte ich geduldig. »Mach ich. Wie krieg ich das Tor auf?«
    »Das ist bereits erledigt, Sir.«
    Das Summen im Lautsprecher erstarb, weil er abgeschaltet worden war. Dafür ertönte ein stärkeres Brummen, das hinter dem Torpfeiler aus der Erde zu dringen schien.
    Mit dem Brummen setzte sich das breite Tor in Bewegung und schwang nach innen auf.
    Ich grinste.
    Immerhin hatte man Sinn für technische Spielereien, die Bequemlichkeit schufen.
    Ich setzte mich wieder in den Jaguar und rollte langsam den breiten Weg entlang die Auffahrt hinauf.
    Das Wort Freitreppe war nicht übertrieben. Die Stufen waren flach und so breit, dass zwanzig Personen nebeneinander hätten hinauf steigen können.
    Gehorsam ließ ich den Zündschlüssel stecken und stapfte die Treppe hinauf. Oben öffnete sich unter einem säulengetragenen Portal die Haustür, und ein junger Farbiger in der Livree eines Dieners eilte mit einem respektvoll gemurmelten Gruß an mir vorbei zum Wagen, während der Butler einladend die Tür aufhielt.
    »Guten Tag«, sagte ich, als ich an ihm vorbeiging. »Wer empfängt mich?«
    »Mrs. Goefield, Sir. Mr. Goefield ist nicht anwesend. Er kommt fast nie vor sieben Uhr abends nach Haus. Seine geschäftlichen Verpflichtungen, Sir, Sie verstehen.«
    »Bevor Sie mich zu Mrs. Goefield führen, würde ich gern einmal mit meiner Dienststelle telefonieren. Lässt sich das einrichten?«
    »Selbstverständlich, Sir. Hier, bitte.« In der Halle, die dunkel getäfelt und mit wenigen Landschaftsbildern geschmückt war, stand auf einem fast schwarzen, schweren Tisch ein marineblaues Telefon.
    Ich nahm den Hörer und wählte LE 5-7700.
    Als sich die Zentrale meldete, sagte ich meinen Namen und ließ mich mit dem Archiv verbinden.
    »Wir haben doch eine Kartei von Vorbestraften, die nach den besonderen Kennzeichen geordnet ist, nicht wahr?«, fragte ich. »Gut, dann möchte ich, dass ihr nachseht, ob wir einen bestimmten Burschen drin haben. Er hat eine schmale, helle, stichförmige Narbe am Kinn. Ansonsten ist der Mann etwa fünf Zentimeter kleiner als ich. Er dürfte dreißig Jahre alt sein und ungefähr fünfundsiebzig Kilo wiegen. Haare dunkelbraun, Augen ebenso. Seht nach, ob ihr den Burschen finden könnt. Wie lange wird es dauern?«
    »Mit solchen Narben kann es nicht allzu viele Leute geben. Ich schätze, dass wir in einer Viertelstunde wissen, ob wir ihn haben.«
    »Okay, ich rufe wieder an.«
    Ich legte den Hörer auf, drehte mich um und traute meinen Augen nicht.
    Für ein paar Sekunden setzte meine Atmung aus.
    Keine sechs Schritte von mir entfernt stand das Mädchen, das wir als Leiche im Kappa Eight Klub gefunden hatten.
    ***
    Der Tipp stammte von Chappel, und folglich war die Wahrscheinlichkeit groß, dass es ein guter Tipp war.
    Niemand wusste genauer über die verborgensten Kanäle und über die Personen des Rauschgifthandels im Bereich Groß-New-York Bescheid als William Chappel.
    Phil hatte sich aus Gründen der Sicherheit von einem Kollegen in die Bowery begleiten lassen.
    Denn man konnte es kaum wagen, ein Auto in der Bowery unbeaufsichtigt zu lassen, wenn man nicht riskieren wollte, dass Radkappen, die Außenspiegel, die Antenne und womöglich sogar die Stoßstangen verschwunden waren, wenn man zurückkam.
    Der Kollege hieß Dilly Adams und gewissermaßen das Baby des Distrikts, denn er war erst vor vierzehn Tagen von der FBI-Akademie in Quantico gekommen.
    »Und ich hatte mir das so aufregend vorgestellt«, seufzte er. »Und was tue ich seit vierzehn Tagen? Ich trage Akten von einem Zimmer ins andere, ich sitze vier

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