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0330 - Der Todesclub

0330 - Der Todesclub

Titel: 0330 - Der Todesclub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Todesclub
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ab und reichte den Hörer gleich darauf an Phil weiter.
    »Für Sie«, sagte er.
    »Decker«, sagte Phil. »Ah, Sie sind es, Anderson. Nun, hat der Arzt etwas herausgefunden?«
    »Ja, Decker. Das Mädchen war hochgradig süchtig, da gibt es für den Doc gar keinen Zweifel. Morphiumsüchtig, genau wie dieser Delaine. Außerdem hat das Mädchen ungefähr sechs Stunden vor dem Tod eine beachtliche Menge Morphium genommen.«
    »Danke«, murmelte Phil. »Danke, Anderson. Das wollte ich nur wissen.«
    ***
    Für mich war es nicht von Bedeutung, ob die Villa der Goefields noch im Stadtgebiet von New York lag oder schon außerhalb. Lieutenant Anderson hätte auf die Stadtgrenzen Rücksicht nehmen müssen, er gehörte zur Stadtpolizei und hatte außerhalb New Yorks keine Befugnisse. Für mich als G-man lag die Sache anders, das FBI arbeitet in allen fünfzig Staaten und hat überall die gleichen Befugnisse, Ich hatte mich bei der Tankstelle eingehend nach dem Weg erkundigt und eine genaue Beschreibung erhalten. Es muss ungefähr drei Uhr nachmittags gewesen sein, als ich mein Ziel erreichte. Es war eine Villa. Kein anderes Wort hätte dieses Haus charakterisieren können. Aber es war nicht nur eine Villa, es war auch eine recht große. Sie lag ungefähr dreißig Yards neben der Straße in einem parkähnlichen Garten, der sie von allen Seiten umgab. An der Straßenseite zog sich ein schmiedeeiserner Zaun hin, der übermannshoch war. Es gab zwei steinerne Torpfeiler, auf denen je ein Löwe hockte. Die steinern Raubkatzen wirkten ausgesprochen müde.
    Ich ließ den Jaguar auf der anderen Straßenseite stehen. Schon von Weitem war mir der grüne Mercury aufgef allen, der etwa vierzig Yards entfernt stand. Ich konnte die Nummer entziffern, und ich prägte sie mir ein, während ich die Straße überquerte. Es war eine New Yorker Nummer.
    Es gab kein anderes Haus in dieser einsamen Straße.
    Am linken Torpfeiler gab es einen Klingelknopf und darüber eine Messingplatte, die sechs schlitzförmige Öffnungen hatte, unter denen sich Mikrofon und Lautsprecher der Sprechanlage befanden. Ich drückte auf den Klingelknopf und wartete. Plötzlich hörte ich hinter mir Schritte. Ich sah über die Schulter.
    Der Bursche musste aus dem Mercury stammen. Fußgänger fallen schließlich nicht vom Himmel, und auf einer schnurgeraden Straße sieht man einen Mann schon von weiten. Außerdem war sein Trenchcoat noch fast trocken.
    Der Lautsprecher im Pfeiler summte auf, als der Bursche gerade weit genug heran war, um mich hören zu können.
    »Ja, bitte?«, fragte eine männliche Stimme.
    »Ich möchte gern mit Mr. oder Mrs. Goefield sprechen«, sagte ich so laut, dass der Kerl hinter mir seine Ohren nicht anzustrengen brauchte.
    »Ich werde nachsehen, ob Mr. oder Mrs. Goefield zu sprechen sind«
    »Bitte.«
    Langsam drehte ich mich um.
    Der Bursche stand zwei Schritte hinter mir. Er war ein bisschen kleiner als ich, aber breit. Sein Gesicht war kantig, fast quadratisch, sonnengebräunt und abstoßend. Es lag nicht an der schmalen Narbe, die fast unterhalb der Unterlippe begann und bis zur Mitte des Kinns lief, es lag mehr an dem Ausdruck in seinen dunkelbraunen Augen.
    Es war der Blick eines Mannes, der wenig Skrupel kennt.
    »Sauwetter, was?«, fragte er und hielt eine Zigarette hoch. »Haben Sie Feuer? Mein Zigarettenanzünder im Wagen funktioniert nicht.«
    Das war noch kein Grund, bei dem Wetter vierzig Yards zu Fuß zurückzulegen.
    Aber ich zeigte ihm mein Misstrauen nicht. Hilfsbereit ließ ich mein Feuerzeug aufflammen.
    »Haben wir uns nicht schon mal gesehen?«, fragte er.
    So fragt man Leute aus dachte ich, während ich die Achseln zuckte.
    »Möglich. Ich habe viel in der Öffentlichkeit zu tun. Ich halte Vorlesungen, wissen Sie. Höhere Mathematik. Ich bin nämlich von einem College.«
    »Mit so einem schicken Schlitten?« Er zeigte auf den Jaguar. »Mann, ich werde auch noch Professor!«
    »Den Wagen habe ich mühsam vom Gehalt abgespart«, erklärte ich wahrheitsgemäß. »Er ist das einzige Hobby, das ich habe.«
    Er nickte. Das Misstrauen war aus seinem Blick verschwunden. Er tippte mit dem Zeigefinger an die Hutkrempe. »Na, vielen Dank, Professor.«
    Ich gab mir Mühe, schüchtern zu lächeln, weil ich aus irgendeinem Grunde glaubte, College-Professoren wirkten echter, wenn sie schüchtern wären.
    Er trabte zurück zu seinem Wagen.
    Zum Glück war er bereits außer Hörweite, als aus der Torsprechanlage die Frage klang: »Mrs.

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