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0330 - Der Todesclub

0330 - Der Todesclub

Titel: 0330 - Der Todesclub Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der Todesclub
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fast heiser. Er ließ seinen Zigarettenstummel zum Fenster hinausfallen.
    »Sie kam mit dem Leben davon«, schloss er seine Erzählung. »Aber ihr musste der rechte Arm amputiert werden, weil ein Anfänger nicht aufgepasst hatte, weil er nicht verstand, dass in unserem Beruf eine unbedeutende Kleinigkeit über Leben und Tod entscheiden kann.«
    »Und was wurde mit dem Mann?«, fragte Dilly Adams.
    Phil machte eine wegwerfende Handbewegung.
    »Der Anfänger schoss ihm die Pistole aus der Hand und schnappte ihn, als er flüchten wollte. Das hätte jeder andere G-man ebenso gut erledigt. Das mit der Frau waf nicht mehr gutzumachen.«
    Phil stieg aus. Ein dünnes Lächeln stand jetzt wieder in seinem Gesicht. »Denken Sie an diese Geschichte, Dilly«, riet er. »Denken Sie daran, wenn es Ihnen bei uns mal zu langweilig wird.«
    Dilly Adams nickte langsam.
    »Ja, Sir«, sagte er. »Ja.«
    »Sagen Sie Phil zu mir. Das ist bei uns so üblich. Und fragen Sie nicht erst die Kollegen, wer dieser Anfänger war. Sie sehen ihn vor sich.«
    Phil drehte sich schnell um und ging auf den Eingang eines Lokals zu. Ein paar Betrunkene torkelten ihm entgegen.
    Einer .rempelte ihn an und beschimpfte ihn. Die anderen starrten ihn an. Sie suchten Streit.
    »Entschuldigung«, murmelte Phil und ging rasch an ihnen vorbei in das Lokal. Er fand den Mann nicht, den er suchte. Zögernd blieb er auf halbem Weg zur Theke stehen und überlegte. Dann setzte er seinen Weg fort und winkte den Barkeeper heran.
    »Ich suche Eddy«, murmelte er und schob eine Dollar-Note über den Tisch.
    »Eddy?«, wiederholte der hemdsärmelige Mann mit gerunzelter Stirn.
    Phil nickte. Der Barkeeper zögerte noch immer. Dann nickte er und kam hinter der Theke hervor. Phil folgte ihm bis zu einer schmalen Tür in der Rückfront des Lokals. Der Barkeeper schob sie auf und drehte sich um.
    Phil war in Gedanken. Die alte Geschichte hatte ihn aufgewühlt, so aufgewühlt, dass er eine der Grundregeln vergaß. Er ging an dem Barkeeper vorbei und als Erster durch die Tür. Als sie hinter ihm zufiel, wurde ihm bewusst, wie dumm er sich benommen hatte. Wie ein richtiger Anfänger. Aber jetzt war es bereits zu spät.
    Denn jn seinem Rücken spürte er den harten Druck von der Mündung einer Pistole.
    ***
    »Ist Ihnen nicht wohl?«, fragte das Mädchen.
    Aber das war nicht die Stimme eines jungen Mädchens, es war die Stimme einer reifen Frau. Ich holte tief Luft. Die Ähnlichkeit war umwerfend, aber als die Frau jetzt ein paar Schritte näherkam, schwächte sich der erste Eindruck einer frappierenden Ähnlichkeit ab. Sie wirkte älter als das Mädchen, das ich nur als Tote gesehen hatte. Die Frau sah aus wie fünfunddreißig. Vielleicht war sie eine ältere Schwester, vielleicht gar die Mutter - dann freilich musste sie wenigstens vierzig Jahre alt sein.
    »Mein Name ist Cotton«, brachte ich endlich hervor. »Jerry Cotton. Ich bin G-man. Hier ist mein Dienstausweis.«
    Sie warf nur einen flüchtigen Blick darauf, dann sah sie mich wieder an - oder vielmehr meinen nassen Mantel.
    »Wir haben Sie im Regen warten lassen«, sagte sie. »Entschuldigen Sie. Darf ich Ihnen etwas anbieten, Mr. Cotton? Kaffee, Tee oder Whisky?«
    »Kaffee würde ich vorziehen.«
    »Peter, bringen Sie bitte Kaffee in die Bibliothek. Für mich auch.«
    »Ja, Ma’am.«
    Sie ging vor mir her, während ich eine Sekunde auf den Gedanken verschwendete, wie viele Butler wohl Peter hießen. Sicher waren es nicht viele.
    Die Bibliothek war anders, als ich sie erwartet hatte. Statt dunkler, bis an die Decke reichender Regale, gab es eine moderne Einrichtung, die mir sofort gefiel. Weiße Leitern waren in die Wände verankert und mit hellen, dazwischen gelegten Brettern zu Buch--regalen gestaltet. Zusammen mit den bunten Rücken der Bücher ergaben sie ein farbenfrohes Bild, das nichts von der Düsternis der Räume hatte, die man in solchen Häusern gewöhnlich Bibliothek nennt. Auch die Sitzmöbel und die kleinen Tische waren sehr modern und gradlinig. Es gab nirgendwo einen überflüssigen Schnörkel.
    »Gefällt es Ihnen?«, fragte die Frau plötzlich.
    Ich riss meinen Blick von der Einrichtung los. Die Frau hatte mich beobachtet und lächelte.
    »Es ist sehr hübsch«, sagte ich. »Und mal was anderes.«
    »Ja, nicht wahr? Es war die Idee meiner Tochter, und wir hatten zu tun, um meinen Mann davon zu überzeugen, dass auch so etwas schön sein kann. Jetzt gibt er zu, dass es ihm besser gefällt als früher. Aber

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