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0330 - Die lebende Legende

0330 - Die lebende Legende

Titel: 0330 - Die lebende Legende Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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killten. Sie wurden als Mörder gedungen, obwohl dies mit ihrer Lebensauffassung überhaupt nicht zu vereinbaren war. Wie das nun im einzelnen zusammenhing, wußte ich nicht, war nur über den Gedanken gestolpert, weil in diesem Fall ein Schuhkonzern eine Rolle spielte.
    Hatte Helen vielleicht etwas entdeckt, das den anderen gefährlich werden konnte, und man sah nur die Möglichkeit, sie aus dem Weg zu räumen? Dies durfte ich nicht unbedingt von der Hand weisen und war schon gespannt, wie es weiterlaufen würde.
    Wir hatten kein Taxi genommen. Außerdem drängte die Zeit nicht, so daß ich mir Frisco ein wenig anschauen konnte. Hier machte es noch Spaß, zu Fuß zu gehen, im Gegensatz zu Los Angeles, wo jeder nur mit dem Wagen fuhr.
    Wir erreichten unser Hotel und spürten schon vor dem Kasten die Kühle des Wassers. Der Wind trug den Sprüh der Brunnen gegen unsere Gesichter.
    Yakup Yalcinkaya war in den letzten Minuten einsilbig gewesen.
    Er hatte nur mehr zu Boden geschaut und sagte auch jetzt nichts, als wir die Halle betraten.
    Ich ging zur Rezeption. Vielleicht lag dort eine Nachricht für mich von Suko.
    Es war nichts da.
    Yakup hatte sich gesetzt. Ich kam zu ihm und erklärte ihm, daß Suko sich nicht gemeldet hatte.
    »Schade, daß wir nicht wissen, wo er sich aufhält.«
    »Der kommt schon wieder, keine Sorge. Oder läßt zumindest von sich hören.«
    »Man sitzt untätig herum.«
    Das taten wir tatsächlich, denn auch ich hatte meinen Platz gefunden.
    »Wobei ich immer noch glaube, daß Oziko reagieren wird, wenn er in dem Fall mitmischt.«
    »Das möchte ich fast hoffen.«
    »Mehr Informationen über Ninja könnten wir bei deinen Lehrmeistern bekommen. Sollen wir zu ihnen gehen?«
    »Jetzt?«
    »Es wäre nicht schlecht. Vielleicht haben wir später keine Zeit mehr. Ich brauche über Shimada…«
    Yakup schüttelte den Kopf. Auch sein Gesichtsausdruck veränderte sich plötzlich.
    »Was hast du?« fragte ich ihn.
    Mit einer gleitenden Bewegung stand der Türke auf. Er schaute über die Hibiskussträucher hinweg in die Weite der Halle. Dabei war sein Körper ziemlich starr geworden. »Irgend etwas habe ich gesehen«, flüsterte er dabei.
    »Und was?«
    »Ninja…«
    Dieses eine Wort alarmierte mich. Auch mich hielt nichts mehr auf dem Sitz. Ich schaute ebenfalls in die Richtung, in die auch mein Begleiter blickte.
    »Wo denn?«
    Yakup drehte sich um. »Ich habe sie gesehen«, sagte er bestimmt.
    »Und woran hast du sie erkannt?«
    Er hob die Schultern. »So etwas merkt man eben. Eine Erklärung kann ich dir auch nicht geben. Jedenfalls werden wir beobachtet, John. Verlaß dich darauf.«
    Ich runzelte die Stirn. Das gefiel mir überhaupt nicht. Eine Gänsehaut lief über meinen Rücken. Unter den brennenden Blicken irgendwelcher Ninja-Krieger zu stehen, war nicht empfehlenswert.
    Beide drehten wir uns um und tasteten mit den Blicken die gewaltige Halle des Hotels ab.
    Nichts zu sehen…
    Nur der übliche Trubel. Menschen kamen, andere gingen, wieder andere trafen sich in der Halle. Ich schaute auch in die Höhe zu den gläsernen Galerien und Wandelgängen, die in der ersten Etage lagen.
    Dort hatten sich kleine Geschäfte etabliert. Man bekam Schmuck, Modeartikel, Spielzeug und einiges mehr. Natürlich auch Souvenirs.
    Nur keine Ninja.
    »Da sind sie!« Yakup stand neben mir und deutete in die Höhe.
    Auf der Galerie sah ich sie. Es waren zwei Männer, die nebeneinander standen und nach unten schauten.
    »Bist du sicher?«
    »Ja, schau dir ihre Anzüge an.«
    In der Tat hoben sie sich von den übrigen Menschen ab. Sie trugen dunkelblaue, kuttenähnliche Gewänder, die an der Hüfte endeten.
    Kampfkittel der Ninja-Krieger.
    Im nächsten Augenblick verschwanden sie. So schnell, so lautlos, daß es schon erschreckend war. Ich hatte erlebt, wie schnell sie sein konnten, auch jetzt hatten sie es mir bewiesen.
    »Das sieht nicht gut aus«, sagte Yakup. »Sie werden auf eine günstige Gelegenheit warten…«
    »Und dann?«
    »Schlagen sie zu!«
    Diese drei Worte ließen mich noch wachsamer werden. Ich dachte an die Menschen in der Halle. Wenn die Ninja einmal kämpften, blieb kein Auge trocken und auch nichts heil. Sie nahmen auf nichts Rücksicht, die sprangen durch Wände, das heißt, sie zerhämmerten sie.
    Keine berauschenden Aussichten.
    »Wir sollten sie aus der Hotelhalle locken«, schlug ich meinem neuen Freund vor.
    »Das wäre nicht schlecht. Hier werden sie…«
    Ein Schrei ließ Yakup verstummen.

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