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0330 - Ein Mann wie Rhodan

Titel: 0330 - Ein Mann wie Rhodan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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sagte Nabore. „Ich habe alle Quadrate gekennzeichnet, die wir nicht zu ändern brauchen."
    Er schaltete das Gerät aus. Anrath war froh, daß der Chirurg von den bevorstehenden Eingriffen sprach, als handelte es sich um eine alltägliche Sache.
    „Ich glaube, daß ich mit ungefähr fünfzig Eingriffen hinkomme", sagte Nabore.
    Anrath starrte ihn ungläubig an. Er glaubte sich verhört zu haben. Nabore merkte, daß Anrath verwirrt war, und lächelte beruhigend.
    „Es wird nicht lange dauern und wird auch nicht schmerzhaft sein. Außerdem habe ich zuverlässige Helfer." Er deutete auf die Siganesen.
    Anraths Blicke suchten Mercants Augen.
    „Wie lange werde ich in der Klinik bleiben?" fragte er.
    „Fünf Tage", hörte er Nabore sagen.
    Anrath ließ hilflos die Arme hängen. Wieder hatte er das Gefühl, in einen Strudel unwirklicher Ereignisse geraten zu sein. Ein dumpfer Druck legte sich auf seine Brust.
    „Aber... „, setzte er an.
    „Das bedeutet, daß Sie danach nur noch drei Tage Zeit haben, um sich seelisch auf Ihre Rolle einzustellen und alles zu lernen, was wichtig ist", fiel Mercant ins Wort.
    Als Anrath aufschaute, wich Prof. Nabore seinen Blicken aus. Im Gesicht des Arztes stand Unglauben geschrieben. Der Chirurg glaubte nicht daran, daß Anrath es schaffen konnte.
     
    *
     
    Heiko Anrath erwachte aus der Narkose. Er fühlte sich schmerzfrei und unbeschwert. Dann kehrte die Erinnerung zurück, und er verzog unwillkürlich das Gesicht.
    „Bewegen Sie den Kopf nicht so heftig!" rief eine dünne Stimme unmittelbar neben seinem Ohr.
    Einer der beiden Siganesen turnte mit einer zentimetergroßen Lupe an Anraths Haaren hinauf. Auf der Stirn ließ er sich nieder und untersuchte die Haut. Ab und zu stieß er kaum wahrnehmbare Geräusche der Zufriedenheit aus.
    „Wer sind Sie?" erkundigte sich Anrath. „Dr. Lofton oder Dr. Giuffre?"
    Der Umweltangepaßte hockte sich mit übergeschlagenen Beinen auf Anraths Nase. Er schwang die Lupe wie eine Keule.
    „Dr. Lofton!" piepste er.
    Die weichen Schuhe des Siganesen kitzelten Anrath im Gesicht, und er mußte niesen. Dr. Lofton wurde davongeschleudert und landete unsanft auf der Bettdecke.
    „Können Sie nicht aufpassen?" schrie er wütend. „Sie müssen mich warnen, bevor Sie niesen oder husten."
    „Es tut mir leid", sagte Anrath reumütig. „Erzählen Sie mir von der Operation."
    Dr. Lofton wurde zugänglicher.
    „Diesmal nahmen wir die grundlegenden Eingriffe vor", erklärte er. „Durch das lebende Zellgewebe, das wir Ihnen auftrugen, blieben keine Narben zurück."
    „Kann ich einen Spiegel haben?" fragte Anrath.
    Dr. Lofton schwang sich auf das Kopfkissen, wo er einen winzigen Schaltkasten stehen hatte. Er drückte auf einige Kontrollknöpfe. und ein quadratischer Spiegel sank von der Decke herunter. Ein weiterer Knopfdruck des Siganesen erhellte die Spiegelfläche.
    Anrath starrte auf das Gesicht, das ihm entgegenblickte. Es glich weder seinem eigenen noch dem Perry Rhodans.
    Lofton sagte: „Es sieht noch ein bißchen komisch aus. Wir haben zunächst überall dort Biomolplast aufgetragen, wo es uns nötig erschien. Außerdem haben wir eine große Anzahl von Poren und kleinen Narben verändert."
    Anrath konnte die Blicke nicht von seinem Spiegelbild losreißen. Sein Gesicht erschien ihm als schwammige Masse ohne jeden Charakter. Er wollte eine Hand heben und damit über seine Stirn streichen. Da spürte er, daß seine beiden Arme angeschnallt waren.
    „Sie dürfen Ihr Gesicht erst wieder berühren, wenn das Biomolplast vollkommen mit Ihrer Gesichtshaut verwachsen ist", sagte Dr. Lofton bedauernd. „Der Professor hielt es für besser, Sie anzuschnallen."
    „Befürchtet er, ich könnte mir die Plasmafetzen abreißen?" fragte Anrath spöttisch.
    „Ja", sagte Dr. Lofton. „Die meisten Patienten gefallen sich nicht nach den ersten Eingriffen. Das ist immer die schwierigste Zeit. Nach der dreißigsten Operation können sie allmählich erkennen, wie ihr neues Gesicht aussehen wird."
    Anrath schloß die Augen. Er wollte diese graue Fläche, die sein Gesicht war, nicht länger sehen. Dr.
    Lofton schien zu ahnen, was in seinem Patienten vorging, denn er schaltete das Licht aus und ließ den Spiegel nach oben gleiten.
    „Bin ich der einzige Patient in dieser Klinik?" fragte Anrath, der seine Gedanken von seinen eigenen Problemen losreißen wollte.
    „Keineswegs", erwiderte Dr. Lofton bereitwillig. „Zur Zeit werden zweiunddreißig Männer und sieben

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