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0330 - Ein Mann wie Rhodan

Titel: 0330 - Ein Mann wie Rhodan Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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D. Mercant wartete geduldig, bis sich der Bildschirm des Visiphons erhellte. Als das Gesicht eines plophosischen Flottenoffiziers sichtbar wurde, schüttelte er unwillig den Kopf.
    „Ich habe eine Direktverbindung mit Mory Rhodan-Abro verlangt. Sagen Sie ihr, daß Allan D.
    Mercant sich mit ihr über Mr. Heiko Anrath unterhalten möchte."
    Es dauerte nur ein paar Sekunden, bis Morys Gesicht auf dem Bildschirm erschien.
    „Allan!" rief sie überrascht. „Ich wollte Mr. Bull bereits veranlassen, Verbindung mit Ihnen aufzunehmen. Warum haben wir in den drei vergangenen Tagen so wenig von Ihnen gehört?"
    Mercant dachte an die Agenteneinsätze, die er in die Wege geleitet hatte. Die unerledigte Arbeit, die in seinem Büro auf ihn wartete, fiel ihm ein.
    „Ich kann mir vorstellen, daß Sie sich auf der Erde wie auf einem Pulverfaß vorkommen", sagte er.
    „Unsere Organisation tut alles, damit es niemals zu einer Explosion kommt."
    „Nach neuesten Berichten wird OLD MAN frühestens übermorgen die Grenze der Galaxis erreichen", sagte Mory. „Reginald Bull ist darauf vorbereitet, Großalarm für die Heimatflotte und das Transmiform-System zu geben. Selbst die größten Optimisten unter den eingeweihten Offizieren glauben nicht mehr daran, daß der Roboter seinen Kurs ändern könnte. Zum Glück sind auch die Zweitkonditionierten an Bord nicht in der Lage, die Geschwindigkeit OLD MANs wesentlich zu beschleunigen. Deshalb können wir uns gut auf den bevorstehenden Angriff vorbereiten."
    Mercant wußte, daß sie beide dem eigentlichen Problem auswichen. Aber es ließ sich nicht totschweigen.
    „Ich wollte mit Ihnen über Heiko Anrath sprechen", sagte er schwerfällig.
    Ihre Augenbrauen hoben sich. Es war, als hätte er Mory irgendwie verletzt. Er senkte den Kopf und wartete, daß sie die Initiative ergriff.
    „Macht er Fortschritte?" wollte sie wissen.
    „Professor Nabore behauptet ja", erwiderte er. „Ich habe ihn den Quistair-Test machen lassen."
    „Ja?" Ihre Stimme klang interessiert. „Wie ist die Sache ausgegangen?"
    „Sie scheinen recht zu behalten. Anrath hat versagt. In seinem jetzigen Zustand ist er nicht einmal in der Lage, einen Flottenoffizier in den unteren Rängen glaubhaft zu vertreten."
    „Er tut mir leid", sagte sie.
    „Ich habe ihm das Ergebnis verschwiegen. Wir werden trotz allem mit seiner Behandlung fortfahren."
    „Vielleicht hat er die Formulare falsch ausgefüllt", meinte die Plophoserin.
    „Nein", widersprach der kleine Mann. „Selbst ein erfahrener Psychologe könnte den Quistair-Test ohne den entsprechenden Psycho-Schlüssel nicht so fälschen, daß es nicht auffallen würde. Anrath war ehrlich. Das ist das einzig Positive, was dabei herausgekommen ist."
    „Was sollen wir nur tun, Allan?"
    Mercant spürte die tiefe Verzweiflung dieser Frau selbst über die räumliche Entfernung hinweg. Für sie war alles doppelt schwer. Ihre Sorgen galten nicht nur dem bedrohten Imperium, sondern auch ihrem verschwundenen Mann, der das Unheil vielleicht hätte abwenden können. Mercant wußte, daß er Mory mit billigem Trost nicht helfen konnte.
    „Wir stehen in der vordersten Linie", sagte er. „Da werden wir bleiben, bis alles vorüber ist."
    „Sie haben die Weisheit einer Eule", sagte sie.
    Er lächelte gezwungen.
    „Unterrichten Sie bitte Mr. Bull vom Ausgang des Quistair-Tests", bat er sie. „Sagen Sie ihm, daß wir trotzdem mit der Ausbildung Anraths weitermachen."
     
    5.
     
    Nabore trat hinter Anrath. Der Atem des Arztes streifte Anraths Nacken. Beide blickten in den Spiegel, vor dem sie standen. Anrath hob langsam einen Arm und tastete mit den Fingerspitzen über das Gesicht. Er sah Nabore zufrieden lachen.
    Der Arzt hatte für seine Zufriedenheit allen &rund, dachte Anrath. Sein Gesicht war nicht mehr von dem des Großadministrators zu unterscheiden. Auch die Farbe der Haut, der Augen und der Haare war durch Injektionen und biochemische Mitteln verändert worden. Jetzt, da er sein neues Gesicht sah, erkannte Anrath, daß seine Ähnlichkeit mit Rhodan nicht so groß gewesen war, wie er immer geglaubt hatte. Der Mann, den er im Spiegel sah, schien ein Fremder zu sein.
    „Die Veränderungen sind ausgezeichnet gelungen", bemerkte Nabore stolz. „In drei bis vier Tagen wird sich Ihre Stimme normalisieren, dann können Sie sich an die Öffentlichkeit wagen."
    Anrath hatte den Gedanken an sein erstes Auftreten als Großadministrator bisher bewußt unterdrückt. Die Worte des Mediziners

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