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0331 - Heroin in zarten Händen

0331 - Heroin in zarten Händen

Titel: 0331 - Heroin in zarten Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heroin in zarten Händen
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miteinander. Von der Unterhaltung konnte ich nichts mitbekommen, denn ich durfte mich nicht zu nahe setzen -Celeste kennt mich ja von früher.«
    »Wie sah die Frau aus?«, fragte Phil.
    »Du meine Güte«, antwortet er. »Wie sehen Frauen aus? Sie trug ein schwarzes Kostüm, hatte hellblonde Haare und einen hellen Teint. Aber Sie wissen selbst, dass eine solche Beschreibung auf Tausende von Frauen in dieser Stadt zutrifft.«
    »Haben Sie die beiden verfolgt?«
    »Ich wollte, aber sie trennten sich vor dem Lokal. Deshalb entschloss ich mich, Celeste zu beschatten. Die Frau fuhr mit einem Taxi weg. Celeste verlor ich dann an einer Kreuzung, als die Ampel auf Rot wechselte. Ich war zu weit hinter ihm, um noch mit ihm durchzuwischen.«
    »Es gehört schon eine unglaubliche Frechheit dazu, sich in einem öffentlichen Lokal aufzuhalten, wenn man von der Polizei gesucht wird«, wunderte ich mich. Schließlich stand Juan Celeste ja auf der Fahndungsliste.
    »Nicht so viel, wie Sie glauben«, sagte Al Goore. »Er hat sich die Augenbrauen rasiert, und lässt sich ein Menjou-Bärtchen wachsen. Wer ihn nicht genau kennt, übersieht ihn leicht.«
    Wir schliefen uns den nächsten Morgen gründlich aus und frühstückten erst einmal ausgiebig. Dann fuhren wir zum Headquarter, wo Mr. High für elf Uhr eine Besprechung angesetzt hatte.
    Wir begaben uns in den Konferenzraum, wo schon mehrere unserer Kollegen wartend herumsaßen. Als ich den ersten Stummel im Aschenbecher ausgedrückt hatte, erschien Mr. High. Nach einer kurzen Begrüßung begann er. Es wurden die einzelnen Fälle durchgesprochen, die von den Kollegen gerade bearbeitet wurden. Zuletzt waren wir an der Reihe.
    »Und nun zu Ihnen, Jerry!«, wandte sich der Chef an mich. »Fassen wir die Lage kurz zusammen! Wir haben den Absturz einer Verkehrsmaschine, der auf ein Attentat zurückzuführen ist. Weiter den Mord an Millicent Tool und Cobb Dolley und den Überfall auf Hugh Dalton. Nicht zu vergessen das Verschwinden dieser Dolly Hale und den gestrigen Überfall auf Sie und Phil. Der Sprengstoffanschlag auf Sie heute Nacht gehört wohl in die gleiche Reihe. Haben Sie eine Erklärung dafür?«
    Das hatte ich zwar, aber sie stützte sich zum größten Teil auf bloße Vermutung. Ich sagte das auch Mr. High.
    »Lassen Sie sich dadurch nicht beirren, Jerry«, meinte er nur.
    »Am Anfang steht immer eine Theorie, wenn die Tatsachen dann nicht hineinpassen, muss man sie eben ändern. Aber irgendwo muss man schließlich anfangen.« Er nickte mir ermunternd zu.
    »Also schön«, begann ich, »fangen wir mit dem Flugzeugabsturz an. Dafür kann es meiner Meinung nach zwei Gründe geben: Entweder die Pläne der Konstrukteure oder der Konkurrenzkrieg zweier Banden. Etwas Genaues wissen wir noch nicht darüber. Jedenfalls ist die Ermordung Millicent Tools eine Folge davon. Sie musste sterben, weil sie die Hintergründe kannte. Das heißt nicht unbedingt die des Attentats - ich bezweifle das sogar. Sicher jedoch wusste sie über den Boss und die ganze Organisation Bescheid. Der alte Cobb scheint den Mörder gekannt zu haben, sehr wahrscheinlich wusste er auch Näheres über die Tat. Nach seinen Andeutungen müssen wir den Täter in Juan Celeste sehen, der immer noch nicht auf gefunden werden konnte. Nach den Angaben von Hugh Daltons Butler hält er sich jedoch noch in New York auf. Durch Dolly Hale scheinen die Gangster über die Ereignisse im Morningside Drive auf dem Laufenden gehalten worden zu sein. Als wir anfingen, uns für sie zu interessieren, musste sie verschwinden, der alte Dolley wurde kurzerhand umgebracht. Vielleicht hat Celeste auch diesen Mord auf dem Gewissen - er hatte jedenfalls das größte Interesse daran, den lästigen Mitwisser aus dem Weg zu räumen.«
    »Und wie erklären Sie den Überall auf Hugh Dalton?«, fragte der Chef.
    »Die Bande, die Millicent Tool angehörte, glaubte, dass die Konkurrenz hinter dem Attentat steckt. Sie sahen diese Konkurrenz in Hugh Dalton und seinen Leuten. Höchstwahrscheinlich waren sie damit auf dem Holzweg. Wenn Dalton auch nicht so hasenrein war, wie er sich gab, so dürfte er meiner Überzeugung auch mit dem Attentat nichts zu tun haben. Er verdiente sich vielleicht noch eine Art von Pension, aber mit dem großen Geschäft hatte er nichts mehr zu tun. Al Goore, der sonst sehr gesprächig ist, hält sich in diesem Punkt sehr zurück. Von seiner Seite besteht sicherlich keine Gefahr mehr, dass Rauschgift in den Handel gebracht wird.

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