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0331 - Heroin in zarten Händen

0331 - Heroin in zarten Händen

Titel: 0331 - Heroin in zarten Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heroin in zarten Händen
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Mann betrat den Raum. Er zog sich einen Stuhl heran, setzte sich rittlings darauf und lehnte sich mit den Unterarmen auf die Lehne. Dann sah er uns ein paar Minuten schweigend an.
    »Wenn Sie glauben, dass das auf uns Eindruck macht, irren Sie sich gewaltig«, meinte ich. »Haben Sie diese Pose im Zoo vor dem Affenkäfig einstudiert?«
    Der Bursche lief rot an.
    »Soll ich diesem Ochsenfrosch das Maul stopfen?«, fragte Bob und rieb seine geballte Faust in der Linken. Aber der Playboy winkte ab.
    »Lass das«, befahl er, »Du kannst dein Mütchen später kühlen. Meinetwegen kannst du ihn und den anderen dazu auch einsalzen.«
    Sie lachten beide wie über einen guten Witz, aber ich verstand die Pointe nicht. Etwas später sollte sie allerdings klar werden.
    »Jetzt zur Sache!«, begann er. »Sie sind die beiden FBI-Agents Cotton und Decker?«
    »Sind Sie der Boss?«
    »An den Boss kommt ihr nicht ran«, meckerte er hämisch und trocknete sich mit seinem Taschentuch die Stirn.
    »Gebt euch keine Mühe! Niemand kennt den Boss - außer mir!«
    »Und was habt ihr mit Dolly Hale gemacht?«, wollte ich wissen.
    »Dolly Hale?« Er schüttelte den Kopf. Eine Strähne seines pomadisierten Haares fiel ihm in die Stirn. Er legte sie wieder sorgfältig an ihren alten Platz zurück.
    »Wenn Sie jetzt auch noch behaupten, nichts von Cobb Dolley, Juan Celeste oder auch von Millicent Tool zu wissen, dann können wir die Unterredung auch als beendet betrachten«, meinte ich.
    Seine Komplizeh sahen ihn neugierig an.
    Er war sichtlich entschlossen, uns mit Gewalt zum Reden zu bringen, als Bob sagte: »Damit kommen wir nicht weiter, Wiggie! Du warst immer zu weich, und das wird dich eines Tages ans Messer liefern. Der Boss will Ergebnisse sehen!«
    Der mit Wiggie angesprochene zeigte Nervosität. Er holte sein Taschentuch hervor und trocknete sich wieder einmal die Stirn. Dann wandte er sich zu Bob.
    »Der Boss liebt solche Reden nicht, Bob! Ich weiß selbst, was ich zu tun habe. Du hast die Anweisungen auszuführen, die du bekommst. Das gilt für alle! Noch bin ich der Stellvertreter des Boss! Ich hoffe, ich bin verstanden worden!«
    Er bellte seine Worte in einer Eile heraus, als fürchte er, jeden Augenblick seines Postens enthoben zu werden. »Und jetzt holt die Salzblöcke herbei!«
    Er wandte sich an die anderen. Mit unsicheren und abschätzenden Blicken auf Wiggie und Bob verließen sie den Raum, um mit vier mächtigen Salzblöcken und ebenso viel Ketten wieder zurückzukehren.
    Jetzt wurde mir klar, warum Wiggie vorhin von »Einsalzen« gesprochen hatte. Mit den Blöcken sollten wir beschwert werden. Wenn man uns dann ins Wasser warf, würde das Salz aufweichen. Unsere Körper würden dann an die Oberfläche treiben. Allerdings würden wir zu diesem Zeitpunkt schon tot sein. »Tod durch Ertrinken«, würde der amtliche Befund lauten.
    »Na, wie gefällt euch das?«, höhnte Wiggie. »Hat es euch endlich die Sprache verschlagen?«
    Je zwei der Burschen packten uns und stecken unsere Beine durch die Blöcke.
    In der Mitte hatten sie eine halbrunde Öffnung ausgekratzt. Dann wurde der andere Block darauf gelegt und die Ketten darum geschlungen. Ich verständigte mich mit einem raschen Blick zu Phil. Es hatte keinen Zweck, sich zu wehren. Die Burschen waren bewaffnet.
    Als sie mit ihrer Arbeit fertig waren, legten sie uns auf ein Brett. Einer fassten hinten an, der andere vorn und so schleppten sie uns wie auf einer Tragbahre hinaus zum Lastwagen. Zwei Mann setzten sich vorn ins Führerhaus. Wiggie nahm mit Bob hinten bei uns im Laderaum Platz. Wahrscheinlich hoffte er, doch noch etwas aus uns herauszubringen. Ich nahm einen Anlauf.
    »Was sollten Sie denn eigentlich von uns wissen, Wiggie?« Ich hörte ihn japsen.
    »Seid ihr endlich vernünftig geworden? Ich hab’s ja gewusst! Also dann: Wer hat die Boeing zum Absturz gebracht?«
    Mir blieb die Luft weg. Also das war es! Anscheinend gehörten Wiggie und seine Leute zu der Bande, die sich durch das Attentat unter Druck gesetzt fühlten.
    »Wenn ich das wüsste, säßen wir jetzt nicht so gemütlich beieinander«, sagte ich. »Ich hoffte, Sie würden mir da Auskunft geben können.«
    Er schwieg eine Weile und leckte sich mit der Zunge die Lippen. Er hatte sichtlich etwas anderes erwartet. Phil mischte sich ein.
    »Wer hat eigentlich Millicent Tool umgebracht?«
    Die Frage war ihm sichtlich unangenehm. Er zögerte erst einen Augenblick, ehe er antwortete.
    »Wir waren es nicht«,

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