Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
0331 - Heroin in zarten Händen

0331 - Heroin in zarten Händen

Titel: 0331 - Heroin in zarten Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heroin in zarten Händen
Vom Netzwerk:
Sachverständigen mit eigener Hand geschrieben. Gewisse Anzeichen könnten den Schluss zulassei, dass sie dazu gezwungen wurde.«
    »Das mag stimmen«, stimmte Phil zu. »Ich glaube nicht, dass sie die Folgen ihrer Handlungsweise absehen konnte. Sonst hätte sie sich rechtzeitig aus der Geschichte zurückgezogen. Aber jetzt muss sie die Suppe auslöffeln, die sie sich eingebrockt hat.«
    »Das müssen sie wohl alle, die kleinen und die großen Gesetzesbrecher. Früher oder später erwischt es jeden«, meinte Mr. High. »Aber jetzt ins Bett mit euch!«
    Wir verabschiedeten uns von unserem Chef. Ich brachte Phil nach Hause. Der Jaguar war von der City Police abgeschleppt und in den Hof unserer Fahrbereitschaft gebracht worden. Es war schon spät in der Nacht, als ich ihn vor meinem Haus abstellte.
    ***
    Gegenüber parkte ein schwarzer Wagen mit abgeblendeten Lichtem. Es kam mir vor, als bewege sich jemand darin. Ich war zu müde, um nachzusehen. Vielleicht ein Liebespaar.
    Als ich an meiner Wohnungstür anlangte, bemerkte ich, dass sich jemand an der Tür zu schaffen gemacht hatte. Das war nicht die Arbeit eines Fachmanns, das sah man sofort. Wer mochte sich da ungebetenen Zutritt verschafft haben?
    Ich drückte vorsichtig die Tür einen Spalt auf und tastete nach dem Lichtschalter. Nichts rührte sich. Ich wollte schon durch die Tür springen, aber zu meinem Glück zögerte ich noch eine Sekunde. Im nächsten Augenblick kamen die Türfüllung und Teile des Mobiliars durch die Öffnung geflogen, gefolgt von dem Donner einer Explosion, der mir beinahe das Trommelfell zerriss. Ich hielt mich nicht lange auf, sondern spurtete die Treppen hinab. Als ich die Haustür auf riss, fuhr der schwarze Wagen auf der anderen Seite an. Die Scheinwerfer blieben ausgeschaltet, sodass ich im trüben Licht der Straßenbeleuchtung nicht einmal das Kennzeichen ausmachen konnte. Ich war nicht traurig darüber, denn der Wagen war entweder gestohlen oder die Nummer gefälscht. Morgen würde ihn die Polizei sicher in irgendeiner stillen Straße abgestellt finden. Es hatte auch keinen Sinn, mit dem Jaguar die Verfolgung aufzunehmen. Bis ich den Wagen gestartet hatte, war der andere schon längst in einer Seitenstraße verschwunden.
    Langsam stieg ich wieder die Treppen hinauf. Inzwischen hatte sich das halbe Haus vor meiner Tür versammelt.
    Ich bat, schnell einmal in einer Nebenwohnung nach unseren Sprengstoffsachverständigen telefonieren zu dürfen. Ich hatte so eine Ahnung, dass dies der gleiche Sprengstoff und die gleiche Zündvorrichtung gewesen waren, wie die bei dem Flugzeugabsturz verwendeten. Dann rief ich Phil an. Ich war erleichtert, als ich seine Stimme vernahm.
    »Ich hoffe, du hast noch Platz für einen obdachlosen G-man«, sagte ich ihm. 34 »Vor fünf Minuten ist meine Wohnung in die Luft geflogen. Am besten siehst du bei dir unter dem Bett nach, ob dir freundliche Zeitgenossen nicht auch so ein Ding in die Wohnung geschmuggelt haben. Ich komme gleich rüber!«
    Ich überließ die Trümmer den zwei Cops, die auf die Sachverständigen warteten.
    Glücklicherweise hatte es außer zerbrochenen Tassen und Tellern in der Nachbarwohnung keinen Schaden gegeben.
    Phil erwartete mich schon. Gemeinsam durchsuchten wir seine Wohnung, aber anscheinend hatten sie es nur auf mich abgesehen. Während wir noch damit beschäftigt waren, Ordnung in das Durcheinander zu bringen, das wir angerichtet hatten, klingelte es an der Wohnungstür. Phil sah mich müde an.
    »Sollen wir denn heute überhaupt nicht ins Bett kommen? Schau nach und wirf die Leute raus.«
    »Ich werde mich hüten«, sagte ich leise, »so ohne weiteres die Tür zu öffnen. Wer weiß, wer dahinter steht!«
    Wir postierten uns auf beiden Seiten der Tür und löschten das Licht im Flur. Dann riss Phil die Tür auf. Vor uns stand, erschreckt in die Mündungen unserer Pistolen starrend, Al Goore, ehemaliger Butler bei Hugh Dalton.
    »Kommen Sie rein«, sagte ich, »aber machen Sie’s kurz. Wir sind müde wie Steinbrucharbeiter. Außerdem hat uns unsere Arbeit heute die Nerven ein bisschen zu sehr gekitzelt. Was ist los?«
    Er setzte sich auf einen Stuhl und holte seine Zigarette aus der Jackentasche.
    »Ich habe heute Nachmittag Juan Celeste gesehen«, begann er zögernd.
    »Wo?«, fragten Phil und ich gleichzeitig.
    »In einer Bar in der 46. Straße. Ich trank gerade an der Theke einen Whisky, als er mit einer Frau hereinkam. Sie setzten sich an einen Tisch und sprachen

Weitere Kostenlose Bücher