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0331 - Heroin in zarten Händen

0331 - Heroin in zarten Händen

Titel: 0331 - Heroin in zarten Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heroin in zarten Händen
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meldeten sich die beiden auch schon.
    »Alles okay«, berichtete Mullins. »Die Burschen legen ein höllisches Tempo vor.«
    »Seht zu, dass ihr dran bleibt.«
    Wir überquerten den East River. Dann ging’s durch Long Island City. Phil beobachtete den Rückspiegel.
    »Dreh dich nicht um«, sagte er. »Da sind sie schon. Die Burschen müssen einen Affenzahn vorgelegt haben. Der Wagen dahinter könnte der von Mullins und Stedler sein.«
    Die beiden Leibwächter hatten also ihren Boss eingeholt. Wir saßen jetzt dazwischen.
    »Soll ich sie vorlassen?«, fragte Phil.
    »Nein«, meinte ich, »es ist so besser. Nur wenn sie die Geschwindigkeit wieder steigern sollten, müssen wir zurückfallen, sonst schöpfen sie Verdacht. Die beiden Gorillas können ja nicht unbemerkt abhauen, weil unser Wagen dicht hinter ihnen ist. Ich bin nur neugierig, wo die Reise enden soll!«
    An der Flushing Bay vorbei fuhren wir nach Bayside. Dort bog der Cadillac plötzlich in die Einfahrt zum Gebäude des Chester Bay Jacht Clubs ein.
    Wir fuhren geradeaus weiter, um kein Aufsehen zu erregen. Erst als der Wagen hinter uns gleichfalls in der Einfahrt verschwunden war, fuhr Phil rechts heran. Mullins und Stedler hatten schon vorher angehalten.
    Ich nahm das Mikrofon zur Hand.
    »Hört mal genau zu«, erklärte ich. »Ihr bleibt alle sitzen, während ich mich da drin ein bisschen umsehe. Kommt Mora inzwischen heraus, nehmen Mullins und Stedler die Verfolgung auf. Phil wartet auf jeden Fall, bis ich wieder hier bin. Sonst noch eine Frage?«
    »No«, kam es aus dem Lautsprecher.
    Ich begab mich aus dem Fairlane und schlenderte durch den Eingang auf das Gebäude zu. Am Strand waren unter riesigen Sonnenschirmen Tische aufgestellt. Jetzt allerdings beleuchteten starke Scheinwerfer die Szene. Dahinter zogen sich neben einem Bootshaus zwei Bootsstege in die Bucht hinaus. Mora konnte ich nirgends erblicken.
    Da trat aus dem Dunkel am Rande ein Angestellter des Clubs an mich heran. Er trug die pompöse Uniform eines Admirals. Sein Auftreten war dementsprechend.
    »Sie sind kein Mitglied des Clubs«, stellte er streng fest.
    »Stimmt, Commodore«, entgegnete ich heiter. »Ich suche Mr. Mora. Er ist doch eben gekommen?«
    Die Erwähnung dieses Namens machte aus dem Admiral im Augenblick einen Stiefelputzer.
    »Gewiss, Sir«, dienerte er eifrig. »Mr. Mora sitzt mit einer Dame dort hinten. Darf ich Ihnen den Weg zeigen?«
    »Nein, danke, ist nicht nötig. Ich finde schon allein hin.«
    Er entfernte sich.
    Ich bummelte am Rande des Lichtkreises um den Platz. Ich ließ mir Zeit dabei. Ich wollte wissen, wer die Dame war, die er hier traf. Endlich entdeckte ich die beiden. Als die Frau mit einem spöttischen Lachen ihren Kopf wandte, konnte ich ihr Profil erkennen.
    Es war Mrs. Holborn. Mora hatte vertraulich den Arm um ihre Schulter gelegt und sprach eifrig auf sie ein. Das Verhältnis schien aber dennoch nicht ungetrübt zu sein wie es aussah, sonst hätte ihr Lachen einen anderen Klang gehabt.
    Ich drehte mich um und sah in die Bucht hinaus. Näher heranzukommen, konnte ich nicht riskieren, obwohl ich brennend gern ein Stück von der Unterhaltung mitbekommen hätte. Aber nirgends gab es eine Deckung, die ich hätte benutzen können. Plötzlich stand Mrs. Holborn auf, während Mora sitzen blieb.
    Nach ungefähr fünf Minuten kam sie wieder zurück. Sie setzten die Unterhaltung fort. Ich überlegte gerade, ob ich nicht doch eine Annäherung wagen sollte, als der Admiral wieder auftauchte.
    »Haben Sie Mr. Mora gesprochen?«, fragte er freundlich, aber mit einem lauernden Unterton in der Stimme.
    »Ich weiß, was ich wissen wollte«, orakelte ich und Heß ihn stehen. Wenn dieser Bursche zu neugierig wurde, konnte er mir alles verderben. Ich stelzte wieder auf den Ausgang zu. In seiner Nähe lehnten die beiden Gorillas an ihrem Wagen und schäkerten mit einem jungen Mädchen, das Zigaretten verkaufte. Der Fahrer des Cadillac saß im Wagen und las eine Zeitung.
    ***
    Ich setzte mich zu Phil in den Wagen. Wir warteten fast eine halbe Stunde, ehe der Cadillac auftauchte, gefolgt von den beiden im Ford. Es ging die ganze Strecke wieder zurück. Ich vermutete schon, Mora würde wieder nach Hause fahren, als die Wagen vor uns plötzlich abbogen. Wir immer mit genügendem Abstand hinterher.
    »Wo ist denn Mrs. Holborn geblieben?«, fragte Phil.
    »Ich denke, sie sitzt noch immer im Jacht-Club und ärgert sich über Mora. Genauso sah es nämlich aus. Offenbar hat er

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