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0331 - Heroin in zarten Händen

0331 - Heroin in zarten Händen

Titel: 0331 - Heroin in zarten Händen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Heroin in zarten Händen
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dabei den Weg auf der Karte, »dann kommt auf der rechten Seite eine Lichtung. Inmitten dieser Lichtung stehen drei Ahornbäume. Eine halbe Meile weiter biegt ein Weg nach rechts ab. Wenn Sie ihm folgen, kommen Sie unfehlbar zu der Hütte.«
    Er sah missbilligend aus dem Fenster zu meinem Jaguar hin.
    »Ob Sie allerdings mit diesem Schlitten da durchkommen, möchte ich bezweifeln.«
    Er mochte recht haben. Die Bodenfreiheit des Jaguars dürfte für einen holprigen Waldweg nicht ausreichen. Ein Jeep wäre das Richtige gewesen, aber ein solches Fahrzeug stand uns nicht zur Verfügung.
    »Wie weit ist es denn von der Straße zu der Hütte?«, fragte ich den Mann.
    »Eine Viertelmeile etwa - weiter nicht! Sie können den Wagen ja an der Straße stehen lassen. Das ist auf jeden Fall besser.«
    Zuerst war der Straßenbelag noch ziemlich gut, aber kurz vor dem Wald endete die Teerdecke. Ein Schild machte auf Straßenschäden aufmerksam. Ich musste das Tempo mäßigen, sonst hätte ich mir neue Stoßdämpfer anschaffen müssen. Die Forstverwaltung legte anscheinend wenig Wert auf durchreisende Touristen. Wir zockelten einige Meilen dahin, als rechts vor uns die beschriebene Lichtung auftauchte.
    »Jetzt müssen wir auf passen«, meinte Captain Brooks, »gleich muss der Weg kommen, der rechts abführt.«
    Da war er auch schon. Ein Blick zeigte, dass er für den Jaguar nicht befahrbar war. Ich fuhr ihn in eine Lücke zwischen den Bäumen. Dann stiegen wir aus und machten uns zu Fuß auf den Weg. Um nicht gleich gesehen zu werden, hielten wir uns unter den Bäumen am Waldrand.
    ***
    Nach zehn Minuten erreichten wir das Ende der Straße. Sie verbreiterte sich zu einer geräumigen Lichtung, die etwa dreißig mal vierzig Yards messen mochte. Sie war von saftigem langem Gras bewachsen, ab und zu unterbrochen von jungen Kiefern. In der Mitte erhob sich eine roh gezimmerte Blockhütte. Die Tür war geschlossen, nirgends zeigte sich die Spur eines lebenden Wesens.
    Wir schlichen erst einmal um die ganze Lichtung herum, immer im Schutz der Bäume. An der Rückseite der Hütte stand unter einem Schutzdach ein Wagen, ein Oldsmobile Baujahr 58.
    Captain Brooks hatte ihn auch gesehen. Er deutete flüsternd auf den Wagen: »Sagten Sie nicht…?«
    »Stimmt«, gab ich ebenso leise zurück, »Miss Hale fährt ein 58er Oldsmobile. Sie scheint also hier zu sein!«
    Das Jagdfieber packte mich. Dennoch warteten wir noch zehn Minuten, ehe wir etwas unternahmen. Wahrscheinlich war sie nicht allein.
    Dann trennten wir uns. Brooks kroch von hinten auf die Hütte zu, ich tat das gleiche von vorn. An der nördlichen Seitenwand trafen wir zusammen. Im Innern rührte sich noch immer nichts.
    »Bei dem vorderen Fenster ist der Laden dichtgemacht«, flüsterte mir Captain Brooks zu. An der hinteren Seite stand einer der Fensterläden halb offen. Die Scheiben waren so blind, dass man nicht hindurch sehen konnte. Wir riskierten höchstens eine Kugel für den Fall, dass wir unsere Nasen zu weit vorstreckten. Ich entschloss mich, die Festung im Sturm zu nehmen und winkte Brooks.
    Mit entsicherten Pistolen nahmen wir links und rechts von der Tür Aufstellung. Dann stieß ich die Tür mit einem raschen Schwung auf. Kein Laut.
    »Kommen Sie heraus!«, schrie der Captain. »Kommen Sie mit erhobenen Händen heraus! Die Hütte ist umstellt. Gegenwehr ist sinnlos!«
    Keine Antwort. Wir blickten uns an.
    Offenbar waren die Vögel ausgeflogen. Mit schussbereiter Pistole betraten wir das Innere des Blockhauses. Man konnte nie wissen.
    Das Innere lag in ungewissem Dämmerlicht. Ich ging zu einer der Fensternischen und öffnete die Riegel. Dann stieß ich den Laden weit auf. Helles Sonnenlicht durchflutete den Raum. Er war nicht groß. An den Wänden standen Regale, die von einer dicken Staubschicht bedeckt waren. In einer Ecke war ein offener Kamin.
    An der einen Längswand standen drei Schlafkojen mit zugezogenen Vorhängen. In der Mitte stand ein roh gezimmerter Tisch mit einer halb vollen Flasche darauf. Vor dem Tisch gab’s drei mächtige Buchenklötze als Sitze. Schleifspuren auf dem Boden deuteten darauf hin, dass vor gar nicht langer Zeit jemand hier gewesen war. In einer Ecke führte eine roh behauene Leiter unter das Dach. In einem der Regale entdeckte ich einige Konservendosen.
    Ein unterdrückter Ausruf ließ mich herumfahren. Captain Brooks hatte von einer der Schlafkojen die Vorhänge weggezogen.
    Was ich sah, ließ auch mich zusammenfahren. Der verkrümmte

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