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0331 - Ninja, Zombies und Shimada

0331 - Ninja, Zombies und Shimada

Titel: 0331 - Ninja, Zombies und Shimada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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»Weshalb habt ihr sie begraben, wo sie doch noch lebende Leichen waren. Zombies, wie wir immer sagen.«
    »Zu hat es getan.«
    »Ist Zu euer Abt?«
    »Ja, ich sagte es schon. Er ist aber mehr. Zu hat einen Teil des Lebens in den geheimen Grüften verbracht und alte Schriften gelesen. Er ist das, was nur wenige Menschen sind…«
    Ich schaute Yakup gespannt an und wartete auf den letzten Teil der Antwort.
    Mein türkischer Freund mußte zunächst Luft holen. »Zu gehört zu den Totsprechern.«
    »Was?«
    »Ja, er kann Menschen totsprechen. Das hat er auch mit den Brüdern getan, als er merkte, daß sie sterben würden. Bevor sie endgültig diese Welt verließen, nahm er sich ihrer an. Er sprach sie tot. Als sie dann gestorben waren, wurden sie hier auf den Baum gelegt. Für alle Welt waren sie tot, doch sie sind nicht wie normale Menschen gestorben. Zu hielt sie unter Kontrolle, als Geheimwaffe gewissermaßen. Sein Geist steckte in ihnen. Seine Worte hatten dafür gesorgt, daß sie anders als normale Leichen waren.«
    Das war harter Tobak, den man mir zu schlucken gegeben hatte. Ich sah dennoch keinen Grund, Yakup nicht zu glauben und nickte mit starrem Gesichtsausdruck.
    Ich hörte sein krächzendes Lachen. »Glaubst du mir nicht, John Sinclair?«
    »Doch, aber es fällt mir schwer.«
    »Wer kennt schon die Geheimnisse der Welt? Des Lebens und auch des Sterbens?«
    Die orakelhaft ausgesprochene Antwort stimmte in diesem Fall tatsächlich. Besonders dann, wenn ich zu dem Totenbaum schaute, der von den Leichen besetzt wurde.
    Die noch übriggebliebenen lebenden Toten nahmen ihre alten Grabplätze ein. Einige blieben leer, aber die Körper, die sich innerhalb des Baumgeästs befanden, legten sich zur Ruhe nieder. Wobei mir der Begriff letzte Ruhe falsch vorkam.
    Ich begriff so vieles nicht und lernte immer wieder neu hinzu. Von Totsprechern hatte ich schon gehört. Es waren besondere Menschen.
    Man fand sie zumeist in Asien. Versteckt in dichten Dschungeln, gingen sie ihrer »Arbeit« nach, wenn sie angefordert wurden. Auf den indonesischen Inseln waren sie besonders stark vertreten.
    Yakup Yalcinkaya unterbrach meine Gedankenkette. »Laß uns die anderen befreien«, sagte er.
    »Und wo sind sie?«
    »Ich zeige dir den Weg.«
    Er war hart gegen sich selbst und wollte nicht, daß ich ihn stütze. Er bat mich nur, eine Fackel mitzunehmen, was ich nur zu gern tat, denn der Weg führte uns in die Düsternis der gewaltigen Felsenhöhle.
    Nur allmählich wich die Dunkelheit. Als wir die Wand erreichten, sah ich einen Stollen.
    »Führt er zu dem Gefängnis?« fragte ich.
    Yakup nickte. »Ja, wenn wir ihn durchgehen, befinden wir uns am Ende des Klosters.«
    »Wo wir auch einen zweiten Ausgang finden?«
    »Ich kenne ihn nicht.«
    Yakup sagte dies mit einer so großen Bestimmtheit, daß ich ihm die Worte glaubte.
    Wir tauchten in den Stollen. Ich zog den Kopf ein. Das Fackellicht tanzte über die Wände, schuf Licht und Schatten, das man mit einiger Phantasie als unheimliche, geisterhafte Figuren bezeichnen konnte.
    Der junge Türke hatte sich nicht helfen lassen wollen. Ich merkte, wie schwer er zu kämpfen hatte, denn er atmete längst nicht mehr so ruhig wie sonst. Die Verletzung machte ihm arg zu schaffen. Schnaufend stieß er manchmal die Luft aus.
    Der Stollen war kürzer, als ich geglaubt hatte. Er endete in einer Höhle, die eine runde Form zeigte. Schon beim Herkommen war mir das klirrende Geräusch aufgefallen. Nun erkannte ich die Ursache.
    Man hatte die Mönche innerhalb der Höhle angekettet. Sie lagen am Boden, die Gelenke steckten in eisernen Manschetten, und die rostigen Ketten waren an den Wänden befestigt.
    Yakup blieb stehen.
    »Hast du einen Schlüssel?« fragte ich ihn.
    Er schüttelte den Kopf. Gleichzeitig deutete er auf eine kleine Nische.
    »Dort wirst du den Schlüssel finden.«
    Ich schritt auf das mir genannte Ziel zu, während ich hinter mir die Stimmen der gefangenen Mönche vernahm und auch Yakup reden hörte.
    Die Nische war sehr schmal. Ein Spalt im Gestein, mehr nicht. Ich leuchtete hinein und entdeckte einen kleinen Kasten, der nicht verschlossen war. Nachdem der Deckel stand, konnte ich in den Kasten hineinschauen. Dort lagen tatsächlich die Schlüssel. Die Mönche hatten wirklich an alles gedacht. Ihre Feinde wußten es nicht, die hätten den Kasten sonst mitgenommen.
    Wenig später machte ich mich an die Arbeit, die ich sehr gern tat. Bei jedem schloß ich die Ketten auf und dachte dabei

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