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0331 - Ninja, Zombies und Shimada

0331 - Ninja, Zombies und Shimada

Titel: 0331 - Ninja, Zombies und Shimada Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sah, daß etwas durch die Luft wirbelte.
    Es war ein Stück Holz, ein langer Griff. An seinem Ende befand sich eine blitzende Kette. Sie war mit dem zweiten Griff verbunden, den Yakup noch in der Hand hielt.
    Und die Waffe wurde noch länger.
    Der Treffer!
    Arm, Kinn und Revolver wurden erwischt. Wir hörten Myer schreien, er schoß sogar, jagte die Kugel aber in die Decke und wankte auf seinen stämmigen Beinen zurück.
    Yakup sprang vor.
    Wieder wirbelte die Nunchaki. Ich kam so schnell gar nicht mit, sah die Verbindungskette blitzen, und plötzlich lag sie wie eine kalte, stählerne Schlange um Myers Waffenarm.
    Yakup glich einem Tänzer. Er riß die Arme hoch. Die Nunchaki folgte seiner Bewegung, und auch der Waffenarm des Polizisten wurde hart in die Höhe geschleudert.
    Yakup war bei ihm. Der schwere Revolver polterte zu Boden, während der dicke Myer dem Boden entgegensackte und wuchtig auf ihn fiel.
    Sein rechter Arm hing noch immer in der Kette, er war nach hinten gezogen worden, während sich Myer mit der linken Hand abstützte.
    Yakup hatte sich hinter ihm aufgebaut und nickte mir zu.
    Ich hob meine Beretta auf und steckte sie ein. Dann schritt ich auf Myer zu, der mich haßerfüllt und ängstlich anstarrte.
    »Na los, du Bastard, schieß schon!« keuchte er.
    »Weshalb?«
    »Die anderen habt ihr doch auch umgelegt.«
    Ich blieb vor ihm stehen und schüttelte den Kopf. »Umgelegt, sagen Sie? Nein, wir haben keinen umgelegt. Und wenn, dann aus Notwehr. Das haben wir Ihnen doch gesagt. Weshalb wollen Sie es nicht begreifen, Mann?«
    »Aber ihr…«
    »Nichts aber. Wir sind Polizisten und halten uns an das Gesetz. Geht das in Ihren Schädel hinein?«
    Wahrscheinlich nicht, denn Myer sah mir nicht so aus, als würde er meine Worte begreifen. Ich sah den Mann und unsere Situation realistisch an. Myer war ein Typ, der mich aufhalten konnte. Zeit hatten wir leider nicht. Ich war fest entschlossen, ihn hier im Kloster zu lassen und mir seinen Wagen »auszuleihen«.
    Ich nickte Yakup zu. Der türkische Freund verstand und löste den Kettengriff.
    »Sie können aufstehen, Myer.«
    Der dicke Polizist erhob sich schwerfällig. Dabei massierte er sich die Stelle, wo ihn die Kette erwischt hatte. Sein Gesicht bewegte sich, auch der Mund. Er sah so aus, als wollte er sprechen, ich nickte ihm aufmunternd zu.
    »Hören Sie!« sagte Myer. »Sie machen hier einen Fehler. Ich habe den Job erhalten, sie nicht aus den Augen zu lassen. Es hat mich verdammt viel Zeit gekostet, Sie zu finden. Ich an Ihrer Stelle…«
    »Halten Sie den Mund, Myer! Sie haben keine Beweise gegen uns gehabt. Wir sind keine Killer, aber auch wir haben einen Job, und es steht verdammt viel auf dem Spiel, das mal vorweg gesagt. Deshalb sind Sie ein Hindernis für uns.«
    »Wollen Sie mich doch umlegen?«
    »Nein.«
    »Was dann?«
    »Ich möchte nur Ihre Wagenschlüssel.«
    Myer verstand. Er glotzte mich an wie ein toter Fisch. Allmählich stahl sich etwas in seinen Blick, das man mit dem Wort Unglauben beschreiben konnte.
    »Den Schlüssel!« forderte ich.
    »Aber Sie können doch nicht…«
    »Und ob wir können«, erklärte ich. »Mein Freund und ich müssen beweglich sein, das werden Sie sicherlich verstehen. Wir haben viele Aufgaben zu erledigen. Geben Sie den Schlüssel her.«
    »Und wenn nicht?«
    Ich gab ihm keine Antwort, sondern schaute ihn nur an.
    Myer nickte. »Okay, ich beuge mich der Gewalt. Aber das wird Ihnen noch leid tun.«
    »Mal sehen.«
    Der dicke Myer fingerte in seiner Jackentasche. Er holte tatsächlich einen Schlüssel hervor. Ihn nahmen wir mit, und auch seine Dienstwaffe steckten wir ein.
    Als er protestierte, gab ich ihm die Erklärung. »Ich möchte nicht, daß man in die Reifen schießt. Sie verstehen, wir haben es wirklich eilig.«
    Yakup Yalcinkaya fügte ebenfalls etwas hinzu. »Und wundern Sie sich nicht, wenn hier plötzlich Mönche erscheinen. Die Männer sind sehr nett und gastfreundlich. Sie werden Sie hervorragend bedienen. Es wird Ihnen an nichts fehlen.«
    »Darauf scheiße ich!« schrie der Polizist.
    »Ihr Problem«, erklärte ich kalt.
    Ich sah ihn Luft holen. Er wollte noch etwas sagen, winkte dann ab und schüttelte den Kopf. An der Tür drehte ich mich noch einmal um.
    Myer stand im Raum wie ein Standbild aus erstarrtem Wachs. »Noch etwas«, sagte ich. »Natürlich werde ich Ihrem Kollegen Gomez Bescheid geben, wo er Sie finden kann. Sie müssen sich nur auf eine lange Nacht gefaßt machen. Telefon gibt es

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