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0332 - Inferno

0332 - Inferno

Titel: 0332 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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und gaben die Befehle an die Drachensklaven weiter. Veron, der sich vollkommen in der Gewalt Deltas befand, verzog keine Miene.
    Ich werde die Dhyarras in den Augen der Priester verstärken müssen, überlegte Delta. Wenn schon einer wie Veron zu rebellieren beginnt, der die meiste Zeit in meiner Nähe unter meinem Einfluß im Tempel verbringt, wie ist es dann mit jenen Priestern, die weitab von hier für meinen Kult arbeiten?
    Die Kontrolle muß stärker werden…
    Mit einem Ruck erhob er sich von seinem Thronsessel, auf dem er eine kurze Weile geruht hatte, um zur Richtstätte zu schreiten.
    Er wollte Zamorras Sterben genießen.
    ***
    Lord Elrod-Hel wurde von der Entwicklung der Dinge überrascht. Als er merkte, daß sich da ein anderer in seinen Zauber einmischte, erlosch der Zauber bereits. Das künstliche Weltentor brach zusammen, ohne das blonde Mädchen mit dem Amulett in die Hölle gerissen zu haben.
    Die Kristallkugel zeigte es nach wie vor. Das Mädchen lag besinnungslos in einer bizarren Moorlandschaft. Daneben kauerte ein barbarischer Krieger.
    Sollte der etwa…?
    Elrod-Hel schüttelte sich. Er gab einen Wutschrei von sich, der einen Teil der Hölle erzittern ließ. Dann versuchte er den Barbaren auszuloten. Aber das ging über diese Entfernung von Dimensionen und Zeiten nicht so recht.
    »Na, warte«, murmelte Elrod-Hel. »Ich habe bisher noch immer bekommen, was ich haben wollte, und das wird diesmal nicht anders sein. Dann werde ich es mir eben selbst holen -denn der EWIGE ist weit und mit Sicherheit auch beschäftigt. Ich bin also sicher…«
    Er begann den Zauber zu wiederholen, der das Tor öffnete, wiederum auf den Aufenthaltsort des Mädchens abgestimmt. Und er war entschlossen, dem Barbaren in all seiner dämonischen Magestät entgegenzutreten und ihn zu zermalmen.
    Wer sich dem Dunklen Bären widersetzte, hatte noch nie lange gelebt.
    ***
    Zamorra hatte sich auf die schmale Pritsche gesetzt. Er überlegte. Auf die Hilfe des Priesters konnte er nicht mehr bauen. Veron war verloren. Er stand jetzt auf der Seite des EWIGEN.
    Des EWIGEN, der in Ash’Naduur dabeigewesen war. Zamorra erinnerte sich an die Szene, wie einer der Amuletträger nach dem anderen ins Nichts geschleudert wurde, bis an die Grenzen des Universums. Es war unfaßbar,, einen von ihnen ausgerechnet in der Straße der Götter wiederzufinden. Zamorra hatte eigentlich damit gerechnet, diese EWIGEN niemals wiederzusehen.
    Aber es schien, als sei die Weltenschöpfung, die Gesamtheit aller Universen, doch zu klein. Überall traf man die Schatten der Vergangenheit. Sie holten ihn immer wieder ein.
    Nun, Zamorra verstand den EWIGEN. Er war aus seiner Welt und Zeit gerissen worden, hierher, in eine barbarische Welt. Aber andererseits schien er doch allerhand aus der Situation gemacht zu haben.
    Er war machtsüchtig.
    Nicht alle EWIGEN waren wie er. So ganz durchschaute Zamorra die DYNASTIE noch nicht. Obgleich er gegen sie gekämpft hatte, obwohl er sie Zurückschlagen konnte, obwohl das gewaltige Sternenschiff des ERHABENEN vernichtet worden war, durchschaute er die Machtstruktur noch nicht. Er wußte nur, daß sie vor Jahrtausenden das Universum beherrschten, um sich dann aus unerfindlichen Gründen von fast allen Welten schlagartig zurückzuziehen. Und erst Zamorras Duell mit Asmodis in den Felsen von Ash’Naduur, erst das Fließen von Dämonenblut, hatte sie wieder auf den Plan gerufen.
    Wer oder was war die DYNASTIE DER EWIGEN? Eine gegantische kosmische Familie, ein machtvolles Geschlecht von unsterblichen Herrschern? Eine mafiaähnliche Organisation mit streng hierarchischer Struktur, auf Befehl und Gehorsam aufgebaut? Dämonen? Oder etwas ganz anderes…?
    Die Dynastie, die unter Erich Skribent kam, um zu erobern, war zurückgeschlagen, aber nicht besiegt. Es gab noch EWIGE, und niemand konnte sagen, wie viele es waren und wo sie sich verbargen. Möglicherweise auf der Erde selbst, vielleicht am Rand der Galaxis oder in einer anderen Dimension. Aber sie waren da.
    Einige strebten nach Macht. Andere beobachteten nur. Zamorra hatte die »Guten« wie auch die »Bösen« kennengelernt, aber er wußte nicht, wie er sie als Gesamtheit einschätzen sollte. Das konnte nur die Zukunft und weitere Begegnungen zeigen.
    Begegnungen wie diese allerdings zählten in diesem Rafimen nicht. Hier galt es nur noch, Vergangenes aufzuarbeiten. Zamorra überlegte, was er noch tun konnte, allein auf sich gestellt und waffenlos.
    Plötzlich durchzuckte

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