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0332 - Inferno

0332 - Inferno

Titel: 0332 - Inferno Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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es ihn.
    Er hatte den aktivierten Dhyarra-Kristall des EWIGEN berührt, ohne Schaden zu nehmen!
    Einen passiven Kristall konnte jeder berühren. Aber wenn er aktiv war, sah das schon anders aus. Zamorra überlegte. Sollte er versuchen, Kontrolle über diesen Kristall zu bekommen und den EWIGEN mittseiner eigenen Waffe anzugreifen? Es würde auf ein geistiges Duell hinauslaufen, auf ein Kräftemessen, bei dem der EWIGE Heimspiel hatte. Aber Zamorra ahnte, daß er keine andere Chance mehr bekommen würde. Er konnte nur noch diese eine Möglichkeit ergreifen.
    Er mußte den Dhyarra manipulieren.
    Im nächsten Moment wurde die Tür entriegelt und aufgerissen. Priester mit Dhyarra-Augen waren da, und schwerbewaffnete Drachensklaven. Sie waren gekommen, den Delinquenten abzuholen.
    Zamorra erhob sich.
    Er war bereit, um sein Leben zu kämpfen. Und er wußte, daß er würde töten müssen. Denn wenn er seinen Gegner schonte, starb er selbst.
    Dabei haßte er das Töten. Töten bedeutete, die Schöpfung zu vergewaltigen. Aber er wollte nicht selbst getötet werden, er wollte überleben. Und er mußte den EWIGEN stoppen, um die Straße der Götter vor wenigstens einem großen Krieg zu bewahren.
    Zamorra war bereit zum Kampf.
    ***
    Sie brauchten nicht lange zu warten. Der Lockschrei hatte jenen Drachen noch erreicht, der vorhin in großer Höhe über sie hinweggeglitten war. Nicole fragte sich, wie dieser Drache den magischen Schrei hatte wahrnehmen können. Immerhin war er schnell geflogen und mußte schon Dutzende von Kilometern entfernt gewesen sein.
    Aber wahrscheinlich war die Wahrnehmungsfähigkeit dieser riesigen Tiere weitaus ausgeprägter als die der Menschen…
    Ted Ewigk lächelte. Er umklammerte den Kristall.
    »Ich habe ihn unter Kontrolle«, stieß er leise hervor. »Er wird uns nicht angreifen. Aber er wird uns ans Ziel tragen.«
    »Sofern er nicht von Jung-Siegfried erschlagen wird«, sagte Nicole wenig überzeugt. »Ich habe kein gutes Gefühl dabei.«
    Der Drache kreiste über ihnen und senkte sich langsam herab. Sein Schatten füllte die Lichtung fast völlig aus. Einige Male stieß er wilde Schreie aus, und Feuer strömte aus seinem Rachen. Uschi Peters, immer noch verwirrt, schrie auf und wollte instinktiv in den Dschungel fliehen, aber Nicole hielt sie fest.
    »Er hat Hunger«, flüsterte Uschi. »Er will fressen, aber er kann die Beute, die er wittert, nicht sehen. Noch nicht«, fügte sie hinzu.
    »Wir sind für ihn nicht wahrzunehmen«, sagte Ted leise. Er schloß sekundenlang die Augen, und über seiner Nasenwurzel entstand eine steile, v-förmige Falte. Nicole fühlte, wie Ted dem Drachen über den Dhyarra-Kristall Befehle einimpfte, denen er sich nicht zu entziehen vermochte. Tiefer und tiefer kam er. Besorgt betrachtete Nicole den mächtigen Schädel mit dem riesigen Rachen, der Feuer speien konnte. Er war groß genug, einen Menschen in einem Stück zu verschlingen. Und unter seinem Körper, der von den mächtigen Schwingen getragen wurde, ragten die Beine hervor, an deren Enden säbelartige Krallen zu sehen waren.
    »Wenn der außer Kontrolle gerät…«, murmelte Uschi.
    Endlich setzte der Drache auf. Er trat unruhig hin und her. Ted winkte den beiden Mädchen zu. »Klettert auf seinen Rücken und haltet euch an den Schuppen fest«, ordnete er an und konzentrierte sich wieder auf den Kristall, um den Drachen ruhig zu halten. Nicole überwand sich und mühte sich ab, an dem stinkenden, schuppigen Ungeheuer hochzuklettern. Schließlich fand sie auf dem Rücken der Bestie einigermaßen Halt. Der Drache wurde schon wieder unruhig, so daß Uschi es schwerer hatte, hinaufzukommen. Dann endlich folgte der Reporter. Sie mußten ihm helfen, da er sich auch auf den Kristall konzentrieren mußte.
    »Gut festhalten«, mahnte er. »Wenn ihr abstürzt, rettet euch nichts mehr.«
    Auf seinen Befehl hin erhob sich der Drache in die Lüfte. Die sich rasch bewegenden Schwingen erzeugten einen Orkan über seinem Rücken, und die drei Menschen hatten Mühe, sich festzuklammern. Aber dann wurde der Drachenflug ruhiger, nur hin und wieder kam ein mächtiger Schwingenschlag, ansonsten gab der Drache sich der Kunst des Segelfliegens hin.
    Und mit hoher Geschwindigkeit glitten sie gen Wyst, einem riesigen weißen Tempel entgegen…
    ***
    Sumpf… Morast… Moorlandschaft… das war nicht gerade etwas, worüber Eysenbeiß sich freuen konnte. Er sah die Gräser und Sträucher, fühlte, wie sich der Boden unter seinen

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