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0333 - Drei Herzen aus Eis

0333 - Drei Herzen aus Eis

Titel: 0333 - Drei Herzen aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Sir. Nur hätte ich gern gewußt, wo man das Herz gefunden hat.«
    »Überhaupt nicht.«
    Ich war erstaunt. »Wie?«
    »Man hat es nicht gefunden, John. Tut mir leid, wenn ich Ihnen das sagen muß.«
    »Das kann ich kaum glauben. Wer nimmt denn Herzen mit?«
    »Der Mörder«, erklärte Sir James.
    »Oder der Teufel«, sagte Suko. Er hatte die drei Worte sehr langsam ausgesprochen, schaute uns an, und da wir schwiegen, meinte er: »Ich habe wohl nicht so falsch gelegen.«
    »Nein«, gab ich zu. »Die Hölle kann alles gebrauchen. Vor allen Dingen das Herz, das einem Menschen das Leben gibt. Dafür sind Herzen eben geschaffen.«
    »Also wäre es ein Fall für Sie«, sagte unser Chef.
    »Noch nicht.«
    »Kümmern Sie sich darum. Der Hinweis auf den Teufel kann sehr fruchtbar sein. Asmodis unternimmt doch wieder alle Anstrengungen, um aus dem Hintergrund hervorzukommen. Denken Sie an Ihren letzten Fall. Da hatte er einen Holzschnitzer für seine Zwecke eingespannt. Ich habe das Gefühl, daß er zahlreiche seiner Diener aufbot, um anderen zuvorzukommen. Wie den Großen Alten oder ähnlichen Dämonen.«
    Da hatte unser Chef genau ins Schwarze getroffen, denn wir dachten ähnlich.
    »Die Personalien der Toten, soweit wir sie haben herausfinden können, kennt Miß Perkins. Ich habe ihr einen entsprechenden Bericht zukommen lassen.«
    Damit waren wir praktisch entlassen und hatten einen Fall am Hals, der uns noch durch alle Höllen führen sollte…
    ***
    Als Angie Hunt die drei Stockwerke zu ihrer kleinen Wohnung hochgestiegen war, schnaufte sie wie ein Walroß. Die Hitze in dem Haus machte ihr zu schaffen, und die beiden Koffer, die sie rechts und links trug, fast noch mehr.
    Aufatmend stellte die 22jährige Angie die Gepäckstücke ab und atmete ein paarmal tief durch. Sie schwitzte. In diesem stickigen Treppenhaus wehte keine Brise wie an der südfranzösischen Küste, wo drei Wochen Urlaub hinter ihr lagen. Hier war alles so spießig, so verdammt normal, so mies, und sie hätte am liebsten kehrtgemacht und wäre wieder geflogen. Scheiß auf den Job, dachte sie, mach es so wie die Typen, die du da unten kennengelernt hast.
    Ohne Job sich der Sonne, dem Meer und den Männern hingeben.
    Eine Art von Groupie, ein Cliquen-Girl, das auch ohne Arbeit über den Sommer kam. Vor allen Dingen, wenn man so gebaut war wie Angie.
    Auf ihre Figur konnte sie stolz sein. Selbst im frauenverwöhnten Cannes hatte man ihr nachgepfiffen, wenn sie »oben ohne« am Strand spazierte und ihren Körper vom Seewind umschmeicheln ließ. Natürlich hatte sie nicht gesagt, daß sie außerhalb des Urlaubs in einem großen Warenhaus arbeitete, das brauchte keiner zu wissen, denn nach Berufen erkundigte sich an der Côte d’Azur sowieso niemand. Da zählten nur Parties, Wind und Wellen. Man mußte den Sommer genießen.
    Sie trug noch die Sommersachen. Eine weiße Hose mit ausgestellten Pumpbeinen. Dazu ein paar um den Oberkörper gewickelte Tücher, die, wenn sie mal nicht aufeinander fielen, sehr durchsichtig waren und viel von ihrem gebräunten Oberkörper zeigten.
    Der Schlüssel befand sich in ihrer Stofftasche, deren Riemen über der Schulter hing. Sie schloß auf.
    Als Angie die Tür nach innen drückte, fiel ihr der Geruch auf. Er strömte ihr wie eine Welle entgegen. Nur roch er nicht nach Salz, Meer und Abenteuer, sondern miefig, mies und auch staubig. Es war lange hergewesen, daß jemand in der Wohnung geputzt oder gesaugt hatte.
    Natürlich war auch nicht gelüftet worden, so konnte sich die warme Luft regelrecht stauen.
    Sie stand wie eine Wand.
    Durch das Dämmerlicht der Diele schritt sie. Die beiden Koffer schleiften über die Wände, so eng war der Flur. Ein Schirmständer wurde berührt und umgestoßen.
    Es war zum Heulen. Diese Wohnung hier hielt keinen Vergleich zu dem lichtdurchfluteten Raum des Hotelzimmers aus, der zwar auch nicht groß gewesen war, aber vom Balkon aus hatte sie wenigstens einen Blick auf den Hafen und das Meer genießen können.
    Hier schaute sie in einen tristen Hof, der im Hochsommer für nur zwei Stunden am Tag Sonne bekam.
    Aus einem großen Zimmer und einem kleineren Bad sowie einem Abstellraum bestand die Wohnung. Sie gehörte zu den Altbauten.
    Die Decken waren noch hoch, die Türen alt, und in der grün gestrichenen Küche lagen die Leitungen über dem Putz.
    Angie Hunt ging in den größeren Wohn-Schlafraum. Dort stellte sie die Koffer ab, schaute in den deckenhohen Spiegel, eine Errungenschaft aus einem

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