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0333 - Drei Herzen aus Eis

0333 - Drei Herzen aus Eis

Titel: 0333 - Drei Herzen aus Eis Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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sah über sich die langen Röhren und wußte nicht einmal, wann die Viertelstunde vorbei war.
    Doppelt und dreifach so lange kam ihr die Zeit vor. Jeder Atemzug schien Minuten zu dauern, und sie spürte den Schweiß überall.
    Er klebte in den Achselhöhlen und rann in kleinen Tropfen an ihrem Körper herab, wobei er von dem unter ihr liegenden Badetuch aufgesaugt wurde.
    Eigentlich hätte sie schon längst weglaufen und schreien sollen.
    Daß sie es nicht tat, wunderte sie. Wahrscheinlich war sie in den Bann des anderen geraten, und der war gnadenlos. Es gab kein Zurück. Was dieser Mensch sich einmal vorgenommen hatte, das führte er auch durch. Erbarmen oder Rücksicht kannte er nicht.
    Sabrina erschrak über ihre eigenen Gedanken. Sie kannte den Mann nicht. Dennoch urteilte sie so negativ. Es war einfach die Ausstrahlung, die sie so handeln ließ.
    »Hast du dich damit abgefunden?« fragte der Mann.
    »Nein, Sie… unterstehen Sie sich!« Sabrina drehte den Kopf. Sie sah, daß sich der andere erhoben hatte. Er hatte die Röhren überhaupt nicht weit nach unten fahren lassen, so daß er sich auf die Bank setzen konnte.
    Wieder spürte sie seinen Blick.
    Der war wie ein Messer. So scharf, so sezierend, auch hypnotisierend, denn das junge Mädchen tat etwas, das es eigentlich gar nicht wollte. Es senkte die Hände, so daß ihr Busen frei lag. Eine Gänsehaut hatte sich auf ihm gebildet.
    Der andere lachte. »Ja, meine Liebe, so ist es gut, so will ich es haben. Ich danke dir.«
    »Gehen Sie, bitte…« Es waren schwache Worte, die Sabrina ausstieß, doch sie traf auf keine Gegenliebe. Was sich der andere einmal vorgenommen hatte, führte er auch durch.
    Er stand auf.
    Sabrina schaute zu. Geschmeidig waren die Bewegungen des Mannes, als er sich in die Höhe schob und auf sie schaute. Dann kam er näher und bückte sich.
    Jetzt hätte Sabrina weglaufen können, sie brachte es einfach nicht fertig, sondern starrte auf die Hand des Mannes, die auf sie zukam.
    Sie sah die dunklen Härchen auf der Haut, auch die kräftigen Finger und rechnete damit, die Spitzen bald auf ihrer Brust zu spüren. Als sie daran dachte, zog sich in ihrem Körper einiges zusammen, und ihre Augen fielen langsam zu.
    Die Berührung erfolgte nicht. Dafür hörte sie das typische Summen, das entsteht, wenn die obere Hälfte der Sonnenbank in die Höhe gleitet.
    Sabrina hob den Blick.
    In der Tat hatte der Mann nur mehr den Schalter umgelegt und die Mechanik in Bewegung gesetzt.
    Die Röhren glitten wieder hoch, so daß Sabrina mehr Bewegungsfreiheit besaß, die sie allerdings dem anderen auch zugestehen mußte. Der hatte Zeit und wartete ab, bis die obere Hälfte ihren höchsten Punkt erreicht hatte und zur Ruhe kam.
    Sabrina spürte den Schatten.
    Es war nicht der des Geräts, sondern der des Mannes, der auf ihre Liege und ihren Körper fiel. Oder war es kein Schatten? Nein, so kühl fühlten sie sich nie an, das mußte etwas anderes sein, ein kalter Hauch, Vielleicht hatte jemand die Tür geöffnet, obwohl sie angeblich abgeschlossen gewesen war.
    Komisch…
    Sabrina öffnete die Augen und hob den Blick.
    Ja, da war der Schatten.
    Aber der Schatten der Klinge!
    Himmel, sie wußte nicht, wo der andere das Messer verborgen gehabt hatte. Nun hielt er es in der Hand, beugte sich über sie, und die Spitze der Klinge wies genau auf das Tal zwischen ihren beiden Brusthügeln.
    Sabrina vereiste innerlich.
    Sie spürte, wie es an den Zehenspitzen begann und allmählich in die Höhe stieg. Ein unheimliches Gefühl, eine nie gekannte Angst.
    Panik und Todesangst.
    »Wir sind allein«, sagte der andere.
    Sie wollte schreien. Sie wollte nach dem Grund fragen. Weshalb sollte sie hier getötet werden? Sie hatte keinem Menschen etwas getan. Sie lebte so gern, und dieses Leben wollte sie auch noch weiterhin genießen.
    Die Klinge hatte etwas dagegen.
    Wie grausam sie blickte. Die Spitze kam ihr so endgültig vor, so alles vernichtend, erlöschend! Und dahinter schwamm das Gesicht.
    Eine Fratze jetzt, nichts Männliches mehr hatte es an sich. Der Mund war verzogen. Der Mund stand offen, so daß die Lippen einen breiten Spalt bildeten. Vielleicht sollte es ein Lächeln sein, aber es war keines, sondern das grausame Grinsen des Todes.
    Sterben sollte sie.
    Sterben!
    Mit jeder Faser ihres Körpers bäumte sie sich dagegen auf.
    Dennoch war sie nicht fähig, auch nur einen Laut abzugeben. Eine unsichtbare Würgehand drückte ihr die Kehle zu.
    Der Mann schaute sie

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