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0334 - Der Hexenspiegel

0334 - Der Hexenspiegel

Titel: 0334 - Der Hexenspiegel Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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nicht«, sagte er gezwungen ruhig. »Ich kann mich bewegen, aber ich spüre nichts. Und ich glaube, ich kann die Bewegungen auch nicht bewußt steuern.«
    »Du sollst dich aber nicht bewegen, hat der Onkel Doktor gesagt, der mit der Hornbrille«, rügte Professor Zamorra. »Zumindest vorläufig noch nicht. Wenn du nicht mehr liegen kannst, sollst du gefälligst Schwester oder Pfleger herbeirufen, daß sie dich anders lagern.«
    »Weiß ich«, murmelte Ted. Die Sprechanlage, mit der er das Personal zu sich holen konnte, schaltete sich auf einen schrillen Pfeifton hin auf Sendung, den er allemal mit gespitzten Lippen zustandebrachte. Danach konnte er sprechen und seine Wünsche äußern.
    »Mann, über kurz oder lang drehe ich hier durch«, murmelte der Reporter.
    »Dieses Stilliegen ist nichts für mich. Da draußen dreht sich die Welt doch weiter, mit einer Geschwindigkeit von 24 Stunden pro Umdrehung!«
    Nicole grinste.
    »Deinen Reden nach muß es dir schon wieder verflixt gutgehen«, sagte sie. »Wir haben dir deinen Kristall mitgebracht. Lieutenant Spooner hat ihn freigegeben. Er konnte nichts damit anfangen.«
    »Habt ihr ihm das nicht vorher gesagt? Leg den Kristall da neben mich auf die Tischplatte«, bat er. Dann betrachtete Ted Ewigk den blauen, aber nicht sonderlich großen Kristall nachdenklich.
    Es war der Machtkristall, der Ted Ewigk innerhalb der geheimnisumworbenen DYNASTIE DER EWIGEN in den Rang des ERHABENEN erhob.
    Ted Ewigk war die oberste herrschende Instanz jener Gruppierung, die vor Jahrtausenden das Universum beherrscht haben sollte; um sich dann schlagartig von allen kontrollierten Welten zurückzuziehen. Erst das Duell zwischen Zamorra und Asmodis, dem Fürsten der Finsternis, hatte sie wieder aufgeschreckt. In den Felsen von Ash-Naduur war Dämonenblut geflossen und hatte ein Signal gegeben, das die DYNASTIE wieder auf den Plan rief.
    Sie kamen, um zu erobern, aus Weltraumtiefen zur Erde. »Schlafende Agenten« erwachten auf der Erde und griffen ins Geschehen ein. Zamorra, Pater Aurelian und Ted Ewigk hatten ihnen eine empfindliche Niederlage beigebracht und den damaligen ERHABENEN samt seinen Eroberungsplänen ausschalten können. Ted Ewigk hatte das Amt übernommen.
    In ihm floß das Blut des Zeus, und er trug den Machtkristall des Zeus, den Dhyarra-Kristall dreizehnter Ordnung, mit dem Sonnen zerstört werden konnten, wenn man seine Macht mißbrauchte.
    Aber das hatte in all den Jahrmillionen noch niemand gewagt.
    Zwar kümmerte Ted sich wenig um die Belange der DYNASTIE, deren Wesen er selbst noch nicht zur Gänze durchschaute; er hatte nur angekündigt, jeden Eroberungsversuch nachhaltig zu verhindern und die Drahtzieher auszuschalten. Aber den radikalen Kräften unter den EWIGEN paßte das nicht. Sie wollten die Macht unter Einsatz von Gewaltmitteln erneuern. Man munkelte, daß in den Tiefen des Universums andere EWIGE daran arbeiteten, mit ihren Kräften Machtkristalle zu erschaffen.
    Wer es schaffte, würde das Amt des ERHABENEN anstreben – und Ted Ewigk zum Kampf fordern müssen.
    Aber Ted Ewigk konnte nicht kämpfen. Nicht jetzt, in diesen Wochen.
    Es hatte damit begonnen, daß ein auf der Erde lebender EWIGER versuchte, einen Machtkristall zu formen. Doch in diesem Kristall, der mehr und mehr erstarkte, hatte sich einer der MÄCHTIGEN vom Ende der Existenz manifestiert und die Kontrolle selbst über den EWIGEN übernommen.
    Mehr durch Zufall war Ted darauf gestoßen, und der MÄCHTIGE in Gestalt des Dhyarra-Kristalls hatte sofort mit aller Kraft zugeschlagen.
    Teds Wagen war explodiert, während der Reporter sich darin befand, und nur sein eigener Dhyarra hatte verhindern können, daß er starb.
    Aber Ted war dabei schwer verletzt worden.
    Zamorra hatte den Kampf aufgenommen. Er steuerte Teds Machtkristall über sein Amulett, Merlins Stern, und verhinderte so, daß der Kristall ihm den Verstand verbrannte. Denn Zamorra vermochte wohl mit seinen Para-Kräften einen Kristall dritter Ordnung zu bändigen, aber nicht einen der dreizehnten Stufe.
    Dennoch hatte er es über Merlins Stern geschafft, den anderen Kristall, den MÄCHTIGEN in dieser bizarren Gestalt, mit magischer Energie zu überladen und auszulöschen. [1]
    Zunächst war der Kristall wie auch die ausgeglühten Reste des Rolls-Royce von der Polizei beschlagnahmt worden, um die Explosionsursache und alles, was damit zusammenhängen konnte, zu ergründen. Zamorra hatte sich den Kristall gegen Quittung ausgeliehen und dann

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