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0335 - Das Säure-Attentat

0335 - Das Säure-Attentat

Titel: 0335 - Das Säure-Attentat Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Das Säure-Attentat
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stellen. Der Doc bleibt so lange hier, falls dabei was passiert«
    »Das wollte ich nur wissen. So long!«
    Hackery, der auf dem Rücksitz saß, fragte interessiert, was mit den beiden Bankräubern los sei. Ich zuckte die Achseln.
    »Keine Ahnung, Hackery. Die Meldung darüber muss gekommen sein, als wir mit dem Fall Wing beschäftigt waren.«
    »Und Ihre Kollegen wissen schon, wo die beiden zu finden sind?«
    »Ich nehme es zu unseren Gunsten an.«
    Es mochte ungefähr sieben Uhr abends gewesen sein, als wir in die Front Street einbogen. Und das Erste, was ich sah, war ein knallrotes Oldsmobil, und es stand genau dort, wo heute Nachmittag unsere Reise nach Harlem begonnen hatte. Diesmal zog ich die Dienstpistole, noch bevor wir die beiden Gestalten im Wagen auch nur erkennen konnten.
    ***
    Nach der Arbeit hatte Jenny Lindgreen ein paar Einkäufe getätigt, bevor sie in einem kleinen Lunchroom in der 84th Street zu Abend gegessen hatte. Nach einem Kaffee und einer Zigarette war sie mit dem Bus nach Hause gefahren. Als sie das Haus in der Front Street betrat, in dem sie ein kleines Apartment bewohnte, war es acht Minuten vor sieben.
    Sie schloss ihre Wohnungstür auf, drehte den Lichtschalter und stieß die Tür mit dem Fuß zu. Zuerst ging sie in die Kochnische und räumte die eingekauften Lebensmittel in den Kühlschrank. Danach besah sie sich die beiden Blusen, die sie aus der Wäscherei abgeholt hatte. Natürlich waren wieder ein paar Knöpfe abgegangen. Wie jedes Mal. Kopfschüttelnd legte sie die beiden Blusen ins Wäschefach des alten, breiten Kleiderschranks.
    Dann trat sie ans Fenster und sah hinüber zu dem Haus auf der anderen Straßenseite. Ob Robby zu Hause ist?, fragte sie sich. Hinter den zugezogenen Vorhängen brannte Licht.
    Es war verrückt gewesen, in die Front Street zu ziehen, als sich diese Gelegenheit bot, nur weil Robert Wing gegenüber wohnte. Robby war verheiratet, seit Jahren, seit vielen Jahren. Er hatte zwei Kinder. Seine Ehe schien glücklich zu sein. Also was wollte sie hier?
    Sie wollte ihn wenigstens ab und zu einmal sehen. Mehr wollte sie ja gar nicht. Und jetzt wohnte sie also hier in der Front Street, und wenn nicht ein Wunder geschah, würde sie hier wohl auch alt werden.
    Sie ließ sich in den nächsten Sessel fallen, schloss die Augen und dachte wieder einmal an die längst vergangenen Tage, als sie Robert Lee Wing kennengelernt hatte. Hätte nicht die Tür ein bisschen gequietscht, wäre sie vielleicht nicht so schnell aus ihren Träumen in die Wirklichkeit zurückgekehrt. So aber riss sie erschrocken die Augen auf.
    Zwei Männer standen plötzlich in ihrem Zimmer. Der letzte drückte gerade mit einem hämischen Grinsen die Tür hinter sich zu. Der erste aber sagte kalt: »Hallo, Kleines!«
    Jenny Lindgreen spürte, wie sich etwas kalt und bedrückend um ihr Herz legte. Das Atmen wurde ihr schwer. Sie hatte den Mund geöffnet und wollte schreien, aber es kam kein Laut über ihre Lippen:'
    Einer der Männer zog ein Schnappmesser. Die Klinge schoss heraus und funkelte im Licht.
    »Wenn du Lärm machst, muss ich leider etwas dagegen tun, Kleines«, sagte er heimtückisch.
    Er kam auf sie zu. Ihr Blut hämmerte wie wild in den Adern, es rauschte in den Ohren und klopfte in den Schläfen. Sie wollte auf springen und wegrennen, aber sie konnte sich nicht bewegen.
    Er blieb vor ihr stehen. Die Spitze des Messers zeigte auf ihren Magen.
    »Wann hast du das FBI angerufen?«, fragte er.
    Vor Angst verstand sie ihn nicht. Sie war wie betäubt. Ihr Atem kam flach und pfeifend.
    »Wann hast du das FBI angerufen, Kleines?«, wiederholte er, jetzt drohender.
    Jenny schüttelte den Kopf, in einer ruckhäften, panischen Bewegung.
    »Nein«, stieß sie rau hervor. »Ich habe niemand angerufen. Das FBI nicht und auch sonst niemand! Bestimmt nicht! Ich schwöre!«
    »Hast du die Stadtpolizei angerufen?«, fragte er.
    Sie schüttelte stumm den Kopf.
    »Einen Privatdetektiv?«
    »Nein. Niemand, bestimmt nicht! Ich schwöre es Ihnen! Warum hätte ich es tun sollen? Sie haben doch gesagt, dass Sie erst in vierzehn Tagen wiederkommen würden! Alle vierzehn Tage zwanzig Dollar! Das hatten wir abgemacht! Ich zahle doch lieber zwanzig Dollar in vierzehn Tagen, als dass ich mir Säure…«
    Sie stockte. So hastig sie die Wörter hervorgesprudelt hatte, so jäh versiegte der Strom, als sie sich vorstellte, was ihr angedroht war, falls sie nicht bezahlen würde.
    »Was ist mit der Säure?«, fragte er.
    Sie

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