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0335 - Die goldenen Skelette

0335 - Die goldenen Skelette

Titel: 0335 - Die goldenen Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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nicht?« Bei der letzten Frage drängte sie sich noch enger an ihn.
    Zwischen ihre Körper hätte kein Blatt Papier mehr gepaßt, und Luigi spürte es tatsächlich.
    Ein anderer hätte zugegriffen, nicht er. Mochten die Kurven der Kiemen noch so gut sein, er wollte sich nicht abschleppen lassen.
    Wenn, dann suchte er sich die Person selbst aus. Manchmal auch zwei oder drei, es kam ganz darauf an.
    »He, nicht so schnell.«
    Plötzlich war die andere Blonde wieder da. Sie zog ihre Vorgängerin zurück.
    »Ich will auch mal tanzen, hast du verstanden?«
    »Ja, ja, Mensch.«
    Aber Luigi wollte nicht mehr. Während die beiden Mädchen sich stritten, drückte er sich an den Tänzern vorbei, überquerte die Fläche und erreichte die Theke.
    Dort ließ er sich nieder.
    Die Sessel waren bequem und hatten sogar Rückenlehnen. Sehr weich war das Leder und sehr hell. Die Sitzflächen standen auf Glasfiberstäben, die man im Boden verankert hatte.
    Eine Barfrau beugte sich sehr weit vor und ließ viel von ihren körperlichen Vorzügen sehen. »Was möchten Sie trinken?«
    »Pimp Number One.«
    »Okay.«
    Damit fing Luigi stets an. Der Pimp Number One war ein Mix aus Alkohol, Obst und Gemüse – bis hin zur Gurkenscheibe. Er schmeckte erfrischend und törnte gleichzeitig an. Luigi hatte ihn in der Schweiz kennengelernt, als er dort einmal mit seinen Eltern Urlaub machte.
    Luigi erhielt ihn schnell. Der Strohhalm stach blutrot aus dem Glas mit der breiten, runden Öffnung.
    »Zum Wohl, Signore Canotti.«
    »Danke.«
    Luigi trank. Er spürte sein Herz schneller schlagen. Auf seinem Gesicht lag der Schweiß. Jetzt ärgerte er sich, daß er sofort getanzt hatte. Nein, der Abend fing nicht gut an.
    Im Augenblick kümmerte sich niemand um ihn, das war auch gut so.
    Während der Strohhalm zwischen seinen Lippen steckte und er das Getränk schlürfte, schaute er sich um.
    Sein Blick glitt in das Halbdunkel der links von ihm liegenden Rundung der Bartheke.
    Dort bewegte sich etwas.
    Im ersten Augenblick hielt er es für einen Schatten, bis er bei genauerem Hinsehen feststellen mußte, daß es sich um ein Mädchen oder eine junge Frau handelte, die dort ihren Platz gefunden hatte und auch zu ihm herübersah.
    Luigi löste den Strohhalm und begann zu lächeln.
    Er konnte nicht erkennen, ob sein Lächeln erwidert wurde, hoffte es aber, denn das Mädchen, das er nicht genau erkennen konnte, machte ihn irgendwie an.
    Er wollte die Kleine genau in Augenschein nehmen.
    Das Glas behielt er in der Hand, als er vom Hocker rutschte. Nach drei Schritten erreichte er die Rundung und sah das Mädchen jetzt deutlicher. Es mochte um die 20 sein und sah ganz so aus, als hätte sie sich verlaufen. Gesehen hatte er es nie.
    Neben ihr blieb er stehen. Durch die Gläser seiner Brille schaute er sie an.
    »Wer bist du?«
    Das Mädchen hob die Schultern. Ihr schwarzes Haar bewegte sich dabei. Es fiel wie ein am Hinterkopf breit gefächerter Vorhang zur Seite und ließ das Gesicht schmaler aussehen. Auch etwas blaß. Ein wenig hatte die Person Ähnlichkeit mit der Prinzessin Caroline von Monaco, für die Luigi heimlich schwärmte.
    »Willst du deinen Namen nicht sagen?«
    »Weshalb?«
    »Ich möchte ihn wissen.«
    Das Mädchen lächelte. »Was sind Namen?«
    »Ich meine nur, denn ich habe dich hier noch nie gesehen.«
    »Dabei war ich schon öfter hier.«
    »Ja, möglich.« Luigi hätte sie gern angefaßt, aber er traute sich nicht, den Arm zu heben. Trotz der Nähe kam ihm die Person vor wie eine ferne Göttin von einem anderen Stern. Von ihr ging etwas aus, das er nicht begreifen oder in Worte fassen konnte. Das Wort unnahbar fiel ihm ein, aber gerade das war es, was ihn reizte.
    Sie trug eine rote Hose und einen schneeweißen, weitmaschig gestrickten Pullover. Unter dem Pullover hatte sie nichts an. Luigi konnte deutlich die Haut erkennen.
    Andere kamen an die Bar. Auch die beiden Blonden, die mit ihm noch tanzen wollten. Eine legte ihre Arme von hinten auf seine Schultern. Die Lippen glitten über seine Wangenhaut. Worte, sehr eindeutig, wurden in sein Ohr geflüstert, doch er wollte nicht.
    »Geh«, sagte er ziemlich barsch.
    »Aber Luigi…«
    »Ich bin nicht dein Luigi. Laßt mich in Ruhe!«
    Das war deutlich. Die beiden Mädchen verschwanden. Luigi Canotti atmete auf. »Ein Glück«, sagte er. »Nie hat man Ruhe vor diesen Typen.«
    Die Schwarzhaarige lachte. »Warum sind Sie dann zu mir gekommen?«
    »Bei dir ist es etwas anderes.«
    »So?«
    »Ja, ich

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