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0335 - Die goldenen Skelette

0335 - Die goldenen Skelette

Titel: 0335 - Die goldenen Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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jemand da war, mußte er es hören.
    Wir vernahmen die Schritte nicht und wurden überrascht, als die schwere Tür nach innen gezogen wurde.
    Lichtschein fiel nach draußen. Er umhüllte nicht nur uns, sondern auch den Mann, der vor uns stand.
    Ich hatte etwas sagen wollen, doch mir erstarben die Worte auf den Lippen.
    Den Mann kannte ich. Ich hatte ihn schon einmal gesehen.
    Und zwar innerhalb des Würfels!
    ***
    Plötzlich hatte Luigi Canotti jegliches Interesse an dem schwarzhaarigen Mädchen verloren. Er hatte sich gedreht und starrte auf die Wand, in deren Innern sich deutlich diese unheimliche Figur abzeichnete.
    Das goldene Skelett!
    Luigi stand da, staunte, starrte, und rührte sich nicht vom Fleck.
    Er hatte den Mund schließen wollen, da er sich lächerlich vorkam.
    Nicht einmal dies schaffte er. Zuviel stürmte in diesen Sekunden auf ihn ein, denn er wußte, daß sich von nun an alles grundlegend ändern würde.
    Sein Vater hatte ihm von den goldenen Skeletten berichtet. Jawohl, es waren mehrere Skelette.
    Drei insgesamt.
    Und einem davon stand er nun gegenüber.
    Es unterschied sich nicht von einem normalen Skelett. Luigi sah die Knochen, den Schädel, die Gebeine. Er sah die leeren Augen, den leeren Mund und auch die leere Nase.
    Eine schaurige Erscheinung innerhalb einer völlig anders gelagerten Welt. Fremd und unheimlich war sie eingedrungen in die Gegenwart und hatte den jungen Luigi geschockt.
    Er spürte, wie ihm der Schweiß aus sämtlichen Poren brach. Obwohl er sich nicht bewegte, schwitzte er. Das Wasser sammelte sich unter seinen Achselhöhlen, und auch auf der Stirn waren die zahlreichen Tropfen zu sehen. Bisher hatte sich das Skelett nicht bewegt.
    Wie eine vergessene Statue aus Gold stand es innerhalb der Felswand.
    Das jedoch änderte sich. Luigi Canotti erkannte, daß durch den golden schimmernden Knochenkörper ein Zucken lief. Plötzlich befand sich alles in Bewegung, und das Skelett hob die rechte Hand.
    Gleichzeitig spreizte es die fünf knöchernen Finger ab, und mit dem Zeigefinger winkte des dem jungen Luigi zu.
    Damit zusammen bewegten sich auch die beiden fleischlosen Kiefer.
    Vielleicht wollte das Skelett etwas sagen, möglicherweise sollte es eine Aufforderung sein, verstehen konnte Luigi nichts.
    Dennoch begriff er!
    Sein Nicken deutete dies an, und die geflüsterten Worte bestätigten es.
    »Ja, ich werde kommen. Du kannst dich auf mich verlassen. Ich weiß genau, was ich zu tun habe.«
    Er spürte noch die Aura des Unheimlichen und des Nichtfaßbaren, als er die Stimme vernahm. »Sprichst du mit mir?«
    Sie traf ihn aus einer anderen Welt, aus der Gegenwart, und er drehte sich wieder um.
    Engel stand am Eingang der Grotte. Das hellere, zuckende Licht traf nicht nur ihren Rücken, es hüllte sie auch ein und zauberte ein Muster aus Farben auf ihren Körper, während das eigentliche Gesicht noch im Schatten der Grotte lag.
    »Willst du nicht kommen, Luigi?«
    Es war eine automatische Bewegung, mit der er seine Brille zurechtrückte, bevor er die Antwort gab. »Natürlich komme ich. Sofort, du wartest ja auf mich.«
    »Sehr gern sogar.«
    Noch einen letzten Blick warf Luigi zurück in die Grotte. Er schaute auf das Gestein und fand es – leer.
    Kein goldenes Skelett mehr. Dennoch war er sicher, sich nicht getäuscht zu haben. Die Worte seines Vaters waren also keine Lüge gewesen. Das allein zählte.
    Er ging. Den Champagner beachtete er überhaupt nicht. Und er merkte auch kaum, daß die Schwarzhaarige ihre Hand in die seine legte und ihn zum Ausgang führte.
    »Signore, bitte, ich bekomme noch Geld von Ihnen.« Plötzlich stand die Bedienung vor ihm und schaute ihn an.
    »Geld?« Er sprach zu ihr und merkte es nicht »Die Flasche Champagner, Signore. Oder soll ich sie auf die Rechnung schreiben?«
    »Ja, ja, tun Sie das.«
    Er ging weiter und wußte eigentlich nicht, was er gesagt hatte.
    Das alles geschah automatisch, denn das unheimliche Erlebnis hatte ihn regelrecht gezeichnet.
    Er und das unbekannte Mädchen wurden beobachtet, als sie sich dem Ausgang näherten. Sie führte ihn, und kaum jemand sah im Licht der Disco-Beleuchtung das Lächeln auf den Lippen des Mädchens. Es war geheimnisvoll und gleichzeitig wissend.
    So verließen die beiden die Disco, um vor der Tür die frische Luft einzuatmen.
    Bis auf ein Pärchen hatten sich die Stufen geleert. Die beiden ließen sich nicht stören, auch dann nicht, als Luigi beim Gehen den Rücken des Mädchens streifte.
    Als er

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