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0335 - Die goldenen Skelette

0335 - Die goldenen Skelette

Titel: 0335 - Die goldenen Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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ihr in diesem Spiel zugedacht war. Würden die Skelette sie am Leben lassen oder ebenfalls vernichten?
    Sie traute sich kaum, danach zu fragen, aber die Skelette merkten, daß sie etwas bedrückte, und sie kamen von sich aus auf das Thema zu sprechen.
    »Du bist ein Mensch aus einer anderen Zeit. Und du hast mit Pierre, der uns verriet, in Verbindung gestanden. Aus diesem Grunde können wir keine Gnade kennen. Die Magie wird dich voll erfassen und dich auch zermalmen. Pierre können wir nicht zur Rechenschaft ziehen, dafür werden wir es mit dir versuchen. Du bist diejenige Person, die wir vernichten müssen. Hast du gehört?«
    »Ja«, hauchte Claudine, »ich habe verstanden.« Das hatte sie auch, nur wollte es ihr nicht in den Kopf, daß sie hier am Ende ihres noch so jungen Lebenswegs angekommen sein sollte. Nein, da mußte es doch einen Ausweg geben. Sie hatte nichts getan, sie…
    »Noch geben wir dir eine Galgenfrist«, vernahm sie wieder die Stimmen. »Denn wir warten auf jemanden, der uns viel wichtiger ist. Der Mörder des Schwarzen Todes. Ihn werden wir bekommen und mit hineinziehen in die Vergangenheit, damit er dort den Schrecken am eigenen Leibe erleben kann, den der Schwarze Tod verbreitet hat. Nicht ohne Grund ist ein Rest des Höllensumpfes geblieben. Wir haben vorhin von Kräften gesprochen, die in ihm konzentriert sind. Du wirst es erleben und auch der andere. Ihnen könnt ihr nicht entgehen. Der Sumpf soll euch verschlingen und euch dorthin bringen, wo alles begann, denn es ist ein besonderer Sumpf. Nicht einer, wie du ihn von der Erde her kennst, wo du lebst. Nein, dieser Sumpf ist selbst ein Stück Leben, das er dir sehr bald beweisen wird…«
    Schweigend hatte Claudine zugehört. Sie mußte das alles hinnehmen, nur fehlte ihr das Begreifen.
    Dies jedoch sollte bald kommen, denn sie merkte, daß sich etwas unter ihr tat.
    Der Sumpf, bisher ruhig gewesen, bewegte sich.
    Begreifen konnte Claudine Auber dieses Phänomen nicht. Sie wußte auch nichts von der Tiefe des Sumpfes, ob sie auslotbar war oder nicht.
    Für sie allein zählte das, was mit dieser braunschwarzen Fläche geschah.
    Die geriet in Wallung. Wellenartige Stöße durchliefen den Sumpf, erzeugten kleine Kreise, die wiederum ausliefen und gleichzeitig durch aufsteigende Gase Blasen bildeten.
    Dort, wo der Sumpf an einigen Stellen aufgerissen war, fanden die Gase Platz, um an die Oberfläche steigen zu können. Manche Blasen wurden größer als Köpfe, bevor die Haut mit einem dünnen Platzen riß und sich das Gas mit einem penetranten Geruch ausbreiten konnte.
    Es schwebte über dem Sumpf.
    Widerlich stinkend. An Moder, Fäulnis und alte Leichen erinnernd.
    Das Mädchen war einiges gewohnt. Schließlich hatte sie sich auch in den Katakomben von Paris herumgetrieben, aber was ihr hier entgegen wehte, spottete jeder Beschreibung.
    Es war einfach unerträglich.
    Zudem wurden die Blasen nicht weniger, sondern mehr. Ein Dutzend zählte Claudine inzwischen. Sie alle platzten dicht hintereinander und sonderten den Gestank ab.
    Unsichtbar schwebte er Claudine entgegen, die ein Taschentuch hervorholte und es sich gegen den Mund preßte, um die Luft ein wenig filtern zu können.
    Trotz ihrer beklemmenden Lage gelang es ihr, klar und logisch zu denken. Irgendwann würde der Blasengestank den Sauerstoff möglicherweise verbraucht oder aufgesaugt haben. Was danach mit ihr geschah, lag auf der Hand.
    Sie würde ersticken.
    Ein furchtbarer, grauenvoller Tod, und niemand war da, der ihr half.
    Die goldenen Skelette standen unbeweglich im Stein und wirkten wie eingemauert. Sie hüteten sich, auch nur eine Regung der Hilfe erkennen zu lassen. Für sie war alles ein tödliches Spiel, ein Genuß der Rache, weil Pierre, Claudines Freund, sie an den Teufel verraten hatte.
    Nun schlugen sie zurück.
    Claudine kam nicht weg. Die Mauern waren zwar nicht glatt, dennoch würde es ihr nie gelingen, sich in irgendwelchen Ritzen oder Spalten festzuklammern und in die Höhe zu klettern.
    Außerdem befand sich zwischen ihr und der Wand der mörderische Sumpf, der nur darauf wartete, sich sein Opfer zu holen.
    Die goldenen Skelette hatten ihr Schreckliches versprochen, und sie hielten Wort, denn die Blasen waren nicht am schlimmsten. Man konnte sie gewissermaßen als Vorreiter bezeichnen, denn innerhalb des Sumpfes lauerten die, die ebenfalls überlebt hatten und in der schwarzmagischen Zone des Kontinents Atlantis existierten.
    Es waren Wesen, die Menschen als

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