0335 - Die goldenen Skelette
hatte.
Dort war etwas. Genau vor dem Käfig hielt sich etwas auf und zitterte in der Luft.
Ich kam nicht dazu, genauer hinzusehen, noch etwas lenkte mich ab.
Am Grund des Schachts erkannte ich ein seltsames Licht. Es hatte keine normale Farbe, sondern strahlte ein mattes, aber goldenes Licht ab.
Golden?
Sofort dachte ich weiter und erinnerte mich an die Dinge, die mich überhaupt hergeführt hatten.
An die goldenen Skelette!
Ich rechnete damit, daß sie sich unter mir befanden, doch es war nicht die Zeit, sich darum zu kümmern. Die Ereignisse überstürzten sich. Das Brummen vor dem Käfig war lauter und gleichzeitig aggressiver geworden. Demnach mußte sich das Tier unmittelbar vor mir aufhalten.
Ich leuchtete mit der Lampe auf den Punkt.
Sehr viel Licht gab die Leuchte nicht. Hier jedoch reichte der fingerbreite Strahl aus.
Was ich sah, erschreckte mich.
An der Außenseite der hart gedrehten Seile hatte sich eine kopfgroße Fliege festgeklammert…
***
Auch Suko hatte das leicht pfeifende Geräusch gehört. Er hatte die Gefahr geahnt, in der er schwebte. Dennoch war er trotz seiner Schnelligkeit nicht mehr dazu gekommen, im richtigen Moment zu reagieren. Die heimtückisch geschleuderte Bola war schneller gewesen.
Zugleich war auch noch sein Freund John Sinclair getroffen worden, und Suko erkannte, wie der Geisterjäger die Balance verlor und innerhalb des Schachtes verschwand.
Da hatte es ihn auch schon erwischt.
Im ersten Moment hatte er das Gefühl gehabt, jemand wollte ihm seinen Kopf von den Schultern reißen. So rasend schnell wickelte sich das Band der Bola um seinen Hals. Die Beschwerung durch die Kugeln sorgte zusätzlich für die Kraft, die nötig war, um das Seil um seinen Hals strammzuziehen.
Luft bekam er nicht mehr. Dann riß man ihn nach hinten. Er hörte ein böses Lachen, und im nächsten Augenblick verloren seine Beine den Kontakt mit dem Boden.
Der Inspektor prallte hart auf den Rücken. Daß er dabei noch mit dem Hinterkopf aufschlug, registrierte er nur mehr am Rande. Für ihn zählte es allein, die Schlinge von seinem Hals zu entfernen.
Die Hände hatte er frei. So hob er die Arme an und versuchte, seine Finger zwischen den Hals und den Würgestrick zu schieben, während er gleichzeitig nach hinten und damit über den Boden geschleift wurde.
Der Wunsch blieb Vater des Gedankens, denn die Schlinge hatte sich so eng um seinen Hals gelegt, daß es Suko nicht gelang, den Finger dazwischenzuschieben.
Atmen konnte er nur noch flach. Er hatte auch nicht die Zeit besessen, noch einmal tief einzuatmen, zu überraschend war der hinterlistige Angriff erfolgt.
Wenn Suko nicht elendig sterben wollte, mußte ihm in den nächsten Sekunden etwas einfallen.
Mit der Beretta konnte er nicht viel anfangen, auch nicht mit seiner Dämonenpeitsche, denn sein eigentlicher Gegner befand sich hinter ihm und war unerreichbar.
Nicht einmal seinen Stab konnte er einsetzen, denn Suko mußte ein bestimmtes Wort rufen, um die Waffe zu aktivieren. Durch das Würgeseil war es ihm nicht möglich, auch nur einen Laut hervorzubringen.
Er mußte sich demnach auf seine eigenen Hände verlassen.
Noch immer zerrte man ihn weiter über den Boden. In seinen Ohren brauste es bereits. Allmählich wurde die Atemnot schlimm. Sein Herz pumpte stärker, und er vernahm die Echos der Schläge in seinem Kopf.
Suko lag auf dem Rücken. Die Arme konnte er bewegen, und die schlug er hoch.
Wenn seine Finger schon nicht zwischen Kehle und Seil schieben konnte, so mußte es ihm zumindest gelingen, den Strick hinter seinem Kopf zu fassen.
Er hatte Glück.
Plötzlich hielt er das dünne Seil zwischen beiden Händen, riß sich noch einmal zusammen und setzte seine gesamte Kraft ein, um dem drohenden Tod zu entgehen.
Sukos Gesicht war nur mehr eine Grimasse. Das Grauen hatte seine Züge gezeichnet und auch die Anstrengung. Wenn es ihm nicht gelang, mit der letzten Aktion einen Erfolg zu erzielen, war alles umsonst gewesen.
Er merkte, daß etwas geschah. Sein Krafteinsatz hatte sich gelohnt.
Sein Gegner an der anderen Seite hatte ebenfalls nicht loslassen wollen, das rächte sich nun.
Suko war stärker. Er hörte die trampelnden, taumelnden Schritte, wurde von Füßen getroffen und spürte, daß ein anderer Körper über ihn fiel. Es war die Person, die das Seil oder die Bola gehalten hatte. Suko merkte sehr schnell, daß es sich bei ihr um eine Frau handelte. Sie hatte ebenfalls keine Rücksicht gekannt, er durfte
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