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0335 - Die goldenen Skelette

0335 - Die goldenen Skelette

Titel: 0335 - Die goldenen Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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dennoch das Gefühl, von ihnen genau beobachtet zu werden. Die Blicke der Monstren waren starr auf sie gerichtet. Jede Bewegung wurde genau registriert, sogar ein vorsichtige Fingerzucken.
    Claudine fragte sich, was die Skelette von ihr wollten. Ohne Grund hatte man sie nicht in diesen Schacht gesperrt, dessen Boden von einem unheimlichen Sumpf bedeckt war.
    Irgend etwas mußte passieren.
    Claudine Auber setzte sich so hin, daß sie zumindest zwei Knöcherne im Blickfeld behalten konnte. Und sie hörte genau, wie die Skelette anfingen zu reden.
    Normalerweise hatte sie damit gerechnet, dumpfe Stimmen zu vernehmen. Sie irrte sich, denn die ersten Worte hallten ihr regelrecht entgegen, als sie aus dem Gestein drangen.
    »Wenn es Menschen schaffen, das nachzuvollziehen, was im alten Atlantis die Schwarze Magie gelehrt hat, ist die Zeit für uns gekommen. Unser Herr ist vergangen. Wir aber haben es geschafft und sind aus der Vergangenheit hochgestiegen, denn dieser Sumpf, auf dem du dich befindest, in ein Rest der längst versunkenen Kultur eines uralten Kontinents. Wir haben ihn begleitet, aber wir konnten ihn nicht mehr beschützen gegen den, der ihn getötet hat.«
    Claudine hörte die Worte, aber ihr fehlte das Verständnis. »Was meint ihr damit?« fragte sie flüsternd.
    »Wir meinen den Schwarzen Tod!«
    Den Begriff kannte Claudine. Pierre hatte ihn mal erwähnt. Er wußte von dem Schwarzen Tod und auch von den Skeletten. Irgendwie mußte es zwischen ihnen und den Herzen, die Pierre den Menschen entnommen hatte, eine Verbindung geben, aber welche das war, konnte Claudine nicht sagen. So starrte sie allein die Skelette an und wartete darauf, daß sie weitersprechen würden.
    Das taten sie auch. »Zeiten sind vergangen«, erklärten sie.
    »Jahrtausende, Jahrhunderte. Atlantis versank. Das alte Reich gibt es nicht mehr, aber es existieren noch Reste…«
    Zum ersten Mal traute Claudine sich, eine Frage zu stellen. »Von welchen Resten sprecht ihr?«
    »Von dem Sumpf, auf dem du sitzt.«
    Das Mädchen mußte die Antwort zunächst einmal verkraften.
    »Dieser Sumpf sollte aus Atlantis stammen?«
    »Wir merken, wie ungläubig du bist«, vernahm sie wieder die Stimme eines Skeletts, »aber es stimmt. So, wie wir aus Atlantis stammen, gehört auch der Sumpf zu diesem Kontinent. Damals, als Atlantis noch existierte, war er viel größer. Er wurde der Höllensumpf oder Todessumpf genannt, und aus ihm entstieg der, der soviel Schrecken und Grauen gebracht hat. Unser Herr, der Schwarze Tod. Die Zeiten vergingen, der Sumpf verschwand, doch ein Rest hielt sich und damit auch die Magie. In diesem Sumpf lebt alles, was es auch schon in Atlantis gegeben hat. Die alten Kräfte sind hier konzentriert. Dies bekam auch die Familie zu spüren, die Jahrtausende später ein Haus oder Schloß darauf errichtet hat. Vater, Mutter und Sohn konnten den Kräften nicht entkommen. Das Erbe des alten Kontinents griff nach ihnen und hielt sie fest. Äußerlich unterschieden sie sich in nichts von den anderen Menschen auf der Welt, aber innerlich sind sie mit dem Kontinent verbunden und müssen den alten Gesetzen gehorchen. Begreifst du das?«
    »Nein.« Claudine schüttelte den Kopf. Momentan war ihre Angst verschwunden und hatte der Neugierde Platz geschaffen. Sie wußte nicht Bescheid, sie konnte es sich auch nicht vorstellen, aber sie dachte an ihren Freund Pierre Trudot, und diesen Namen sprach sie auch aus.
    »Kennt ihr ihn?« fragte sie noch.
    »Ja, er ist uns bekannt, denn er hatte Kontakt mit Luigi. Und Luigi stand unter unserer Kontrolle. Er suchte ständig nach Verbündeten. Wir hatten nichts dagegen. In Pierre fand er einen und weihte ihn in die Geheimnisse Schwarzer Magie aus dem alten Atlantis ein. Pierre erfuhr, wie er Monstren herstellen konnte, indem er Menschen ihre Herzen nahm. Leider mischte sich ein anderer ein. Es war der Teufel, der Pierre für seine Zwecke einspannte, so daß dieser junge Mann uns vergaß. Er hätte auf uns hören sollen und nicht auf den Satan, dann wäre er vielleicht noch am Leben geblieben. So aber ist er gestorben, und niemand kann ihn je wieder zurückholen, wenn du verstehst.«
    »Ja, ich begreife«, flüsterte Claudine und nickte dazu. Natürlich hatte sie schon mal von Atlantis gehört. Aber dieses Land oder dieser Bereich gehörte in das Reich der Fabel. Nie glaubte sie, daß es Atlantis wirklich gab. Die Worte der Skelette allerdings bewiesen ihr das Gegenteil. Nur fragte sie sich, welche Rolle

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