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0335 - Die goldenen Skelette

0335 - Die goldenen Skelette

Titel: 0335 - Die goldenen Skelette Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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war diese Öffnung über mir jetzt nicht mehr vorhanden.
    Durch den Aufprall meines Körpers hatte sie sich wahrscheinlich automatisch geschlossen.
    Ich saß fest.
    Als ich mir den Käfig näher anschaute, stellte ich fest, daß er praktisch nur aus Seilen oder Stricken bestand. Bis auf den Boden, auf dem ich lag. Er war aus Holz gefertigt worden. Ein wirklicher Käfig, und ich erinnerte mich daran, daß mein guter Freund Bill Conolly ebenfalls in einem ähnlichen Käfig gesessen hatte, als er gegen den Angst-Dämon Urak hatte antreten müssen. [1]
    Ich klemmte die Lampe zwischen die Zähne und suchte im schmalen Lichtschein der Leuchte nach einem Ausweg.
    Es war nicht so einfach, wie ich es mir vorgestellt hatte, denn die Seile waren hart gedreht worden.
    Zudem wußte ich nicht wohin, denn als ich außerhalb des Käfigs nach unten leuchtete, sah ich keinen Grund.
    Nun hatte das nicht viel zu bedeuten, denn der Lampenstrahl reichte nicht sehr weit.
    Auch dachte ich an Suko und an die heimtückische Art und Weise, wie er ausgeschaltet worden war. Das ließ schon auf ein gewisses Profitum schließen.
    Es sah für uns beide mies aus.
    Sehen oder erkennen konnte ich in der Tiefe nichts, dafür etwas hören.
    Und zwar eine Stimme. Worte sagte sie nicht. Ich vernahm ein leises Wimmern und Schluchzen.
    Wenn mich mein Gehör nicht in die Irre führte, waren diese mir entgegenschallenden Laute von einer weiblichen Person ausgestoßen worden.
    Noch eine Gefangene?
    Ich wollte schon rufen, als ich das hämische Lachen vernahm.
    Diesmal klang das Geräusch über mir auf. Es kam nur einer der Canottis in Frage. Und richtig, denn als die miese Lache verstummte, vernahm ich die Stimme des jungen Luigi.
    »Na, wie fühlst du dich, Schnüffler?«
    »Ich bin noch am Leben.«
    »Das ist auch alles.« Wieder lachte er.
    Er hatte sogar recht und konnte triumphieren. Ich kannte ähnliche Situationen wie diese und hatte es mir zur Devise gemacht, nie aufzugeben. Auch an meinen Partner Suko dachte ich wieder und fragte den anderen nach ihm.
    »Den Chinesen suchst du? Schnüffler, du bist irre.« Er mußte wieder lachen, bevor er mir mit kalter Stimme erklärte, daß Suko wahrscheinlich erwürgt worden war.
    In mir stieg die kalte Wut hoch. Ich dachte schon daran, meine Beretta zu ziehen und durch die Korbdecke in die Höhe zu schießen.
    Was nutzte es? Wenn ich nicht traf – und das war wahrscheinlich –, würde ich mich vor dem anderen nur lächerlich machen. So ließ ich die Waffe stecken und hoffte, daß es Suko gelungen war, sich von dieser verdammten Würgeschlinge zu befreien.
    »Ist deine Mutter die große Würgerin, Luigi?« rief ich wieder in die Höhe.
    »Ja.«
    »Und sie killt mit einer besonderen Waffe?«
    »Natürlich. Sie hat sich auf die Bola spezialisiert. Niemand traut ihr so etwas zu. Darin ist sie wirklich spitze. Sie schafft sie alle, wenn sie will.«
    »Und was habt ihr mit mir vor?« fragte ich.
    »Du steckst in einem Käfig.«
    »Das weiß ich inzwischen. Nur vermisse ich die Person, die geschrien hat.«
    »Sie befindet sich auch in deiner Nähe. Gar nicht mal weit entfernt. Du wirst schon früh genug zu ihr kommen und erkennen, daß du keine Chance mehr hast.«
    Als hätte Luigi ein Stichwort gegeben, so vernahm ich plötzlich den zweiten Schrei. Er war unter mir erklungen, und ich konnte nicht behaupten, daß er sich freudig angehört hatte.
    Wieder lachte Luigi Canotti. Er setzte auch gleich darauf eine Erklärung hinzu. »Jetzt wird diesem Weib wahrscheinlich bewußt, wo es eigentlich steckt.«
    »Und wo?« fragte ich laut.
    »In einem Schacht!« höhnte der junge Italiener. »Ja, ihr beide steckt in einem Schacht. Nur ist sie schon weiter nach unten geschafft worden. Sie befindet sich auf dem Grund, wo das wartet, das auch dir zum Verhängnis werden soll. Ein uraltes Erbe, eine Hinterlassenschaft des Schreckens, die bisher das Leben meiner Familie bestimmt hat. Verstehst du das, verdammter Engländer?«
    Ich verstand es nicht. Normalerweise hätte ich nachgefragt, aber trotz der lauten Stimme hatte ich ein anderes Geräusch in meiner Nähe vernommen. Eines, das überhaupt nicht so recht in diesen Schacht hineinpaßte und auch nicht in diese Umgebung.
    Es war ein Brummen.
    Dumpf und gleichzeitig hoch. Auf jeden Fall so, daß es mir kalt den Rücken runterlief.
    Luigi Canotti vergaß ich zunächst einmal, drehte mich auf der Fläche und brachte meine kleine Lampe in die Richtung, aus der ich das Brummen vernommen

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