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0336 - Die Geburt des Schwarzen Tod

0336 - Die Geburt des Schwarzen Tod

Titel: 0336 - Die Geburt des Schwarzen Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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entdecken können?«
    »Ich warte auf einen Rückruf.«
    »Kann ich bei Ihnen bleiben?«
    »Dagegen habe ich nichts«, sagte Sir James, nahm seine Brille ab und putzte die Gläser. »Aber wollen Sie sich wirklich die ganze Nacht um die Ohren schlagen? Sie wissen doch selbst, daß Sie in wenigen Stunden wieder an ihrem Schreibtisch sitzen müssen…«
    Glenda winkte ab. »Das spielt keine Rolle. Einmal schafft man das schon. Es ist ja nicht jeden Tag.«
    »Wie Sie meinen.« Sir James setzte seine Brille wieder auf. »Sie mögen John Sinclair, nicht wahr?«
    Glenda senkte den Blick. Sie schaute auf die weißen Falten ihres weit geschwungenen Sommerrocks, der glockig über die Beine und einen Teil des Stuhls schwang. »Ich kann es nicht leugnen, Sir. Ich mag John Sinclair wirklich.«
    »Das habe ich bemerkt.«
    Glenda wagte es nicht, Sir James in die Augen zu sehen. Statt dessen knetete sie die schlanken Hände ineinander und hob ein paarmal die Schultern. »Wenn man sich fast jeden Tag sieht, bleibt es manchmal nicht aus. Wenn Sie verstehen, was ich meine.«
    »Doch, ich verstehe es. So alt bin ich noch nicht. Obwohl mich manche schon gern in Pension geschickt hätten, aber so einen alten Esel wie ich, den bekommen sie nicht wieder. Also bleibe ich. Vielleicht werde ich sogar hier hinter dem Schreibtisch sterben oder in meinem Club.« Er winkte ab. »Lassen wir das. Drücken Sie lieber die Daumen, daß die Italiener etwas entdeckt haben.«
    Der Superintendent hatte sich bei den letzten Worten erhoben und war ans Fenster getreten.
    Glenda saß da und schaute auf den Rücken ihres Chefs. Seine letzten Worte hatten sie nachdenklich gemacht und auch überrascht.
    So hatte sie Sir James noch nie reden gehört. Nun, er war auch nur ein Mensch, das hatten diese sehr privaten Worte bewiesen.
    Plötzlich zuckte er zurück. Glenda, die dies mitbekommen hatte, war überrascht worden. »Was haben Sie, Sir?« Ihre Stimme klang sehr besorgt. Auch sah sie, daß sich der Superintendent über Stirn und Augen wischte, als wollte er etwas wegputzen.
    »Ich habe nichts. Doch ja, ich habe etwas.« Er lächelte. »Beinahe ist es mir so vorgekommen, als wäre dicht vor dem Fenster ein Schatten vorbeigehuscht.«
    »Sie auch?«
    »Ach.«
    Glenda nickte. »Ja, Sir, ich habe es auch gesehen. Ich stand am Fenster und schaute in die Dunkelheit. Dabei hatte ich das Gefühl, als wäre etwas dicht vor meinen Augen vorbeigeflogen und wäre dann im Dunkel der Nacht verschwunden.«
    Sir James nickte. »Dann habe ich mir das Phänomen doch nicht eingebildet. Sieh mal einer an.«
    »Wer kann das gewesen sein?«
    »Ihre Frage ist berechtigt, Glenda, aber ich kann Ihnen keine Antwort geben.«
    »An einen Vogel glaube ich nicht«, flüsterte die dunkelhaarige Frau.
    »Wenn es ein Vogel gewesen sein sollte, dann ein ganz besonderer«, erwiderte Sir James.
    »Wie haben Sie das gemeint?«
    »Kann ich Ihnen auch nicht erklären.«
    Nach dieser Antwort schwiegen die beiden. Jeder hing seinen eigenen Gedanken nach. Es war sehr still im Haus. Geräusche hörten sie fast kaum. Und wenn, dann waren sie außerhalb erklungen. Wie das Jaulen einer Polizeisirene, als ein Wagen zu irgendeiner Nachtfahrt aufbrach.
    Das Summen des Telefons unterbrach die Stille. Sir James schaute auf die Apparatur. Es blinkte ein roter Knopf. Für ihn ein Zeichen, daß das Gespräch von auswärts kam.
    Möglicherweise Italien…
    Der Superintendent nahm ab, meldete sich und vernahm sofort di Contis Stimme. »Das Warten hat sich wohl für Sie gelohnt, Sir«, begann der Italiener.
    »Wieso?«
    »Ganz einfach. Ich war nicht untätig und habe meine Beziehungen spielen lassen. Es gibt bei uns einige Maschinen, die haben wir mit modernsten Kameras ausgerüstet. Die Aufnahmen werden sofort nach der Landung entwickelt. Aber das nur nebenbei. Die Piloten haben ein bestimmtes Gebiet abgeflogen, es fotografiert und etwas entdeckt, das überhaupt nicht zwischen Weinberge paßt.«
    Sir James schaltete richtig. »Ein Flugzeug!«
    »Genau.«
    Vor der nächsten Frage atmete der Superintendent tief durch, und er schaute die gespannt auf der Stuhlkante sitzende Glenda an, bevor er die nächste Frage stellte. »Ist es zerstört?«
    »Nein!« Di Conti heulte die Antwort beinahe in den Hörer. »Das macht uns ja den Kummer. Normalerweise kann eine Maschine dort nicht landen. Wenn eine Maschine es trotzdem versucht, zerschellt sie zwischen den Rebstöcken.«
    »Trotzdem ist sie heil?«
    »Genau.«
    Sir James

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