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0336 - Die Geburt des Schwarzen Tod

0336 - Die Geburt des Schwarzen Tod

Titel: 0336 - Die Geburt des Schwarzen Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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durchgestellt werden. Mitten in der Nacht wird niemand gern gestört, auch nicht von einem englischen Sir. Dementsprechend sauer reagierte der Italiener.
    »Entschuldigen Sie, Signore di Conti, aber ich wußte mir keinen anderen Rat.«
    Der SIFA-Mann gähnte. »Schon vergeben«, erwiderte er in seinem harten Englisch. »Was kann ich für die Männer von der feuchten Insel tun?«
    »Mithelfen suchen.«
    »Was denn? Eure Königin? Oder ist der Prinzgemahl verschwunden?«
    »Vielleicht sogar noch schlimmer. Meine besten Leute, Signore. Wirklich Sie sind weg.«
    »In Italien, nehme ich an.«
    »Nicht ganz. Wahrscheinlich über Ihrem Land.«
    Nach dieser Antwort verstummte selbst der sehr temperamentvolle Italiener für eine Weile und sagte: »Das müssen Sie mir erklären, Sir James. Wirklich, und dabei trinke ich einen Grappa. Es werden doch keine UFOs gewesen sein?«
    »Das kann man nie ausschließen, Signore.«
    Der Italiener stöhnte, und Sir James hörte es im Hintergrund gluckern, als sich di Conti einen großen Grappa einschenkte.
    »Kann ich jetzt reden?«
    »Si, Sir James.«
    Der Superintendent berichtet von seinen Problemen. Zum Glück konnte der Italiener zuhören und stellte keine langen Zwischenfragen.
    Sir James vernahm nur hin und wieder einige Schluckgeräusche, wenn sich di Conti einen weiteren genehmigte. Es mußte ein sehr großer Grappa gewesen sein.
    »Das ist natürlich eine Sache«, sagte der Italiener. »Und Sie haben sich da nicht getäuscht?«
    »Das Flugzeug ist verschwunden.«
    »Da lag ich mit meinen UFOs wohl gar nicht so daneben?«
    »Das wird sich herausstellen, Signore di Conti, wenn Sie die Hebel in Bewegung setzen.«
    »Ich habe Urlaub.«
    »Ist der Fall denn nicht wichtig genug, um mal über den eigenen Schatten zu springen?«
    Di Conti lachte. »Sie wissen genau, wie Sie mich packen können, Sir. Sie haben recht, ich bin neugierig. Wann kann ich Sie erreichen?«
    »Jederzeit.«
    »Bene, dann warten Sie.«
    Di Conti bekam von Sir James noch die Nummer und versprach, sich wieder zu melden. Egal, mit welcher Nachricht.
    Der Superintendent hatte sich die Nacht über nicht aus seinem Büro weggerührt. Er hockte hinter dem Schreibtisch, hatte seine Stirn in Falten gelegt und dachte scharf nach. Was er hatte unternehmen können, das war getan worden. Sir James war kein Geister Jäger, sondern ein Büromensch und Organisator. Bei diesen Dingen allerdings machte ihm keiner so leicht etwas vor. Was jedoch die Einsätze an vorderster Linie anging, so mußte er sich zurückhalten.
    Neben ihm stand sein Magenwasser. Er hatte schon zwei Tabletten geschluckt.
    Besser war sein Zustand nicht geworden. Der Magen lag wie ein Klumpen in der Körpermitte. Sir James hatte Angst, daß es seine beiden besten Männer erwischt haben könnte.
    Er dachte an Shao, die ebenfalls schon einige Male telefoniert hatte.
    Auch über sie konnte er nicht an Suko herankommen. Shao hatte die Nachricht vom Verschwinden ihres Freundes gelassen aufgenommen, wie es eben ihrem Naturell entsprach. Daß es in ihrem Innern völlig anders aussah, konnte sich der Superintendent gut vorstellen.
    Auch Glenda Perkins war noch nicht nach Hause gefahren. Sie wollte die Nacht im Büro verbringen. Sir James wußte, daß es zwischen ihr und John Sinclair schon einige Male sehr erotisch gefunkt hatte, behielt dieses Wissen allerdings für sich.
    Das Klopfen an der Tür unterbrach die Ruhe. Sir James rechnete mit Glenda Perkins und hatte sich nicht getäuscht, als die schwarzhaarige junge Frau das Büro auf seine Aufforderung hin betrat.
    Sie trug eine Warmhaltekanne mit Kaffee. »Möchten Sie auch einen Schluck, Sir James?«
    »Eigentlich darf ich den Kaffee in meinem jetzigen Zustand nicht trinken. Aber meinetwegen.«
    Glenda stellte die Kanne ab und besorgte zwei Tassen. Sie schenkte ein und fragte dabei nach John.
    »Noch immer keine Spur«, erklärte Sir James.
    Glenda schob ihm eine Tasse zu. »Gibt es denn Hoffnung?«
    »Die habe ich immer.«
    »Aber keine konkreten Hinweise.«
    »So ist es.«
    Die beiden tranken. Sir James lächelte nach den ersten Schlucken.
    Nun begriff er auch, daß John Sinclair hinter dem Kaffee seiner Sekretärin so her war. Der Superintendent war zwar kein Experte, aber was er da getrunken hatte, war schon gut.
    Auch Glenda hatte die Reaktion bemerkt und wurde ein wenig rot.
    Dann erkundigte sie sich wieder nach dem Fall. »Sie wollten doch auch die Italiener ins Spiel bringen, Sir. Haben die denn nichts

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