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0336 - Die Todesmaske

0336 - Die Todesmaske

Titel: 0336 - Die Todesmaske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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sehr genau und sehr schnell recherchierte. Jemand, der sich entschloß, eine Falle zu stellen. Dafür kommen derzeit nur wenige in Frage. Der Fürst der Finsternis und seine Horde von Vasallen, würde ich sagen. Was dazu führte, daß sie sich entschlossen, ausgerechnet hier zuzuschlagen, weiß ich nicht. Vielleicht beobachten sie uns alle, jeden von uns. Vielleicht hat Leonardo, der Fürst der Finsternis, beobachtet, daß ihr zwei, die ihr zu Zamorras Helfern gehört, ausgerechnet in einem Haus beim Tapezieren und Renovieren helft, wo ein Weltentor möglich werden könnte. Also wurde die Tapete präpariert, möglichst schon vor dem Kauf, denn ich glaube nicht, daß es eine Möglichkeit gab, hier unbemerkt einzudringen und einen komplizierten magischen Ritus zu vollziehen. Bei Nacht im leeren Tapetengeschäft schon eher.«
    »Auf diese Vermutung war auch Zamorra schon gekommen«, warf Uschi ein.
    »Gut. - Die präparierte Fototapete, dieser Katalysator, dieser Schlüssel, wurde angeklebt, wahrscheinlich wurde von der anderen Seite her noch ein wenig nachgeholfen, und das Weltentor öffnete sich. Inzwischen ist es wieder geschlossen, das heißt, es existiert an dieser Stelle nicht mehr.«
    »Dann kann die Tapete doch dran bleiben«, sagte Cramert unruhig.
    »Nein«, widersprach Gryf. »Nein, denn an dieser Stelle kann das Tor jederzeit wieder neu geöffnet werden. Im Moment ist es verschwunden, ist diese Mauer nur feste Mauer. Aber wenn drüben jemand auf die Idee kommt, es wieder zu öffnen, wird das an genau dieser Stelle geschehen.«
    Cramert kratzte sich nachdenklich im Nacken. »Das geht alles ein wenig über mein Begriffsvermögen«, gestand er. »Es ist also besser, diese Tapete zu entfernen?«
    »Und eine andere anzubringen. Sie so normal drüberzukleben, bringt nichts«, sagte Gryf. »Die alte muß restlos ’runter. Es darf kein Fetzchen übrigbleiben, denn ich kann die Magie, die darin steckt, nicht wieder herausziehen, nicht löschen. Sie ist meinen Kräften zu ungleich.«
    »Das heißt also, daß dann das Tor zu wäre, ja?« folgerte Cramert. Gryf nickte. »Restlos zu. Es kann dann auch von der anderen Seite her nicht mehr geöffnet werden. Es sei denn, jemand klebt wieder eine so präparierte Tapete hier oder in einem anderen Zimmer an die Wand.«
    »Das ginge also auch? Meinetwegen in der Küche oder im Bad?«
    »Oder im Treppenhaus, vielleicht auch eine Etage höher. Tore dieser Art, die nicht absolut stabil sind, sind nicht eindeutig fixiert. Es kann Abweichungen geben. Aber nicht, wenn gewissermaßen die Hälfte fehlt.«
    »Das ist beruhigend«, sagte Cramert. »Ich möchte vermeiden, daß da noch einmal so ein Drachenschädel hindurch kommt.«
    »Aber das hilft uns bei unserem eigentlichen Problem doch nicht, wenn das Tor völlig geschlossen wird«, protestierte Uschi. »Gryf, da drüben sind Moni, Zamorra und Nicole verschwunden! Eigentlich hatte ich gehofft, du würdest das Tor öffnen können, damit wir sie zurückholen. So war es auch mit Zamorra vereinbart: wenn sie nach einer gewissen Zeit, die inzwischen weit überschritten ist, nicht zurückkämen, sollte ich Merlin oder dich bitten…«
    »Das Problem ist nur«, sagte Gryf, »daß ich das Tor nicht öffnen kann.«
    »Versuche es wenigstens!«
    »Das Tor ist nicht mehr hier«, sagte er. »Vielleicht existiert es noch, ist aber in eine andere Richtung gedreht worden, wenn du verstehst, wie ich es meine. Es hat jetzt, von der anderen Dimension aus betrachtet, einen anderen Zeitpunkt gefunden. Vielleicht führt es jetzt direkt ins Château Montagne, auf die Große Mauer in China oder zur Rückseite des Mondes. Oder in den Kartoffelkeller dieses Hauses.«
    »Hm«, machte Cramert.
    Uschi sah Gryf entgeistert an. »Und du kannst wirklich nichts tun?«
    »Weder ich noch Merlin. Keiner von uns. Nicht einmal mit vereinten Kräften.«
    Uschi seufzte. »Und ein anderer… vielleicht Ted Ewigk mit seinem Dhyarra-Kristall?«
    »Auch er würde es wahrscheinlich nicht fertigbringen. Zur Zeit ohnehin nicht. Er liegt in einer Klinik in Leicester, schwer verletzt, und niemand weiß derzeit, ob er sich jemals wieder erholen wird. Ich müßte ohnehin wieder einmal nach ihm sehen, und das werde ich auch bald tun.«
    »Aber - Zamorra… Nicole… und vor allem Moni!« protestierte Uschi verzweifelt. »Wir können sie doch nicht einfach da drüben lassen!«
    »Natürlich nicht«, sagte Gryf. »Aber von hier aus läßt sich nichts mehr machen. Sie würden jetzt

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