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0336 - Die Todesmaske

0336 - Die Todesmaske

Titel: 0336 - Die Todesmaske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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FALCONAT diesem nebulösen Objekt ohnehin näherte, brauchten sie nur zu warten, um mehr sehen zu können.
    Nebulös…
    Sah es nicht aus wie eine Nebelbank, auf die die FALCONAT zulief?
    Wenn der Kurs nicht geändert wurde, mußte die Yacht dieses Objekt um eine Viertelmeile verfehlen, schätzte Tendyke.
    Tanith lehnte sich an ihn. Er spürte die Wärme ihrer Haut.
    »Diese… Wolke ist mir unheimlich«, sagte sie leise. »Ich habe kein gutes Gefühl. Was habt ihr wirklich vor, Rob? Wir sollten es vielleicht lassen. Ich habe etwas von einem Schatz gehört.«
    »Hm«, machte Tendyke. Währenddessen schnitt die Yacht weiter durch die Wellen.
    Oben trat Yancey aus der Kommandokabine.
    »Kein Funkkontakt«, teilte er mit. »Wenn es ein Schiff ist, dann antwortet es nicht.«
    »Oder es hat keinen Funk an Bod«, erwiderte Tendyke. »Zu Zeiten der zweihundertjährigen Piratenschiffe gab es derlei noch nicht.«
    »Ach, Unsinn. Was ist das da draußen eigentlich? Eine Nebelbank?«
    »Vergleiches mal mit Radar- und Laserecho«, empfahl Tendyke. »Ich bin sicher, daß das unser Objekt ist.«
    »Aber so nah? Außerdem stimmt die Richtung nicht ganz.«
    »Vielleicht erinnerst du dich an die Doppelwerte«, empfahl Tendyke. »Warum soll es dann nicht noch eine dritte Position geben? Da - ich glaube, es ändert seinen Kurs. Oder es verlangsamt… auf jeden Fall scheint es zu wollen, daß wir es treffen.«
    Yancey starrte, neben der Kommandokanzel stehend, hinüber. Er schirmte das Auge mit der Hand gegen das grelle Sonnenlicht ab. Aber dadurch war die Nebelwolke auch nicht deutlicher zu sehen.
    Es war, als würde das graue, verschwommene Objekt schneller werden. Die Distanz schrumpfte immer weiter zusammen.
    »Ich glaube, ich habe Angst«, sagte Tanith leise und preßte sich noch enger an Tendyke. »Wir sollten abdrehen.«
    Im gleichen Moment fiel der Nebel.
    Es war, als würde jemand das verhüllende Tuch von einem Denkmal wegziehen. Innerhalb weniger Sekunden schwand das graue, verwaschene Etwas und gab preis, was es in sich barg. Ein großes Schiff zeichnete sich ab, wurde deutlicher, gestochen scharf und riesig groß. Es trieb unglaublich schnell heran - aber quer! Dennoch waren die Segel, die an den drei großen Masten aufgezogen waren, prall vorwärts gebläht, und Tendyke spürte, daß das die falsche Richtung war. Der Wind kam von der anderen Seite!
    »Da hast du dein Geisterschiff!« schrie er zu Yancey hinauf. Eine plötzliche Ahnung erfaßte ihn. »Abdrehen, schnell!«
    Yancey sah ihn verständnislos an. »Aber du wolltest doch…«
    »Das interessiert jetzt nicht«, schrie er und fühlte, daß er mit seiner Ahnung recht behielt. »Weg, schnell!«
    Die Angst, die Tanith empfand, übertrug sich auf ihn und erfüllte ihn. Da sah er die Piratenflagge am Topp. Und er begann zu ahnen, was gleich gesehenen mußte.
    Pete Yancey rührte sich immer noch nicht.
    Tendyke löste sich aus der Umarmung des nackten Mädchens und hetzte die Leiter zur Kommandobrücke hinauf. Da blitzte es drüben beim Piratensegler auf.
    Eine Reihe von vier, fünf gelbweißen Lichtern. Schwarzer Rauch stieg auf.
    Und da schlug es auch schon ein.
    ***
    »Die Piratenflagge«, murmelte Zamorra. »Warum ist sie gehißt worden? Ich fürchte, hier wird gleich etwas geschehen.«
    »Und was vermutest du?« fragte Nicole. Nervös nestelte sie an den Knöpfen von Zamorras Hemd, das sie immer noch trug, knöpfte auf und knöpfte zu. Der Hauch des Unfaßbaren tastete nach ihr.
    »Wir werden«, prophezeite Zamorra unruhig, »einen Überfall erleben. Ein Gespensterschiff greift ein anderes Schiff an, um ihm den Untergang zu bringen. Und diesmal ist es so, daß wir es aus der Sicht der Geisterpiraten erleben.«
    Nicole pfiff durch die Zähne.
    »Da! Seht den Nebel!« rief Monica.
    Das Piratenschiff hüllte sich in bleiche Nebelschwaden. Innerhalb weniger Augenblicke hob sich der Nebel aus dem Meer um das Schiff und wurde zu einer undurchdringlichen Mauer.
    »Dabei ist das doch physikalisch völlig unmöglich«, murmelte Monica entsetzt.
    Geräusche wurden laut. Holz und Leder knarrte, überall knallte es. Luken wurden geöffnet, erkannte Zamorra. Die Geschützluken? Und da flogen andere Luken auf, und Gestalten kamen aus der Tiefe empor.
    Er kannte sie. Er hatte sie alle unten gesehen, einen wie den anderen, in den Kajüten und in der großen Frachthalle. Sie waren es, die Skelette…
    Sie kamen an Bord und verteilten sich über das Deck. Von den drei Passagieren

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