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0336 - Die Todesmaske

0336 - Die Todesmaske

Titel: 0336 - Die Todesmaske Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Werner Kurt Giesa
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dem Sarkophag auf rotem Samt. Zamorra trat nahe heran. Da sah er, daß ihre Brüste sich ganz langsam hoben und senkten. Gleichmäßig, regelmäßig. Monica Peters schlief nur…
    Aber wie, zum Teufel, kam sie hierher!
    Zamorra berührte sie.
    Sie schreckte mit einem Schrei hoch. Draußen fiel Nicole in den Schrei ein, weil sie nicht hatte beobachten können, worauf Zamorra langsam, aber zielstrebig zumarschiert war.
    »Ganz ruhig, Mädchen«, sagte Zamorra. »Wir sind’s nur. Wie hast du denn dieses bequeme Bett gefunden?«
    Verwirrt sah Monica sich um. »Wie -wie komme ich hierher?« stieß sie hervor.
    »Na, wenn du es nicht weißt… mit deinem Verschwinden hast du uns jedenfalls einen gehörigen Schrecken eingejagt«, stellte Zamorra fest. »Soll ich dir beim Aussteigen helfen?« Er reichte ihr die stützende Hand. Monica kletterte umständlich aus dem Sarkophag heraus. Zamorra leuchtete den roten Samt im Innern aus.
    »Seltsam«, sagte er. Die Eindrücke entsprachen nicht denen, die ein menschlicher Körper hätte hinterlassen müssen. Eher schien es dem Parapsychologen, als habe sich eigentlich eine oberarmdicke, lange Schlange hier zusammengerollt…
    »Die Maske«, sagte Monica plötzlich. »Ich habe die Maske gesehen.«
    »Was für eine Maske? Aus Holz?« fragte Zamorra argwöhnisch. »Eine Gesichtsmaske, aus Holz geschnitzt?«
    »Ja«, sagte Monica verblüfft. »Woher kennst du…«, sie unterbrach sich. »Himmel, wenn ich doch nur wüßte, wo ich sie gesehen habe! Aber es will mir nicht einfallen.«
    »Das dürfte auch zweitrangig sein«, sagte Zamorra. »Wichtiger ist, wie du hierher gekommen bist. Versuche dich zu erinnern.«
    »Als ihr eingeschlafen wart«, sagte Monica etwas ratlos, »wollte ich mich an Deck umsehen. Ich war auf der Kommandobrücke, wo der Knochenmann am Ruder lehnte…«
    »Was tat er?« stutzte Zamorra. »Er lehnte aufrecht?«
    »Ja. Ich gab ihm einen Stoß, und er kippte um. Ich wollte wieder zurück. Aber die Tür war wohl verriegelt. Ich bekam sie nicht auf. Dann stürzte ein Skelett aus der Takelage, aus den Segeln oder werweißwoher auf mich. Von da an weiß ich nichts mehr.«
    »Und diese Maske? Hast du sie vorher gesehen? Wo?«
    »Vorher bestimmt nicht«, sagte sie. »Aber dann… ich bin doch jetzt erst aufgewacht. Ich begreife das nicht.«
    »Vielleicht hast du sie im Traum gesehen? Mädchen, hier passieren einige ganz vertrackte Dinge. Es spukt am hellichten Tag. Wir sollten vielleicht wieder nach oben gehen, ehe sich die ganzen netten Knochenmänner wider uns erheben.«
    Monica erschauerte. Eine Gänsehaut bildete sich auf ihrem Körper, und sie eilte vor Zamorra her zur Tür.
    Zu dritt stiegen sie nach oben. Die morsche Tür ließen sie liegen, wo sie war.
    »Ich habe noch etwas gesehen«, sagte Monica. »Nein, die Maske hat es mir gesagt. So war es…«
    »Und was war dieses Etwas?« fragte Nicole interessiert.
    Monica reckte ihren schlanken Körper im Sonnenlicht wie eine goldhaarige, nackte Göttin. »Ah, wenigstens schön warm ist es«, sagte sie und sah dann die beiden anderen an.
    »Die Maske sagte mir, wo Frischwasser zu finden ist.«
    »Wo?« stieß Zamorra sofort hervor. Die ganze Zeit über hatten sie nicht von Durst und Hunger gesprochen, von denen sie gequält wurden, weil an diesem Zustand doch nichts zu ändern war, und mit einiger Willensanstrengung konnten sie bisher noch dagegen ankämpfen. Jetzt aber, da Monica von Frischwasser sprach, brachen die Durstgefühle wieder mit aller Macht an die Oberfläche durch.
    »Zwei Fässer im Heck. Kommt mir, ich zeige es euch.«
    ***
    Im mit rotem Samt ausgeschlagenen Sarkophag lagen die Maske und die Schlange. Nur der Dolch fehlte, aber er war nicht weit.
    Nacheinander erhoben sich die Skelette. Kein Geräusch gaben sie von sich, als sie Aufstellung nahmen und dann langsam zur Tür schritten. Sie waren bereit zum Kämpfen. Vielleicht gab es wieder Beute. Auf jeden Fall würde es Tod geben.
    Die bewaffneten Gerippe handelten, wie der Fluch es ihnen befahl.
    ***
    Es dauerte eine Weile, bis Gryf sich meldete. Vielleicht hatte er geschlafen, vielleicht war er nicht im Haus gewesen, oder er war anderweitig beschäftigt. Als er sich meldete, ging er jedenfalls nicht darauf ein.
    Auslandsgespräche kosten viel Geld. Deshalb faßte Uschi Peters sich kurz und bat Gryf nur, so schnell wie möglich zu kommen. Sie beschrieb ihm das Haus, die Wohnung in allen Details, so daß er eine plastische Vorstellung davon bekam. Gryf

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