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0337 - Der »Sanfte« kennt jeden Trick

0337 - Der »Sanfte« kennt jeden Trick

Titel: 0337 - Der »Sanfte« kennt jeden Trick Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Der »Sanfte« kennt jeden Trick
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Zeitungen steht.«
    Der Bronx-Gangster nagte an seiner Unterlippe.
    »Eigentlich hätte ich diesem Ochsen von Wood so viel Gehirn nicht zugetraut.«
    »Sprich nicht in Rätseln.«
    Er fuhr nervös mit den Händen über die Schreibtischplatte.
    »Das FBI sucht Soft«, sagte er, »aber ich suche ihn auch. Man interessiert sich schließlich für ’nen Mann, der solche harte Sachen dreht, wie Soft sie sich geleistet hat. - Du sagst selbst, G-man, ihr wüsstet nichts über den Sanften. Schlimmer ist, dass auch ich nichts über ihn erfahren kann. Es gibt nur eine Erklärung dafür. Ihn deckt eine Organisation - Woods Organisation.«
    »Anders ausgedrückt; der Sanfte arbeitet für Wood?«
    »Genau das meine ich.«
    »Wood hingegen meinte, dass der Sanfte für dich arbeitet.«
    »Das ist Unsinn.«
    Ich zog eine Schublade meines Schreibtisches auf und legte die beiden Spielkarten auf den Tisch, das Pik-Ass aus Sheridans Tasche und das Kreuz-Ass aus Barianos Hand.
    Rane Cyle musterte die Karten voller Erstaunen.
    »Willst du mich zu ’ner Pokerpartie auffordern, G-man? Als Grundlage für einen ›Vierer‹ oder ein ›Volles Haus‹ sind die Asse gut.«
    »Sonst sagen sie dir nichts?«
    »Nichts.«
    ***
    Klar, dass ich weder Rane Cyle noch Charles Wood glaubte. Aber ich wusste nun auch, dass die beiden Gang-Bosse sich nicht verraten würden. Sie hatten beide begriffen, dass wir den Sanften für nichts anderes hielten als für einen bezahlten Gangster. Es blieb die Frage offen, wer ihn bezahlte, Cyle oder Wood.
    Konnte ich die Frage über Ted Sheridan lösen? Ich musste es jedenfalls versuchen.
    Wir wussten, dass Sheridan eine Wohnung in der 19. Straße besaß. Der Umschlag, mit dem ihm die Spielkarte zugeschickt worden war, war an diese Wohnung adressiert.
    Die Wohnung war in der vergangenen Nacht von Inspektor Cashs Leuten durchsucht worden, ohne dass sich etwas von Bedeutung gefunden hätte. Phil und ich verzichteten darauf, der Wohnung einen zweiten Besuch abzustatten. Wir hörten uns ein bisschen in den Geschäften und Kneipen der Straße um, mit welchen Leuten Sheridan verkehrt hatte. Auf diese Weise erfuhren wir den Namen Cilia Gover. Die Lady galt als langjährige Freundin Sheridans. Sie wohnte nur einen Häuserblock entfernt in der gleichen Straße.
    Wir fanden eine Frau in mittleren Jahren die offensichtlich ’ne Menge Geld für die kosmetische Verbesserung ihres Äußeren ausgab.
    Phil und ich brachten ihr die Nachricht von Sheridans Ende schonend bei. Sie brach nicht in Tränen aus, sondern genehmigte sich einen doppelstöckigen Whisky. Dann erkundigte sie sich gelassen: »Wer hat ihn umgelegt?«
    »Ein Mann, bei dem er einen Einbruch versuchte.«
    Sie brach in hartes Gelächter aus.
    »Ted unternahm einen Einbruch? Sie reden Unsinn, G-man. Der Staat sollte Sie entlassen und Ihr Gehalt einsparen.«
    »Es gibt keinen Zweifel daran, dass Sheridan gewaltsam in eine Villa eindrang.«
    »Er unternahm nie etwas gewaltsam, Ted nicht.«
    »Sie sind lange mit Sheridan befreundet gewesen, Cilia Gover. Sie können ihm nicht mehr schaden, wenn Sie uns erzählen, für wen er arbeitete.«
    »Ich würde es Ihnen sagen, wenn ich es wüsste. Wahrscheinlich kennen Sie Teds Laufbahn besser als ich. Jahrelang war er Spezialist dafür, den großen und kleinen Gangstern alles zu besorgen, was sie brauchten. Großes Geld war dabei nicht zu machen, aber vor rund einem Jahr hielt er seine Stunde für gekommen, als er zwischen Bariano, Wood und Cyle vermittelte.«
    Sie goss sich noch einen Whisky ein.
    »Die drei Großen hatten Ted ’ne anständige Provision versprochen, wenn er den Ausgleich zwischen ihnen zustande brächte, aber als es dann soweit war, jagten sie ihn mit Fußtritten davon.«
    Sie zuckte die Achseln.
    »Im Grunde genommen war es von Anfang an klar, das sie ihn ’reinlegen würden. Ted hatte keine Gang hinter sich. Seine Fähigkeit, mit ’ner Kanone umzugehen, war schlechter als die eines zwölfjährigen Boys, der mit Spielzeugrevolvern knallt.«
    »In der Villa hat er es jedenfalls versucht.«
    »Erzählen Sie mir nicht, dass er getroffen hätte, G-man.«
    »Nein, er traf nicht.«
    Ein Zug von Nachdenklichkeit erschien in ihrem Gesicht.
    »Er muss irgendwie unter Druck gestanden haben, dass er sich an eine Kanone heranwagte.«
    »Warum glauben Sie das?«
    »Ted war alles andere als mutig. Seit damals, als er zwischen den Großen vermittelte und nachdem sie ihn ausgelacht haften, als er Geld sehen wollte, fürchtete

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