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0337 - Kontakte mit Unbekannt

Titel: 0337 - Kontakte mit Unbekannt Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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waren so mit ihrer Arbeit beschäftigt, daß sie Rhodan erst bemerkten, als dieser die Schleuse fast erreicht hatte. Wie auf ein verabredetes Kommando ließen die Vruun-Jäger ihre Behälter fallen und griffen nach den Waffen. Damit hatte Rhodan gerechnet.
    Er blieb stehen und hielt die Hände über den Kopf. Diese Wesen waren hochintelligent. Sie würden nicht gedankenlos zu schießen beginnen. Trotzdem fühlte Rhodan, wie ihm ein Schauer über den Rücken ging. Manche Intelligenzen besaßen eine Mentalität, die sie dazu zwang, jeden Fremden sofort zu töten.
    Rhodan fand jedoch schnell heraus, daß dies auf die Besatzung des Flugbalkens nicht zutraf.
    Er hörte, wie die fünf Raumfahrer sich in einer schrill klingenden Sprache unterhielten. Offenbar beratschlagten sie, was nun zu tun war.
    Rhodans Hoffnung auf eine friedliche Einigung stieg.
    Es störte ihn wenig, daß er von fünf Scheinwerfern angestrahlt wurde.
    Langsam, weil er wußte, daß jede hastige Bewegung alles zerstören konnte ließ er die Arme sinken.
    Dabei hielt er noch immer die Handflächen nach außen.
    Er erinnerte sich an ein paar Worte, die Oberst Don Redhorse einmal zu ihm gesagt hatte.
    „Das Zeichen der offenen Hand besitzt überall Gültigkeit. Ich könnte behaupten, daß wir Indianer es eingeführt haben, aber das wäre sicher nicht richtig. Im Bewußtsein eines jeden intelligenten Wesens, das annähernd humanoid ist, scheint die Bedeutung dieses Zeichens verankert zu sein."
    Rhodan lächelte, als er sah, daß auf der Gegenseite die Waffen gesenkt wurden. Jetzt konnte er bald daran denken, den Gedankenaufzeichner und den Translator zu benutzen.
    Der erste Schritt war getan.
    Aus der Nähe sah er, daß die Haut der Fremden dunkelbraun und rissig war. Die Augen in den dunklen Gesichtern schienen keine Gefühle widerzuspiegeln, aber das hatte nichts zu bedeuten.
    Während Rhodan überlegte, was er als nächstes unternehmen sollte, zuckten die Scheinwerfer der fünf Wesen plötzlich nach oben und ihre Strahlen richteten sich auf irgend etwas, das sich hinter Rhodan befand.
    Rhodan schloß unwillkürlich die Augen, weil er ahnte, was er sehen würde, wenn er sich umdrehte.
    Er wandte langsam den Kopf.
    Angestrahlt von fünf Scheinwerfern, stand Roscoe Poindexter inmitten des Seitengangs. In der rechten Hand hielt er einen Paralysator. Rhodan sah, daß die Schulter des jungen Raumfahrers schlaff nach unten hingen. Poindexter schien zu zittern.
    „Ich wollte... ich wollte Ihnen Rückendeckung... geben, Sir", stammelte der Offiziersanwärter.
    Rhodan unterdrückte den Zorn, der in ihm aufstieg. So war es immer, dachte er verzweifelt.
    Irgendein Mißverständnis zerstörte alle Bemühungen.
    „Sie junger Narr", sagte er tonlos. „Wissen Sie, was Sie getan haben?"
    Die Scheinwerfer erloschen.
    Gleich darauf begannen die Waffen zu sprechen.
     
    6.
     
    Die Erkenntnis, daß er einen nicht wiedergutzumachenden Fehler begangen hatte, traf Roscoe Poindexter wie ein körperlicher Schlag. Er hätte sein Leben dafür gegeben, wenn irgendein Wunder das entscheidende Ereignis rückgängig gemacht hätte.
    Seine Hoffnung, daß trotzdem alles gutgehen würde, wich einer tiefen Bestürzung, als es in der Nähe der Schleuse dunkel wurde. Gleich darauf wurde er vom Schuß einer Schockwaffe getroffen. Er spürte die paralysierende Wirkung, die sich von seiner rechten Schulter aus über den ganzen Körper ausbreitete.
    „Nicht schießen!" dröhnte Rhodans Stimme in Poindexters Helmlautsprecher. „Ich lasse jeden vor ein Bordgericht stellen, der von seiner Waffe Gebrauch macht. Wir ziehen uns in den Gang zurück. Die Scheinwerfer bleiben aus."
    Poindexter fragte sich verwundert, warum Rhodan, der in unmittelbarer Nähe der Fremden gestanden hatte, noch aktionsfähig war. Der Großadministrator mußte sich geistesgegenwärtig zur Seite geworfen haben.
    Poindexter sank zu Boden. Er spürte, wie er an den Beinen gepackt und hochgehoben wurde.
    „Man sollte Sie eigentlich liegenlassen", grollte Melbar Kasom und warf den jungen Mann über seine rechte Schulter. „Doch wenn wir Sie den Fremden überlassen, haben Sie vielleicht nie in Ihrem Leben Gelegenheit, etwas zu lernen."
    Poindexter antwortete nicht, weil es für seinen unverantwortlichen Leichtsinn keine Entschuldigung gab. Er merkte an den Erschütterungen, daß Kasom mit ihm durch den Gang rannte.
    „Sie können froh sein, daß Sie noch am Leben sind", sagte der USO-Spezialist. „Ein Schuß aus einer

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