0337 - Kontakte mit Unbekannt
sagte der Großadministrator. „Ich möchte wissen, warum sie von Schiff zu Schiff fliegen. An Bord dieses Wracks gibt es nichts mehr zu kontrollieren."
Poindexter beobachtete, wie die fünf Fremden durch den gleichen Gang verschwanden, den bereits die Terraner benutzt hatten, um in die Zentrale zu gelangen.
„John, Sie und Poindexter folgen mir", ordnete Rhodan an. „Die anderen bleiben hier zurück. Ich bin sicher, daß die fünf Burschen bald hierher zurückkommen, deshalb wäre es unsinnig, wenn wir ihnen alle nachliefen. Ich will zunächst herausfinden, warum sie hergekommen sind."
John Marshall trat aus seinem Versteck hervor. Rhodan gab Poindexter einen Wink. Die drei Männer näherten sich vorsichtig dem Hauptgang. Obwohl sie ihre Helmscheinwerfer nicht benutzten und sich nur nach den fünf tanzenden Lichtern weit vor ihnen orientierten, mußten sie vorsichtig sein. Es war möglich, daß die Fremden tragbare Ortungsgeräte besaßen.
Poindexters Mund war vor Erregung ausgetrocknet. Er hielt sich dicht an der Wand, bereit, jede Vertiefung als Deckung auszunutzen, wenn die Fremden in den Gang hinter sich leuchten sollten.
„Jetzt bleiben sie stehen!" zischte Marshall.
Poindexter verharrte im Schritt. Die Wand hinter seinem Rücken gab ihm Sicherheit. Ab und zu tauchte eine der seltsamen Gestalten im Lichtkreis der Scheinwerfer auf. Der Offiziersanwärter konnte sehen, daß die Fremden jetzt Waffen in den Händen hielten. Er hoffte, daß es keine Strahlenwaffen waren, denn dann konnte jeder Schuß eine Katastrophe heraufbeschwören.
„Wir müssen näher heran", sagte Rhodan. „Ich will sehen, was sie vorhaben."
Poindexter bewegte sich jetzt noch vorsichtiger. Er befürchtete, daß er mit den Beinen an einer Verstrebung oder an den überall herumliegenden Verkleidungsstücken hängenbleiben könnte. Er kam jedoch unangefochten bis auf zwanzig Meter an die kurzbeinigen Wesen heran.
Diese waren damit beschäftigt, eine Tür zu öffnen. Gleich darauf konnte Poindexter das charakteristische Lärmen der Vruuns hören. Die Kugelköpfe drangen mit schußbereiten Waffen in den Raum ein. Poindexter konnte sehen, wie der am Schluß gehende Fremde ein sackartiges Gebilde aufklappte.
„Sie greifen die Vruuns an" erklärte Marshall. „Sie schießen sie zu Hunderten ab und sammeln sie dann ein."
Ab und zu fiel Licht auf den Gang hinaus. Poindexter konnte flüchtende Vruuns sehen, die plötzlich zusammenzuckten und liegenblieben.
„Schockwaffen!" stellte Rhodan fest. „Die Kerle wissen genau, daß sie an Bord dieses Schiffes keine Thermowaffen verwenden dürfen."
Einer der Raumfahrer kam heraus und warf die erschossenen Vruuns in einen Behälter. Er sammelte auch die überall herumliegenden Gelatinekugeln ein, die bei der Teilung der Vruuns entstanden.
Poindexter fragte sich, was das zu bedeuten hatte. Wenn den Unbekannten nur daran gelegen war, die Tiere zu vernichten, hätten sie sich die Arbeit des Einsammelns sparen können. Sie schienen aber an den toten Tieren und an den gasgefüllten Kugeln gleichermaßen interessiert zu sein.
„Wir können uns zurückziehen", sagte Rhodan. „Wir wissen jetzt, warum die Fremden an Bord kommen. Ihre Behälter werden bald voll sein, dann müssen sie sie im Beiboot entleeren. Ich nehme an, daß sich diese Aktion ein paarmal wiederholt bevor das Walzenschiff endgültig verlassen wird."
Während die drei Männer zu ihrem Versteck im Seitengang zurückkehrten, stellte Poindexter ununterbrochen Überlegungen an. Vielleicht handelte es sich bei den dreitausend Raumschiffen um fliegende Farmen die man nur hierher gebracht hatte um die Vruuns zu züchten. Dieser Theorie widersprach jedoch die ausgezeichnete Ausrüstung der Schiffe. Man hätte sich damit sicher nicht solche Mühe gegeben, nur um sie den Vruuns später zum Fraß zu überlassen. Nein, alles deutete darauf hin, daß die Vruuns sich erst so ausgebreitet hatten, nachdem die Besitzer der Walzenschiffe bis auf ein paar verschwunden waren. Aber warum flogen diese wenigen Raumfahrer mit einem primitiven Antrieb von Schiff zu Schiff und sammelten erschossene Vruuns und das Teilungssekret dieser Tiere ein?
Perry Rhodan berichtete den Wissenschaftlern, was Marshall, Poindexter und er beobachtet hatten.
Auch der Großadministrator hatte keine Erklärung für das Verhalten der Flugbalkenbesatzung.
„Vielleicht dienen die toten Vruuns den Fremden als Nahrung", überlegte einer der Männer. „Das ist im Augenblick
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