0337 - Kontakte mit Unbekannt
glaubte, fünf winzige dunkle Punkte zu sehen, die sich an der Außenhülle des Schiffes entlang bewegten. Aber das konnte auch eine Täuschung sein.
„Die Fremden betreten jetzt ihr Schiff", kommentierte er das Geschehen im Weltraum. „Ob sie wissen, daß sich Rhodan mit neunzehn Männern an Bord aufhält?"
„Ich hoffe nicht", sagte der Neger. „Es wäre für die Kontaktaufnahme besser, wenn der Großadministrator den ersten Schritt tun könnte."
Berliter blickte auf.
„Sie haben großes Vertrauen zu Perry Rhodan?" fragte er.
Tschai Kulu nickte. Sein sonst so gleichmütiges Gesicht zeigte Anzeichen einer inneren Bewegung.
„Er ist ein Mann, dem man vertrauen kann", sagte er. „Er hat es oft genug bewiesen."
*
Der Mann, ü ber den Berliter und Tschai Kulu sich unterhielten, kauerte zum gleichen Zeitpunkt in einem schmalen Seitengang in der Nähe der Hauptschleuse des Walzenschiffs. Die Angehörigen des Enterkommandos hatten sich in Nischen und verlassenen Räumen versteckt.
Roscoe Poindexter stand nur ein paar Schritte von Rhodan entfernt eng gegen die Wand gepreßt und beobachtete die Schleuse. Von Tschai Kulu wußten sie, daß die Fremden den gleichen Weg ins Schiff nehmen würden, den die Männer von der CREST IV vorher benutzt hatten.
Poindexters rechte Hand umklammerte den Paralysator. Rhodan hatte befohlen, den Ausbruch von Feindseligkeiten unter allen Umständen zu vermeiden. Er wollte zunächst allein mit den Fremden verhandeln und sie von den friedlichen Absichten der Terraner überzeugen.
Neben Rhodan stand ein Gedankenaufzeichner. In einer Hand hielt der Großadministrator einen Translator. Mit dieser Ausrüstung mußte eine Verständigung herbeizuführen sein, wenn die Besitzer der Walzenschiffe nicht ausgesprochen feindselig waren.
„Helmscheinwerfer ausschalten!" befahl Rhodan. „John, sagen Sie mir, wenn die Fremden in der Schleusenkammer sind."
„Ich kann sie bereits spüren", antwortete der Mutant. „Es handelt sich um hochintelligente Wesen, Sir."
„Farcett, schalten Sie den Infraorter ein", befahl Rhodan einem Mann an seiner Seite.
Poindexter veränderte seine Stellung, um den kleinen Bildschirm des kastenförmigen Ortungsgeräts besser sehen zu können.
„Jetzt sind sie in der Luftschleuse, Sir", berichtete Marshall. „Sie haben das Beiboot draußen an der Außenhülle verankert."
Auf dem Bildschirm des tragbaren Ortungsgeräts wurden fünf verschwommen aussehende Gestalten sichtbar. Sie waren etwa zwei Meter groß und schienen mehrere Glieder zu besitzen. Auf einem kaum erkennbaren Hals saß ein kugelförmiger Kopf.
Poindexter wußte, daß genauere Beobachtungen erst möglich waren, wenn die Ankömmlinge die Schleusenkammer verließen.
Das von Melbar Kasom geschlossene Innenschott schwang auf. Poindexter hielt unwillkürlich den Atem an. Er beugte sich vor Aufregung so weit vor, daß ihn einer der neben ihm stehenden Männer zurückziehen mußte.
„Jeder bleibt auf seinem Platz", sagte Rhodan ruhig. „Es sind nur fünf Fremde mit dem Beiboot gekommen."
Die fünf Wesen trugen Handscheinwerfer, in deren Licht Poindexter jetzt Einzelheiten erkennen konnte. Wie das Infrarotgerät bereits gezeigt hatte, waren die Eindringlinge kräftig gebaut. Sie gingen aufrecht auf zwei kurzen Beinen. Ungefähr in der Mitte des Körpers befand sich ein weiteres Beinpaar, das jedoch keine erkennbare Funktion zu erfüllen schien. Außer den Hauptarmen besaßen die Fremden zwei siebenfingrige Ärmchen von großer Beweglichkeit, die direkt unter dem kurzen Halsansatz saßen.
Die Köpfe waren hinter den Helmen nur undeutlich zu erkennen. Die hellbraunen Raumkombinationen der Intelligenzen bestanden aus einem flexiblen Material und schmiegten sich eng an den Körper.
Die Fremden bewegten sich nicht so, als wüßten sie von der Gegenwart anderer Wesen. Man konnte sie undeutlich sprechen hören. Sie begleiteten ihre Worte mit Bewegungen der kurzen Ärmchen.
Dann nahmen sie ihre Helme ab.
Jetzt konnte Poindexter die Gesichter sehen.
Die Besitzer der Walzenschiffe hatten einen breiten Mund mit wulstigen Lippenaufwölbungen, Ohren und Haare waren nicht zu erkennen. Dafür besaß jeder der fünf Fremden vier Augen, die im Halbkreis von Schläfe zu Schläfe angeordnet waren.
Poindexter wurde von dem Anblick so gefangengenommen, daß er alles andere rings um sich vergaß. Erst Rhodans Stimme weckte ihn aus seiner Starre.
„Sie scheinen nicht zu wissen, daß wir an Bord sind",
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