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0338 - Die stählerne Zitadelle

Titel: 0338 - Die stählerne Zitadelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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zwischen den Feldern.
    „Warten Sie noch!" flüsterte Marshall dem Spezialisten zu. „Der andere muß weit genug weg sein, bevor wir etwas unternehmen."
    Plötzlich verstummte die Musik bei den Unterkünften. Es wurde so still, daß Marshall befürchtete, der Blaue könnte das kaum wahrnehmbare Zischen der beiden Rückentornister hören.
    Warum hören sie auf zu spielen? fragte sich Marshall beunruhigt.
    War die Space-Jet entdeckt worden?
    Marshall versuchte, sich in die Gedanken des Aufsehers einzuschalten. Die Gefühle des Fremden waren verworren, er schien innerlich um einen Entschluß zu ringen. Marshall glaubte zu erkennen, daß der Blaue vor der Entscheidung stand, noch einen Kontrollgang zu machen oder in seine Behausung zurückzukehren. Es war nicht vorauszusagen, wie lange dieser Widerstreit anhalten würde.
    Wurde die Space-Jet entdeckt? fragte sich der Mutant. Ist das der Grund, warum die Musik nicht mehr spielt?
    Er spürte, wie seine Nerven sich spannten.
    Eine Falle! dachte er.
    Dann hörte er die Schritte des Blauen, der aus seiner Bewegungslosigkeit erwachte und langsam davonging.
    „Wir folgen ihm!" flüsterte Marshall dem Spezialisten zu.
    Lautlos schwebten sie über dem Pfad dahin. Der Blaue hatte sich offensichtlich entschlossen, seinen Bezirk noch einmal abzugehen, denn er entfernte sich von den Wohngebäuden.
    Plötzlich gab Marshalls Helmempfänger ein knackendes Geräusch von sich. Der Mutant runzelte die Stirn.
    „Haben Sie das gehört?" fragte Malvas.
    Der Spezialist hatte also das gleiche Knacken vernommen.
    „Jemand hat einen kurzen Funkspruch abgestrahlt", sagte Marshall.
    „Der Blaue unter uns", antwortete Malvas „Der Impuls kann nur von ihm gekommen sein. Es muß sich um einen kurzen Symbolfunkspruch gehandelt haben."
    Marshall überlegte, ob der Sender sich nicht im Wohngebiet befinden konnte. Malvas trug jedoch ein kleines Peilgerät am Arm und hatte den Ursprungsort mit großer Sicherheit erkannt.
    „Ob er um Hilfe ruft?" fragte Marshall.
    Zu seiner Überraschung kicherte der Spezialist.
    „Was soll dieser Heiterkeitsausbruch?" erkundigte er sich schroff.
    Malvas beruhigte sich schnell.
    „Ich nehme an, daß es sich um irgendein Kontrollsignal handelt", antwortete er.
    „Kontrollsignal?" wiederholte der Mutant. „Wie meinen Sie das?"
    „Hier in den Plantagen sind die Blauen die herrschende Kaste", sagte Malvas. Wie sieht es aber innerhalb der Festung aus? Ich kann mir vorstellen daß sich dort Wesen aufhalten, die den Spitzohren überlegen sind. Vielleicht kontrollieren sie die Aufseher dadurch, daß sie ihnen Kontrollgeräte mitgeben."
    „Hm!" machte Marshall. „Sie könnten recht haben. Das würde aber auch bedeuten, daß sich der Impuls in absehbarer Zeit wiederholen muß."
    „Vielleicht stündlich, oder alle drei Stunden", meinte Malvas.
    „Solange können wir nicht warten", antwortete Marshall. „In einer Stunde müssen wir spätestens wieder an Bord der Space-Jet sein."
    Malvas deutete mit dem Arm nach oben; Marshall konnte diese Bewegung undeutlich erkennen.
    „Major Kulu fliegt genau über uns", sagte der Spezialist. „Er weiß daß wir nicht in Gefahr sind. Also haben wir noch ein bißchen Zeit."
    Marshall war schwankend geworden. Alles in ihm drängte danach diese einmalige Chance auszunutzen und einen Blauen zu fangen. Andererseits konnte es von Vorteil sein mehr über das Kontrollgerät und dessen Aufgabe zu erfahren.
    „Wir warten noch eine Viertelstunde", entschied Marshall schließlich.
    Diese Zeit, so kurz sie auch erschien, wurde für die beiden Männer zu einer Geduldsprobe. Marshall erschien es, als würden Stunden verstreichen, während sie den Blauen auf seinem Weg durch die Plantage begleiteten. Glücklicherweise bewegte sich der Aufseher langsam, so daß nicht die Gefahr bestand, daß er innerhalb der nächsten Stunde umkehren würde.
    Dann - das Leuchtzifferblatt von Marshalls Uhr zeigte an, daß seit der ersten Sendung siebzehn Minuten und dreiundzwanzig Sekunden verstrichen waren - wiederholte sich der Impuls.
    „Ich glaube, jetzt wird es Zeit", sagte Marshall.
    „Der Bursche da unten ist mir schon richtig vertraut geworden", sagte Malvas nachdenklich.
    „Komischer Gedanke, ihn jetzt entführen zu müssen."
    Marshall zog seinen Paralysator aus dem Gürtel und sank langsam nach unten. Er kümmerte sich nicht um Malvas, war aber überzeugt, daß der Spezialist ihm folgte.
    Als Marshall so dicht über dem Blauen war, daß er die Umrisse

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