0338a - Handlanger des Todes
Gardens?«, fragte ich.
»Ja, natürlich«, erwiderte Miss Wambel und schlug ein Buch auf, aus dem sie einen Zettel nahm. Sie reichte mir das gelbliche Papier. Vier Nummern standen untereinander.
»Die zweite ist Deer Gardens«, sagte Miss Wambel. Ich griff zum Telefon, das in der Diele stand, und wählte die Nummer. In meinem Hörer ertönte das Besetztzeichen. Ich wählte die Nummer ein zweites Mal. Der Anschluss war besetzt oder gestört. Wenn er besetzt war, mussten sich Mrs. Rusher oder der Doc in dem Haus befinden. Dann waren wir einen beträchtlichen Schritt weiter.
Ich versuchte es ein drittes Mal. Aber wieder der gleiche Erfolg.
»Und die drei anderen Nummern?«, fragte ich.
»Zwei davon sind die Nummern von den beiden anderen Häusern. Ein Besitztum von Dr. Rusher ist so groß, das man sich darauf verlaufen kann«, sagte sie schwärmerisch und war plötzlich gesprächig. Ich erfuhr, dass es sich um ein Gut handeln musste, eine ehemalige Farm, die jetzt nur noch aus Wald und Weideland bestand. Ich betrachtete die drei anderen Telefonnummern und stellte fest, das die Vorwahl fehlte. Sonst wäre es einfach gewesen, die Orte herauszufinden.
»Rufen Sie mich bitte an, wenn sich Mrs. Rusher meldet«, sagte ich und verabschiedete mich von Miss Wambel.
Die Wochenendhäuser gingen mir nicht mehr aus dem Sinn.
Ich preschte zu unserem Distriktgebäude hinüber und ließ mich in meinen Sessel fallen. Phil arbeitete sich durch einen Stoß Akten. Es waren Fälle, die einige Monate zurücklagen. Die Anklage hatte eine Menge Rückfragen.
»Na, hast du Dracon gleich mitgebracht?«, fragte mein Freund.
»Nein. Der Besuch war eine einzige Pleite«, knurrte ich. »Dracon behauptet, mit der Sache nichts zu tun zu haben. Beweise ihm mal das Gegenteil. Er gibt zu, mit der Heirat sein Ziel erreicht zu haben, nämlich an Geld zu kommen. Es wäre sinnlos für ihn, ein Risiko auf sich zu nehmen, das ihn auf den elektrischen Stuhl bringen könnte. Ich glaube, wir müssen diese Spur fallen lassen, Phil.«
Ich berichtete meinem Freund von dem Besuch bei Miss Wambel, Rushers Köchin, und legte die Telefonnummern auf den Schreibtisch.
»Es gibst nur eine Möglichkeit, herauszufinden, wo die beiden anderen Häuser liegen«, sagte Phil. »Wir müssen den Telefongesellschaften den Auftrag geben. Das kann natürlich einige Stunden dauern.«
Ich stimmte zu. Während mein Freund unserer Zentrale den Auftrag für die Telefongesellschaften erklärte, versuchte ich noch einmal ein Gespräch nach Deer Gardens. Der Anschluss war immer noch besetzt.
»Hallo, Myrna«, wiederholte Phil, »du gibst den Telefon-Companies die Nummern durch und bittest sie, festzustellen, in welcher Stadt unter dieser Nummer Dr. Rusher eingetragen ist.«
Das Mädchen in der Zentrale machte eine Bemerkung und hängte auf. Phil legte ebenfalls den Hörer auf die Gabel.
»Deer Gardens meldet sich nicht«, sagte ich und griff wieder zum Hörer. Diesmal ließ ich mich von der Zentrale mit der Polizeiwache Deer Gardens verbinden. Es dauerte fünf Minuten, bis ich das Gespräch hatte.
Am anderen Ende der Leitung war Lieutenant Handel. Von ihm erfuhr ich, was sich in Rushers Villa in Deer Gardens abgespielt hatte.
Ich machte Phil ein Zeichen, dass er mithören sollte, und bat Handel, die Schilderung zu wiederholen.
In der Nähe von Rushers Villa wurde ein Oldsmobil gefunden, das aus Bosten stammte.
»Jetzt ist es nicht mehr schwer zu kombinieren«, sagte ich, »die Gangster haben wahrscheinlich zuerst Dr. Rusher geschnappt und ihn schachmatt gesetzt. Anschließend haben sie seine Frau angerufen und sie für den nächsten Morgen nach Deer Gardens bestellt.«
»Und wozu, Jerry?«
»Vielleicht fragst du die Burschen selbst. Aber so viel ist klar. Sie suchen einen dicken Fisch. Während Mrs. Rusher von Manhattan nach Deer Gardens unterwegs war, haben die Gangster der Wohnung am Central Park einen Besuch abgestattet. Es muss sich um ebenso dreiste wie tollkühne Burschen handeln, die am frühen Morgen über die Feuerleiter klettern. Sie haben im Apartment den kleinen Wandtresor ausgebrochen und ihn geleert.«
»Was enthielt der Tresor?«
Ich zuckte mit den Schultern.
»Vielleicht Schmuck, vielleicht Bargeld, vielleicht auch die Schlüssel zu den übrigen Häusern von Dr. Rusher.«
»Kann diese Miss Wambel keine Auskunft geben?«
»Das hat sie nach bestem Wissen und Gewissen getan. Dieser Dr. Brendel scheint doch recht zu haben. Die Gangster haben den Doc
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