0338a - Handlanger des Todes
entführt.«
»Und was suchen die Burschen?«
»Du stellst diese Frage bereits ein zweites Mal. In der Wohnung am Central Park haben sie keine Antwort hinterlassen. Sie haben den Tresor geleert.«
»Vielleicht suchen sie auch in den übrigen Wohnsitzen des Arztes Wandtresore«, folgerte Phil.
»Das ist nicht ausgeschlossen. Ich frage mich allerdings nur, warum die Gangster erst auf sich aufmerksam machen, ehe sie die Häuser ausplündem. Es wäre doch für die viel einfacher gewesen, die Häuser in aller Ruhe aufzuknacken und auszurauben, ohne dem Doc davon einen Ton zu sagen.«
»Offenbar nicht«, widersprach Phil, »vielleicht haben sie so wenig wie wir gewusst, wo Rusher seine Sommersitze verstreut hatte. Sie haben zuerst den Arzt ausquetschen wollen. Als ihnen das nicht gelang, holten sie sich die Frau.«
»… die ihnen nun die Wandtresore in den Häusern zeigen soll. Aber ich frage mich, warum sind die Burschen so scharf auf diese privaten Safes von Dr. Rusher. Jeder Millionär - und der Doc zählt zu ihnen - hat in der Bank sein großes, einbruchsicheres Fach.«
»Vielleicht bildet Dr. Rusher eine Ausnahme«, sagte Phil.
»Nehmen wir an, deine Theorie stimmt, Phil. Dann müssen sich die Gangster einen genauen Überblick über Rushers Privatvermögen verschafft haben. Allerdings wussten sie nicht, wo er seine Millionenwerte versteckt hielt. Noch immer gibt es eine Möglichkeit, dass Francis Dracon dahintersteckt. Er wird über die Vermögenslage des Arztes informiert gewesen sein. Ich glaube, wir steigen ins Archiv hinunter und lassen und die Komplizen von Dracon einmal heraussuchen.«
Als ich an der Tür war, klingelte Phils Telefon. Er nahm den Hörer von der Gabel und meldete sich. Phil winkte mir mitzuhören. Die State Police war am Apparat.
»Hier Beecle«, meldete sich der Lieutenant, »wir haben wichtige Informationen für das FBI. Können Sie diese Information entgegennehmen?«
Phil sah mich fragend an. Ich nickte. Wenn das Mädchen in der Zentrale mit uns verbunden hatte, musste Mister High, der sonst angerufen wurde, wohl nicht im Haus sein.
»Schießen Sie los«, sagte Phil.
»Vor einer Viertelstunde wurde Sheriff Frank Huxly ermordet aufgefunden. Der Spruch über den Fernschreiber ist bereits unterwegs. Aber ich hielt es für richtig, Sie gleichzeitig telefonisch zu informieren, denn der Mord geschah innerhalb des New Yorker Distriktbereiches. Und Polizistenmord wird vom FBI bearbeitet.«
»Allerdings«, erwiderte Phil, »wo haben Sie Huxly gefunden?«
»Auf dem Interstate Highway zwischen Hartford und New York, genauer fünfundvierzig Meilen südlich von Hartford, unmittelbar beim Städtchen Meriden.«
»Wann geschah der Mord?«
»Seit heute Nacht drei Uhr wurde Sheriff Huxly vermisst. Er hatte mit seinem Hilfssheriff an der Auffahrt in Meriden oder zumindest in der Nähe Fahrzeugkontrolle gemacht, weil wir einigen Autodieben auf der Spur waren.«
»Ich wollte schon sagen, es ist doch ungewöhnlich, dass der Sheriff eines Städtchens Fahrzeugkontrolle macht.«
»Ja, allerdings«, gab Beecle zu, »wir haben auch ein schlechtes Gewissen. Aber er hatte sich uns aufgedrängt, weil er die Gegend um Meriden sehr gut kannte. Außerdem fehlte uns dort an der Auffahrt ein Posten, sodass wir unsere Zustimmung gaben.«
»Und wo ist der Hilfssheriff?«
»Er kam um drei heute Nacht und war völlig verstört. Huxly hatte ihn weggeschickt, um ein Päckchen Tabak zu besorgen in einer Kneipe, die von der Auffahrt eine Meile entfernt liegt. Der Junge besaß nur ein Fahrrad. Er brauchte für den Weg bei dem Regen hin und zurück fast eine halbe Stunde. Als er wieder an der Auffahrt ankam, war Huxly verschwunden. Der Hilfssheriff wartete eine Viertelstunde. Dann lief er am Interstate Highway entlang, fünf Meilen in die eine, fünf in die entgegengesetzte Richtung, statt uns zu alarmieren. Aber von Huxly keine Spur.«
»War der Sheriff nicht motorisiert?«, fragte Phil.
»Doch, er besaß einen alten Rover. Der stand noch an der Auffahrt auf dem Parkplatz. Deshalb glaubte der Hilfssheriff, Huxly müsse sich in der Nähe aufhalten. Um drei Uhr endlich erhielten wir Nachricht von Huxlys Verschwinden. Die nächtliche Suchaktion verlief erfolglos.«
»Und wo wurde die Leiche jetzt gefunden?«
»In einem dichten Strauch am Fuß der Highway-Böschung. Der Mörder muss sein Opfer von oben hineingeworfen haben, und die Zweige sind wieder über Huxly zusammengeschlagen. Aber auch von unten war er nicht
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