0339 - Die Kammer der tausend Schrecken
Skoar wurde eingeliefert, sagten Sie...?"
„Ja. Es wurde durch Klopfzeichen durchgegeben."
Perry Rhodan wirbelte herum und blickte den Telepathen aus funkelnden Augen an.
„Können Sie sich denken, wer dieser 'Skoar' war, John?"
Marshall nickte.
„Selbstverständlich, Sir. Es ist das Wesen, dessentwegen wir überhaupt erst nach Truktan gekommen sind, also kein gewöhnlicher Skoar, sondern der Oberkommandierende aller Skoars, der Skoarto."
Pharo Walkee stieß einen spitzen Schrei aus.
„Bei allen Dämonen des Gebeinplaneten! Der Skoarto selbst!"
Rhodan grinste.
„Ich möchte wissen, was so Besonderes an diesem Skoarto sein soll. John, versuchen Sie, die Hirnimpulse dieses Burschen zu erfassen. Ich möchte mehr über ihn wissen, bevor wir ihn besuchen."
*
Ich darf diesen Schneegorilla niemals aus den Augen verlieren! dachte Tschai Kulu verbissen. Er stieß das betäubte Tier mit dem Fuß an. Es rührte sich nicht.
Er steckte seinen Schockblaster ins Halfter zurück und schlenderte mißmutig wieder zu seinem glasartigen Stein hinüber. Nachdem er sich so gesetzt hatte, daß ihn keine Kante drücken konnte zog er eine Kapsel von der Größe einer halbierten Zigarette aus der Brusttasche seiner Einsatzkombination und schob sie in die Aufnahmekammer unterhalb seines Halsringwulstes. Der magnetische Verschluß klickte zweimal; die Speicherspule befand sich nun in Kontakt mit dem Telekom.
Major Kulu schaltete den Sendeteil ab, denn er wollte seine Aufzeichnungen nicht einige Millionen Kilometer weit abstrahlen. Gar zu leicht könnten Unbefugte mithören, und ob alle Bewohner dieser Existenzebene so harmlos waren wie Jefferson, erschien ihm sehr fraglich Bedächtig sprach er anschließend einen Bericht über seine letzten Erlebnisse ins Mikrophon. Er ließ auch nicht seine Schlußfolgerungen aus.
Als er fertig war, atmete er auf.
Wenigstes das war er seiner eigenen Lebensform schuldig gewesen. Was auch immer mit ihm geschehen würde, sofern sein Einsatzanzug heil blieb, konnte jeder Terraner aus der Speicherspule ersehen, wie es ihm ergangen war.
Er trank einen Schluck vitaminisierten Wassers aus seinem Vorrat. Die gelbe Flüssigkeit des Baches getraute er sich nicht zu trinken, obwohl er sicher war, daß es sich dabei um ganz normales Wasser handelte, so normal, wie Wasser in dieser verrückten Existenzebene nur sein konnte.
Wieder ruhte sein Blick auf dem reglosen Körper Jeffersons. Er fragte sich, auf welche Art und Weise ein nur schwach intelligentes Tier wie dieser Schneegorilla es fertigbrachte, die Existenzebenen zu wechseln wie ein Mensch die Hemden.
Ob dieses Vergleiches mußte er unwillkürlich lächeln. Doch übergangslos wurde er wieder ernst.
Er mußte an die beiden Mutanten denken, die auf der Normalebene zurückgeblieben waren. Sie würden sich Sorgen um ihn machen. Dabei war das wahrscheinlich gar nicht nötig. Irgendwann einmal würde Jefferson wieder in die Normalebene zurückkehren, dann brauchte er nur für körperlichen Kontakt zu sorgen.
Ansonsten war es absolut egal, ob er bei ihnen war oder nicht. Zwei fähige Mutanten und Sonderoffiziere des Imperiums konnten ihren Auftrag auch ohne seine Mitarbeit erfüllen.
Als Tschai Kulu mit seinen Überlegungen soweit gekommen war, begann ihm die Situation Spaß zu bereiten. Welcher Terraner durfte sich schon rühmen, ein vergleichbares Abenteuer bestanden zu haben. Gewiß, es gab da diesen USO-Spezialisten Aino Uwanok, der als ehemaliger Flottenoffizier in Andro - Beta beim Kampf gegen die sogenannten Mobys in eine ähnliche Lage geraten war. Erst zwanzig Jahre später hatte er seine Erlebnisse veröffentlichen dürfen. Ansonsten aber hatte niemand jemals die normale Existenzebene verlassen, es sei denn, die betreffenden Berichte verstaubten in irgendwelchen Geheimarchiven.
Kulus Gesicht verfinsterte sich.
Möglicherweise würde es seinem Bericht ebenso ergehen, obwohl er ü ber Gucky gute Beziehungen zu einem bekannten terranischen Verlag hatte.
Er seufzte.
War es nicht paradox, daß er sich über Dinge den Kopf zerbrach, die möglicherweise auf immer unerreichbar für ihn bleiben würden? Selbst wenn es ihm gelang - was er für sicher hielt - in die normale Existenzebene zurückzukehren, wäre er immer noch unendlich weit von der heimatlichen Milchstraße entfernt, zusammen mit dem Großadministrator, Atlan, Roi Danton und der ganzen Besatzung der CREST. Bestenfalls würde er die Möglichkeit erhalten, sein Material dem
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