Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

0339 - Die Kammer der tausend Schrecken

Titel: 0339 - Die Kammer der tausend Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
Redakteur der Bordzeitung, Major Walt Ginstern, anzubieten.
    Er kratzte sich zwischen den spitzen Ohren, die der Maskenbildner ihm aufgesetzt hatte.
    Nun, immerhin brächte das ein wenig Abwechslung in den grauen Bordalltag. Walt Ginstern hielt immer eine Flasche Whisky in seinem Schreibtisch bereit...
    Ein schnarchender Laut ließ Tschai Kulu aus seinen Träumen in die rauhe Wirklichkeit zurückkehren.
    Jefferson war erwacht!
    Der Schneegorilla richtete sich auf und schüttelte sich. Als er gähnte entwich seinem Rachen eine Wolke Verwesungsgeruch.
    Der Major näherte sich dem Tier. Aber es schien schlechter Laune zu sein. Er mußte zur Seite springen, um einem Tatzenhieb auszuweichen.
    „Immer mit der Ruhe!" knurrte er. „Du hast mich hierhergebracht; nun bring mich auch wieder zurück!"
    Mit jäh aufsteigender Angst erkannte er, daß er Jefferson schlecht zwingen konnte, ihn wieder in die normale Ebene zu befördern. Unter Umständen machte sich der Schneegorilla allein auf und davon.
    Verzweifelt überlegte Kulu, wie er sich dagegen absichern konnte. Schließlich fiel ihm das Plastonseil an seinem Gürtel ein. Er hatte es vor dem Verlassen der Space-Jet an sich genommen, weil sie einige Tage lang in den Bergen Truktans bleiben wollten. Nun konnte es einem nützlichen Zweck dienen.
    Er rollte es teilweise auf und knüpfte eine Lassoschlinge hinein, wie sie bei Absicherungen von Raumaußenarbeiten diente. Dann schwang er die geöffnete Schlinge über seinem Kopf und schleuderte sie.
    Leider bewegte sich Jefferson just in diesem Moment ein Stück weiter. Die Schlinge glitt von seinem Rücken ab.
    Tschai Kulu versuchte es ein zweites Mal.
    Diesmal gelang es.
    Jefferson brummte ärgerlich, als die Seilschlinge sich um seinen kugelig vorgewölbten Bauch zusammenzog. Dann setzte er sich in Bewegung. In einer Art Schaukeltrab eilte er über die Wiese. Der Major wurde umgerissen und einige Meter weit auf dem Rücken mitgeschleift, bevor es ihm gelang, das Seil mit den Händen zu fassen und sich hochzuziehen.
    Im Dauerlauf rannte er hinter dem Schneegorilla her.
    He, Jefferson!" schrie er. „Warte doch!"
    Jefferson stoppte seinen Lauf so jäh ab, daß Kulu gegen seinen Zottelpelz prallte und eine Verwünschung ausstieß.
    Im nächsten Moment verschwand die halbwegs vertraut gewordene Umgebung.
    Major Kulu stieß einen erstickten Schrei aus.
    Er stand plötzlich auf einer völlig anderen Welt. Eine fugenlose Decke aus stahlähnlichem Material bedeckte den absolut ebenen Boden, soweit Tschai blicken konnte. Und der Boden vibrierte unablässig, als arbeiteten unter ihm starke Maschinen.
     
    4.
     
    John Marshall öffnete die Augen und atmete tief durch. Allmählich verschwand der geistesabwesende Ausdruck in seinem Gesicht.
    Der Großadministrator blickte den Chef des Mutantenkorps besorgt an. Rhodan wußte, daß die vergangenen zehn Minuten dem Telepathen höchste Anstrengungen abgefordert hatten. Die Schweißperlen auf seiner Stirn legten beredtes Zeugnis davon ab.
    Deshalb wartete er geduldig, bis Marshall sich endgültig erholt hatte.
    „Es handelte sich tatsächlich um den Skoarto", flüsterte Marshall nach einer Weile. Er blickte erst jetzt auf. Ein mattes Lächeln huschte über sein Gesicht. „Die Stahlwände hier schirmen unvergleichlich stark ab. Eigentlich konnte ich die Gedankenimpulse des Skoartos nur deshalb erfassen, weil sie besonders intensiv waren. Dieses Wesen ist verbittert und von Haß auf diejenigen erfüllt, die sein Kommandoschiff abgeschossen haben."
    Perry Rhodan nickte bedächtig.
    „Folglich ist der Skoarto unser potentieller Verbündeter. Das hatte ich gehofft. Haben Sie feststellen können, in welcher Zelle des Gefängnisses er festgehalten wird?"
    „So ungefähr. Er befindet sich mit Sicherheit eine Etage tiefer als wir und einige hundert Meter entfernt. Eine exakte Lokalisierung seines Aufenthaltsortes gelang mir leider nicht."
    „Das ist auch nicht unbedingt nötig. Sobald wir unsere Zelle verlassen haben, tasten wir uns mit Ihrer telepathischen Hilfe bestimmt sehr schnell an seine Zelle heran. Ich bin gespannt, wie er auf unser Erscheinen reagiert."
    Die beiden Terraner hatten sich aus Höflichkeit dem Blauen gegenüber im Zentrums-Idiom der Galaxis M-87 unterhalten, so daß Pharo Walkee immer auf dem laufenden geblieben war.
    Der Blaue stieß plötzlich einen gurgelnden Schrei aus.
    Sofort waren Rhodan und Marshall bei ihm, da sie dachten, Walkee bräche infolge der Nachwirkungen der

Weitere Kostenlose Bücher