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0339 - Die Kammer der tausend Schrecken

Titel: 0339 - Die Kammer der tausend Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Verhöre zusammen. Aber der Blaue wehrte ihre Hilfe ab.
    „Danke, mir geht es recht gut. Aber Sie scheinen unter dem Detektorverhör geistig gelitten zu haben.
    Wie können Sie überhaupt daran denken, dem Skoarto gegenüberzutreten?"
    Marshall lächelte wissend.
    Rhodan schüttelte verwundert den Kopf.
    „Weshalb sollten wir uns vor dem Skoarto fürchten? Wir sind mit seinen Skoars recht gut ausgekommen und werden auch mit ihm auskommen, zumal er ein Gefangener wie wir ist."
    „Der Skoarto ist nicht das gleiche wie ein Skoar", widersprach Pharo Walkee.
    John Marshall runzelte die Stirn.
    „Ich kann nicht erkennen, was er über den Skoarto denkt", sagte er leise.
    „Inwiefern unterscheidet er sich von den Skoars?" fragte der Großadministrator.
    Aber Pharo Walkee antwortete nicht. Sein gehetzter Blick sprach allerdings Bände. Selbst vor einem eingesperrten Skoarto schien er gehörigen Respekt zu empfinden.
    „Okay!" sagte Perry Rhodan resignierend. „Wir treffen ihn sowieso bald, weshalb also sollten wir uns vorher die Köpfe zerbrechen, wie der Skoarto der Skoars aussieht."
    „Sie können jetzt nicht zu ihm!" rief der Blaue angsterfüllt.
    Rhodan blickte ihn verweisend an.
    „Nun hören Sie mir einmal zu, Pharo Walkee! Wir sind nicht hierhergekommen, um uns von einem Gefangenen wie dem Skoarto zu fürchten. Im Gegenteil; nur weil wir vermuteten, daß wir auf Truktan mit ihm zusammentreffen könnten haben wir unser Unternehmen hauptsächlich gestartet. Außerdem stehen uns Hilfsmittel zur Verfügung, von denen Sie nichts ahnen."
    „So meinte ich es nicht", entgegnete der Blaue. „Aber der Zeitpunkt einer Aktion wäre jetzt ungünstig.
    Noch befinden sich Roboter in der großen Halle. Bald jedoch wird das Essen ausgegeben, und danach herrscht für einige Zeiteinheiten vollkommene Ruhe. Dann ziehen auch die Roboter ab."
    „Wollen Sie damit sagen, das Gefängnis bliebe zeitweise unbewacht?" fragte der Großadministrator.
    „Ja, denn die Zellen gelten als durchaus ausbruchsicher. Außerdem hat noch nie ein Gefangener einen Ausbruch überhaupt versucht. Die Strafe dafür schreckt ab."
    „Es stimmt, was er sagt", warf Marshall ein.
    „Natürlich stimmt es!" erklärte Pharo Walkee beleidigt.
    Perry Rhodan lächelte dem Blauen besänftigend zu und lehnte sich an die Wand der Zelle. Die Arme verschränkte er vor der Brust.
    Niemand zweifelt an Ihren Worten, Pharo Walkee. Mar Shall handelt lediglich routinemäßig."
    „Wie kann er überhaupt feststellen, ob ich die Wahrheit spreche oder nicht?" fragte der Blaue mißtrauisch. „Führt er einen Mikrodetektor bei sich? Aber solche Geräte gibt es doch gar nicht."
    „Er kann Gedanken lesen", erläuterte Rhodan. „Mar Shall ist ein natürlicher Telepath, wenn Sie wissen, was das bedeutet."
    „Ein Mächtiger...?" flüsterte Pharo Walkee respektvoll. „Ja, ich weiß daß es Wesen mit dieser Fähigkeit gibt. Wenn Mar Shall so ein Wesen ist, dann habe ich keine Angst mehr. Dann werde ich mich auch vor dem Skoarto nicht mehr fürchten."
    Der Chef des Mutantenkorps schnitt eine Grimasse. Er fühlte sich durchaus nicht als unbesiegbares, übermächtiges Wesen, obwohl seine Fähigkeit der Telepathie ihm selbstverständlich eine Menge Vorteile gegenüber feindlichen oder indifferenten Intelligenzwesen einbrachte. Aber gegen physische Gewalt war er ebenso machtlos wie ein normaler Mensch.
    „Nicht so bescheiden!" Rhodan drohte ihm lächelnd mit dem Finger. Er hatte in Marshalls Gesicht wie in einem aufgeschlagenen Buch gelesen.
    Der Telepath erwiderte das Lächeln. Durch fünf Jahrhunderte hindurch hatten sie zusammen am gleichen Ziel gearbeitet und waren sich dadurch nähergekommen.
    Ein kurzes Pfeifsignal ließ sie zusammenzucken.
    „Das Essen kommt!" erklärte Pharo Walkee. „Ich muß hinüber in meine Zelle, sonst kann ich nicht an meine Mahlzeit heran."
    „Wie meinen Sie das?" fragte Marshall. „Wird das Essen nicht von Wärtern gebracht?"
    „Es erscheint im Versorgungsschacht", antwortete der Blaue. „Passen Sie auf, wenn bei Ihnen zwei in Blätter eingeschlagene Portionen erscheinen, und greifen Sie schnell zu, sonst fällt der Fraß wieder hinunter."
    Er verschwand eilends durch die Öffnung, die Rhodan zwischen beiden Zellen geschaffen hatte.
    Marshall und der Großadministrator kauerten sich vor ihren Versorgungsschacht. In der Öffnung war eine Trennwand zu erkennen; offenbar diente die eine Schachthälfte der Versorgung und die andere der

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