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0339 - Die Kammer der tausend Schrecken

Titel: 0339 - Die Kammer der tausend Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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Abfallbeseitigung.
    Als in der rechten Öffnung ein Gebilde von der Form und der Farbe eines vergilbten Weißkohlkopfes auftauchte, griff John Marshall hastig zu und reichte es dem Großadministrator. Das gleiche danach eintreffende zweite „Paket" behielt er für sich.
    Perry Rhodan hatte unterdessen sein Blattpäckchen aufgeschlagen. Mißtrauisch musterte er den dicken, grauweißen Brei, der zum Vorschein kam.
    „Will man uns vielleicht die Mägen damit verkleistern?" murrte er übelgelaunt. „Das ist doch kein Essen!"
    Der Telepath grinste.
    „Niemand hat von einem Menü gesprochen, Sir. Wenn ich mich recht erinnere, sagte Pharo Walkee etwas von 'Fraß'. Seltsam, wie die kosmischen Jargons sich gleichen."
    Rhodan lachte herzhaft. Seine gute Laune kehrte augenblicklich zurück.
    „Naja, probieren kann man es!" Er kostete vorsichtig. „Hm! Gar nicht so übel. Eine Art Hirsebrei, würde ich sagen."
     
    *
     
    Major Tschai Kulu schloß seinen Druckhelm - nicht etwa, weil die Atmosphäre des stählernen Planeten seinen Lungen nicht zuträglich gewesen wäre, sondern weil die polierte Oberfläche das Licht der beiden Sonnen so stark reflektierte, daß dem Offizier die Augen tränten.
    Der Blendschutz des Helms schützte ihn vor der Überfülle an Licht, obwohl Tschai den Helm nicht ganz verschloß, um seinen Frischluftvorrat zu sparen.
    Er spähte in den weißblauen Himmel. Die große, blaue Sonne stand unmittelbar im Zenit, während die kleine, weiße sich anschickte, hinter dem Horizont zu versinken.
    Aber das waren noch längst nicht alle Lichtquellen. Trotz der Tageszeit erkannte Tschai Kulu mindestens noch dreißig verschiedenfarbene Sonnenscheiben mit Durchmessern zwischen der Größe einer Kirsche und einer Solarmünze.
    „Du lieber Himmel!" stöhnte er. „Wo bin ich denn nun wieder hingeraten! Jefferson, du Satansbraten, in welche verrückte Existenzebene hast du uns jetzt befördert?"
    Aber der Schneegorilla hörte nicht. Er schlug einen Purzelbaum, und weil Kulu durch das Seil noch immer mit ihm verbunden war, schlitterte er haltlos über die glatte Oberfläche des seltsamsten Planeten, den er je in seinem Leben gesehen hatte.
    Diese Art von sportlicher Betätigung schien Jefferson ungeheuren Spaß zu bereiten. Er vollführte einen Luftsprung und eine Rolle nach der anderen - bis er jählings von der Welt verschwand.
    Major Kulu segelte noch einige Meter weiter, dann legte sich sein Körper quer über eine kreisrunde Öffnung in der ansonsten makellosen Fläche. Er machte sich steif, denn das Gewicht, das an seinem Gürtel zog, verriet ihm eindeutig, daß Jefferson offenbar in einer senkrecht abfallenden Röhre hing.
    Sobald Tschai Kulus Kräfte nachließen, mußte der Schneegorilla unweigerlich in eine unbekannte Tiefe stürzen - und er, Kulu, mit.
    Doch alle Anstrengungen waren von vornherein zum Scheitern verurteilt. Jefferson wog bedeutend mehr als Tschai Kulu, und auf der spiegelblanken, glatten Fläche des Planeten fanden die Hände des Majors keinen Halt.
    Im letzten Moment warf er sich herum, sonst wäre ihm das Rückgrat durchgebrochen.
    Er schloß die Augen und schickte ein Stoßgebet in den fremden Himmel. Erst einige Sekunden später und hundert Meter tiefer entsann er sich der lebensrettenden Möglichkeiten seines Einsatzanzugs. Er schaltete mit flinken Fingern das Antigrav- und Rückstoßaggregat ein und schwitzte bei dem Gedanken daran, daß er aufschlagen könnte, bevor der Fall gebremst worden war.
    Der Schneegorilla gab lautstark seinem Mißfallen Ausdruck, als die Impulswellenbündel aus dem Rückstoßaggregat ihm den Pelz versengten. Aber Kulu durfte keine Rücksicht darauf nehmen; schließlich hing auch Jeffersons Leben von der Wirksamkeit des Aggregats ab.
    Endlich war der Sturz aufgehalten.
    Kurz bevor er sich in eine Aufwärtsbewegung umkehren konnte schaltete Tschai Kulu das Rückstoß gerät ab. Nunmehr schwebte er mit Hilfe des Antigravs schwerelos in der Röhre - und Jefferson unter ihm.
    Der Major schaltete den flachen Scheinwerfer auf seiner Brust ein. Im Lichtkegel erkannte er wiederum nur fugenlose Stahlwände. Tiefer unten schien sich die Röhre in der Unendlichkeit zu verlieren.
    „In eine schöne Lage hast du uns da gebracht", murmelte er vorwurfsvoll.
    Jefferson grunzte.
    Seufzend verringerte Tschai Kulu die Leistungsabgabe seines Antigravaggregates. Sofort sanken er und Jefferson tiefer. Die Fallgeschwindigkeit erreichte jedoch keine gefährlichen

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