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0339 - Die Kammer der tausend Schrecken

Titel: 0339 - Die Kammer der tausend Schrecken Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Unbekannt
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an der Leine hinter ihm her.
    Nach ungefähr einem Kilometer Fußmarsch entdeckte der Major zu beiden Seiten die haarfeinen Fugen von Schotten. Er blieb stehen und überlegte, nach welcher Seite er sich wenden sollte. Kurz entschlossen nahm er sich das rechte Schott vor.
    Aber sosehr er auch suchte, er fand nirgends einen Hinweis auf den Öffnungsmechanismus. Das Schott reagierte auch nicht auf die Wärmeausstrahlung der bloßen Hand, wie es die meisten aller Schotte im bekannten Universum zu tun pflegten.
    Unschlüssig wog Kulu den Blaster in der Hand. Doch dann steckte er die Waffe weg. Sicher hätte er mit ihr das Schott zerstören können, aber wer weiß, was dann geschehen wäre. Die unverändert anhaltenden Vibrationen und die dröhnenden Geräusche schienen darauf hinzudeuten, daß der stählerne Planet ein einziges Kraftwerk war. Die Erbauer oder Besitzer hatten bestimmt dafür gesorgt, daß kein Unbefugter den Betrieb sabotieren konnte.
    Major Tschai Kulu zuckte die Achseln und marschierte weiter.
    Irgendwo mußte es schließlich einen passierbaren Eingang geben!
    Er entdeckte ihn nach weiteren vier Kilometern. Der Stollen endete plötzlich, und als Tschai bis auf einen Meter an die Abschlußwand herangekommen war, glitten zwei Schotthälften lautlos auseinander.
    „Warum nicht gleich so!" murmelte der Major.
    Er kannte das Risiko, das er einging, wenn er in eine Anlage eindrang, in der er absolut nichts zu suchen hatte. Aber er wußte auch, daß ihm nichts anderes übrigblieb.
    Hinter ihm schlossen sich die Schotthälften wieder. Beinahe wäre Jefferson eingeklemmt worden.
    Im nächsten Augenblick setzte sich der Boden in Bewegung.
    Ein Gleitband! durchfuhr es Kulu. Nun, das war immer noch besser als Marschieren!
    Gleichzeitig mit dem Anfahren des Gleitbandes wurden die stählernen Seitenwände transparent. Der Offizier erblickte zu beiden Seiten hinter den Wänden ein rötliches Glühen, in dem hellere, spiralförmig verlaufende Bänder auszumachen waren. Diese „Bänder" schienen jedoch ebenso aus Energie zu bestehen wie das Glühen selbst. Wahrscheinlich handelte es sich um Kraftfeldlinien.
    Innerhalb der Kraftfeldlinien und damit des Kraftfeldes selbst pulsierte eine amorphe Masse von bläulich strahlender Färbung. Es dauerte einige Zeit, bis Tschai Kulu dahinterkam, daß die vermeintliche Masse ebenfalls Energie war, nur eben eine ganz andere Art von Energie als die der Kraftfelder.
    Und als er das erkannt hatte, erschrak er.
    Während der Irrfahrt der CREST hatte er als Chef einer Beiboot-Flottille ausreichend Gelegenheit erhalten, die Umgebung zu beobachten. Daher und aus den Tagesbefehlen des Großadministrators wußte er, daß das gesamte Zentrum der elliptischen Galaxis M-87 von einem blauen Leuchten erfüllt war. Dieses blaue Leuchten konnte sonst in keiner bekannten Galaxis beobachtet werden, nicht einmal im Sternsystem M82, dessen Kern in einer seit vielen Millionen Jahren andauernden Explosion ungeheure Materiemengen ausschleuderte.
    Und das blaue Leuchten innerhalb der Kraftfelder des stählernen Planeten glich genau dem blauen Zentrumsleuchten von M-87!
    Major Kulu konnte nicht umhin darin Zusammenhänge zu sehen. Die zahlreichen scheibenförmig sichtbaren Sonnen, die er zuvor am Taghimmel dieser Welt ausgemacht hatte, bestätigten seinen Verdacht, daß der Kraftwerksplanet sich in unmittelbarer Näher des Galaktischen Zentrums von M-87 befand.
    Bis zu der Annahme, daß der Planet verantwortlich sei für das Zentrumsleuchten von M-87, war es nicht mehr weit. Möglicherweise stellte Flare, wie er den Planeten für sich genannt hatte, auch nur ein Glied in einem System zahlloser gleichartiger Kraftwerke dar, denn um den viele Lichtjahre durchmessenden Kern einer Galaxis mit einem blauen Leuchten anzufüllen, dazu gehörte mehr Energie, als es ein einziges planetengroßes Kraftwerk liefern konnte, ganz davon abgesehen, daß irgendwo auch die für den Fusionsprozeß erforderliche Materie herkommen mußte.
    Zu dieser Zeit kam Major Tschai Kulu zu der gleichen Erkenntnis, die Ras Tschubai und Ralf Marten bereits kurz nach seinem Verschwinden gehabt hatte: daß nämlich die unvorstellbaren Energieausbrüche im galaktischen Zentrum jenen Zustand der geringeren Wahrscheinlichkeit erhalten mochten, in dem sich die fremde Existenzebene befinden mußte...
     
    *
     
    Nach der ursprünglichen Verblüffung wurde Perry Rhodan wieder vollkommen ruhig. Sachlich musterte er die Erscheinung des

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