Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
034 - Der Hexer

034 - Der Hexer

Titel: 034 - Der Hexer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
Vom Netzwerk:
kopfschüttelnd auf das Fenster, das ihm keine Ruhe ließ. Besorgt flüsterte er Wembury zu:
    »Ich kann mir nicht erklären, wer die Vorhänge zugezogen hat, Mr. Wembury, ich könnte schwören, daß es nicht der Alte war. Als ich ihn verließ, schlief er ...«
    Er schob den Vorhang etwas zurück - dicht vor der Fensterscheibe starrte ihn ein blasses, bärtiges Gesicht an, das aber sofort in der Dunkelheit verschwand.
    Auf Hackitts Schreckensruf eilte Alan ans Fenster.
    »Was war das?«
    »Ich weiß nicht - ein Mann, glaube ich.«
    »Versuchen Sie, den Mann zu erwischen, Harrap!« befahl Wembury.
    Gleich darauf verlöschten alle Lichter im Zimmer.
    Leise gab Alan Anweisungen:
    »Bewegt euch nicht! Bleibt ruhig stehen! - Atkins, haben Sie den Schalter berührt?«
    »Nein, Sir.«
    »Hat einer von den anderen den Schalter berührt?«
    »Nein«, antworteten alle.
    »Atkins, bleiben Sie bei Messer - tasten Sie sich am Tisch entlang, bis Sie ihn finden. Seid alle ruhig!«
    Das rote Licht über der Tür leuchtete auf.
    Klick! Jemand hatte das Zimmer betreten.
    Wer es auch sein mochte, er war jetzt im Zimmer. Alan hörte unruhiges Atmen und die Bewegung eines leisen Schrittes auf dem Teppich. Er wartete. Plötzlich blitzte der Lichtschein einer Taschenlampe auf. Der helle Lichtkreis richtete sich, nur für einen Augenblick, auf die Geldschranktür.
    Jemand hantierte am Geldschrank. Alan bewegte sich immer noch nicht. Er lauschte angespannt, dann schlich er langsam vorwärts, beide Arme ausgestreckt. Mit einem Ruck sprang er vor, packte zu, seine Hände ergriffen eine Gestalt, aber vor Schreck und Verwirrung hätte er beinahe wieder losgelassen.
    Es war eine Frau! Sie wehrte sich wie wahnsinnig.
    »Wer sind Sie?« fragte er unterdrückt.
    »Lassen Sie mich los!« flüsterte eine aufgeregte, unkenntliche Stimme.
    »Nein!« rief er. Doch er stieß mit dem Knie gegen die scharfe Ecke des Sofas und ließ die Frau einen Augenblick los. Als er wieder zugreifen wollte, faßte er ins Leere.
    Auf einmal erhob sich drohend eine tiefe, dröhnende Stimme.
    »Messer - ich bin gekommen, um Sie ...«
    Man hörte Husten - ein langes, würgendes Husten ...
    »Macht Licht!« schrie Wembury.
    Eine Tür flog zu.
    »Zum Teufel, hat denn keiner eine Taschenlampe? Brennt ein Streichholz an!«
    Als die Lichtstrahlen aufleuchteten, sahen sich alle erstaunt an. Kein Fremder befand sich im Zimmer, die Türen waren geschlossen.
    Alans Blick glitt über die Wände - da zuckte er zurück, mit weitaufgerissenen Augen starrte er gebannt hin. An der Wand, mit seinem eigenen Stockdegen aufgespießt, baumelte -Maurice Messer!
    Von irgendwo außerhalb des Zimmers ertönte ein Lachen, lange anhaltendes, höhnisches Lachen. Die Männer lauschten und schauderten. Sogar Dr. Lomonds Gesicht wechselte die Farbe.

42.
    Eine Stunde war vergangen, seit man Messers Leiche entfernt hatte. Dr. Lomond machte sich einige Notizen.
    »Ich will Mr. Wembury suchen«, sagte er zum wartenden Wachtmeister. »Meine Tasche lasse ich solange hier.«
    »Mr. Wembury sagte, daß er zurückkommt, Sir, falls Sie warten wollen«, erwiderte Harrap. »Er durchsucht das Haus.«
    Lomond hörte ein Geräusch und ging zur Tür, die zu Messers Schlafzimmer führte, als Wembury die Treppe herabkam.
    »Bis jetzt habe ich zwei Zugänge zum Haus gefunden«, berichtete er.
    Atkins, der die Räumlichkeiten durchsucht hatte, kam zurück.
    »Sind Sie fertig?« fragte ihn Alan.
    »Ja, Sir. Messer scheint wirklich ein Hehler gewesen zu sein.«
    »Ich weiß. Ist Ihre Ablösung gekommen?«
    »Jawohl, Sir.«
    »Gut, Sie können gehen. Gute Nacht, Atkins!«
    Dr. Lomond sah Alan forschend an. Er wartete, bis der Mann weg war, dann zog er einen Stuhl an den gedeckten Tisch heran.
    »Wembury, mein Junge, Sie haben Sorgen - ist es wegen Miss Lenley?«
    »Ja - ich habe sie unterdessen rasch aufgesucht.«
    »Selbstverständlich war sie es, die zu dem ungelegenen Zeitpunkt ins Zimmer kam!«
    Alan starrte den Polizeiarzt an.
    »Lomond, ich will Ihnen etwas sagen - was heute abend passiert ist, wird wahrscheinlich meine Polizeilaufbahn ruinieren. Aber es kümmert mich nicht. - Ja, es war Mary Lenley!«
    »Ich nahm es an.« »Sie kam, um den Scheck an sich zu nehmen, den Lenley nach Aussagen Messers gefälscht haben sollte.«
    »Wie gelangte sie ins Zimmer?« fragte Lomond.
    »Offensichtlich durch einen Geheimgang, den ihr Messer gezeigt hat. Doch sie wollte nicht darüber sprechen, sie ist vollständig

Weitere Kostenlose Bücher