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034 - Der Hexer

034 - Der Hexer

Titel: 034 - Der Hexer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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Flitterwochen verdorben, die mir je in Aussicht standen!«
    »Name?« fragte Carter förmlich.
    »Samuel Cuthbert Hackitt.«
    »Wohnung?«
    Sam verzog das Gesicht.
    »Buckingham-Palast.«
    »Keine Adresse? Als was haben Sie zuletzt gearbeitet?«
    »Als Zimmermädchen! Wissen Sie, Mr. Wembury, was mir Messer für vier Tage bezahlt hat? Es ist eine Gemeinheit! Wenn ich Sie wäre, würde ich nicht mehr in das Haus gehen - es spukt dort.«
    »Es spukt ...?«
    Das Telefon läutete. Carter hob ab.
    »Ja, in Messers Zimmer«, erzählte Sam währenddem. »Ich wollte gerade mit dem Zeug fort, als ich fühlte, wie eine kalte Hand sich um mein Gelenk legte. Kalt! Naßkalt wie die Hand eines toten Mannes! Ich stürzte zum Fenster und sprang hinaus!«
    Carter hielt den Hörer von sich weg.
    »Atkins ist am Telefon, Sir, der Posten vor Messers Haus ...«
    Alan ging schnell zum Apparat.
    »Hier Wembury. - Sind Sie im Haus? - Sie können nicht hinein? Erhalten keine Antwort? - Ist eins der Fenster erleuchtet? - Ich komme ...«
    Alans Gesicht hatte sich verfinstert. Er gab Carter den Hörer zurück.
    »Hackitt, ich weiß nicht, ob diese kalte Hand nicht mit Ihren kalten Füßen zusammenhängt. Auf alle Fälle werden Sie mich jetzt zu Messer begleiten. - Bringen Sie ihn mit!« befahl er dem Kriminalbeamten.
    Hackitt widersprach laut, mußte sich aber fügen.

41.
    Das Auto konnten sie nicht benützen, der Nebel lag zu dicht. Sie mußten sich an den Gartenzäunen und Häusern entlangtasten. Unterwegs stießen sie auf Dr. Lomond, und Alan bat ihn, mitzukommen. Der Weg führte durch den schlimmsten Teil der Flanders Lane, durch den auch Polizeileute nur zu zweit gingen.
    Vor ihnen leuchtete ein rotes Licht auf. Sie erblickten einen alten, schmutzigen Mann, der sich über ein Koksfeuer bückte.
    Für einen Augenblick hob er sein hageres Gesicht. Lomond erschrak.
    »Wer sind Sie?« fragte er.
    »Ich bin der Nachtwächter. Die Flanders Lane ist eine unheimliche Gegend. Heute nacht treibt sich die ganze Zeit eine Frau hier herum«, berichtete er.
    »Was für eine Frau?« fragte Wembury.
    »Ich dachte, es wäre ein Gespenst ... Man sieht hier Gespenster - und hört sie.«
    In einem der Häuser, die man in der Dunkelheit nicht sehen konnte, schrie jemand auf.
    »In der Flanders Lane schreien sie immer«, sagte der Nachtwächter. »Sie leben in ihren Kellern wie die Tiere, und einige von ihnen kommen nie heraus. Sie sind dort unten geboren und sterben dort unten.«
    Lomond schoß herum. Eine Hand hatte seinen Arm berührt.
    »Um Himmels willen - gehen Sie nicht weiter!« flüsterte es eindringlich.
    »Cora Ann!« rief er erstaunt.
    »Gehen Sie nicht, dort ist - der Tod! Ich möchte Sie retten -kehren Sie um, kehren Sie um!«
    »Wollen Sie mich einschüchtern, Cora Ann?«
    Im nächsten Augenblick war sie verschwunden.
    Der Nebel lichtete sich, sie sahen die Straßenlampe vor Messers Haus. Atkins erwartete sie unter dem Glasdach vor dem Eingang.
    »Ich wollte seine Zimmertür nicht einschlagen, bevor Sie kämen. Er gibt schon lange keine Antwort mehr. Erst hörte ich noch leises Klavierspiel, ich ging hinters Haus und sah, daß in seinem Zimmer Licht brannte.«
    »Kein Geräusch?«
    »Nein, nur das Klavierspiel.«
    Alan eilte ins Haus, gefolgt von Atkins, dem Arzt und dem Detektiv mit dem gefesselten Hackitt. Oben klopfte er laut. Es kam keine Antwort. Er schlag mit der Faust gegen die Tür und rief Messers Namen. Drinnen blieb alles still.
    »Wo ist die Wirtschafterin?«
    »In ihrem Zimmer, Sir. Wenigstens war sie vorhin noch dort. Aber sie ist taub.«
    »Geben Sie mir irgendeinen Schlüssel, ich kann die Tür öffnen«, sagte Hackitt.
    Sie warteten schweigend, während er am Schloß hantierte. In wenigen Sekunden gab es nach. Die Tür öffnete sich.
    Nur eine Stehlampe brannte und warf einen gespenstischen Schein auf Messers gelbes Gesicht. Er war im Frack und saß vor dem Klavier, die Hände vorgestreckt, der Kopf war auf die Brust gesunken.
    »Gott sei Dank!« Es war Sams zittrige Stimme. »Nie hätte ich gedacht, daß ich den Alten nochmals lebend sehen würde !«
    »Doktor, versuchen Sie doch, ob Sie ihn nicht zu sich bringen können!« Zum Leuchter aufblickend, befahl Alan: »Schalten Sie das Licht ein! Hackitt, wo standen Sie, als Sie die Hand fühlten?«
    Hackitt ging zu einer Stelle, die sich der Tür fast gegenüber befand.
    »Ich stand hier«, erklärte Hackitt, »die Hand war dort.« Er zeigte in der Richtung zu der geheimnisvollen

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