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034 - Der Hexer

034 - Der Hexer

Titel: 034 - Der Hexer Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Edgar Wallace
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heiter. »Wie interessant, eine so wichtige Persönlichkeit zu sein, daß man das Amt nicht für fünf Minuten verlassen kann, ohne telegrafisch zurückgerufen zu werden!«
    »Für mich?« Alan runzelte die Stirn und nahm das Telegramm in Empfang.
    Freunde hatte er wenig, und daß das Amt seinen Urlaub kürzte, war nicht anzunehmen.
    Er öffnete das Telegramm und las:
    ›Sehr eilig. Kommen Sie sofort zurück, melden Sie sich bei Scotland Yard. Halten Sie sich bereit, Ihren Bezirk morgen früh zu übernehmen. Australische Polizei meldet: Hexer verließ vor vier Monaten Sydney. Es wird angenommen, daß er jetzt in London ist.‹
    Walford hatte das Telegramm aufgegeben.
    »Ist etwas nicht in Ordnung?« Mary betrachtete Alan mit besorgtem Gesicht.
    Er schüttelte langsam den Kopf.
    Der Hexer war in England. Arthur Milton, der schonungslose Mörder seiner Feinde, schlau, verwegen, furchtlos.
    In Gedanken war Wembury bereits in Scotland Yard, im Büro des Kommissars.
    Gwenda Milton - tot, ertrunken, eine Selbstmörderin! Trug Maurice Messer die Verantwortung dafür? Wehe Maurice Messer, wenn dem so war, wenn sie auf seinem Gewissen lastete!

7.
    ›Hexer‹ - das Volk hatte ihm diesen Namen gegeben. Er änderte seine Verkleidungen und Masken so oft, daß die Polizei noch nie in der Lage war, eine Beschreibung seiner Person in Umlauf zu setzen. Er war ein Meister der Verkleidung.
    Es konnte nur einen Grund für ihn geben, nach London zurückzukehren: Rache an Maurice Messer zu nehmen, dem er seine Schwester anvertraut hatte.
    In welchem Winkel der Riesenstadt würde er untertauchen? Für Wembury gab es nur eine Antwort: Deptford - der Stadtteil, den der Hexer kannte wie seine eigene Tasche, in dem der Mann wohnte, den er suchte.
    Deptford! Wembury erschrak. Mary Lenley begann ihre Tätigkeit in Messers Büro - und Gefahr für den Anwalt bedeutete auch Gefahr für Mary.
    »Sie haben mein Telegramm erhalten?« fragte Walford, als Alan bei ihm eintrat. »Es tut mir leid, daß ich Ihren Urlaub unterbrechen mußte, aber ich möchte, daß Sie Ihr Amt in Deptford sofort übernehmen, damit Sie möglichst schnell mit Ihrem neuen Bezirk vertraut werden.«
    »Der Hexer ist also zurück, Sir?«
    »Warum er zurückkam, und wo er steckt, weiß ich nicht. Ein direkter Bericht über ihn liegt eigentlich nicht vor, wir nehmen nur an, daß er zurückgekehrt ist.«
    Walford nahm ein Telegramm aus dem Korb auf seinem Tisch.
    »Der Hexer hat eine Frau. Nur wenige wissen es. Er hat sie vor ein oder zwei Jahren in Kanada geheiratet. Nach seinem Verschwinden verließ auch sie das Land, man folgte ihr bis nach Australien. Dies konnte nur eines bedeuten: Der Hexer war dort! Jetzt hat sie Australien verlassen und kommt morgen früh in England an.«
    »Ich verstehe. Das bedeutet also, daß der Hexer entweder schon in England oder jedenfalls auf dem Weg hierher ist?«
    »Sie haben doch mit niemand darüber gesprochen?« fragte der Kommissar rasch. »Sagten Sie nicht, daß Messer in Lenley Court war? Sie haben ihm gegenüber nichts erwähnt?«
    »Nein, Sir!« antwortete Alan. »Eigentlich bedauere ich es. Ich hätte gern die Wirkung auf ihn beobachtet!«
    »Der Hexer ist das Lieblingsgespenst Londons«, stellte Oberst Walford mit Besorgnis fest. »Auch nur bei der leisesten Andeutung, daß er nach London zurückgekehrt sein könnte, würden sich sämtliche Zeitungsmenschen der Fleet Street auf mich stürzen. Er brachte uns mehr Fehlschläge als jeder andere Verbrecher auf unseren Listen! Die Nachricht, daß er sich frei in London bewegt, wird einen Sturm entfachen, der nicht mehr aufzuhalten ist!«
    »Glauben Sie, daß der Fall über meine Kräfte geht?« fragte Alan.
    »Nein«, versicherte Walford entschieden. »Ich setze große Hoffnungen auf Sie - auf Sie und Dr. Lomond. Haben Sie übrigens Dr. Lomond kennengelernt?«
    »Nein, wer ist das?«
    Oberst Walford griff nach einem Buch, das auf dem Tisch lag.
    »Er hat, vor vierzehn Jahren, das einzige Buch über Verbrecher geschrieben, das sich zu lesen lohnt. Er war jahrelang in Indien und Tibet. Der Unterstaatssekretär kann froh sein, daß Lomond das Amt annahm.«
    »Welches Amt, Sir?« »Das Amt des Polizeiarztes des R-Bezirks - also Ihres Bezirkes.«
    »Eigentlich merkwürdig, daß der Mann einen so untergeordneten Posten annimmt«, meinte er schließlich.
    Walford lachte leise.
    »Er hat sein Leben lang nichts anderes getan. Wollen Sie seine Bekanntschaft machen? Er ist im Hause.« Er drückte auf

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