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034 - Der schwarze Hengst

034 - Der schwarze Hengst

Titel: 034 - Der schwarze Hengst Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dämonenkiller
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flehend zu.
    Einen Augenblick zögerte ich, dann drehte ich den Schlüssel um und riß die Tür auf. Coco heulte schmerzgepeinigt auf. Vor mir stand der Zimmerkellner, ein junger Bursche, der in der rechten Hand ein Tablett hielt, auf dem ein Sektkübel und zwei Gläser standen. Das Gesicht des Kellners war unnatürlich bleich, und eine unerklärliche Kälte ging von der Gestalt aus.
    »Was ist?«
    Der Kellner stand wie versteinert da. Schemenhaft erkannte ich ein schwarzes Etwas, eine Art Schatten, der ihn einhüllte. Die Eiseskälte verstärkte sich.
    Ich verließ das gesicherte Zimmer nicht, doch ich warf dem erstarrten Kellner die Kette mit der Gemme um den Hals. Der unheimliche schwarze Schatten krümmte sich zusammen, und ein zischendes Geräusch war zu hören.
    Coco schrie wieder.
    Das schwarze Gebilde umschloß noch immer den Körper des Mannes, doch die Gemme schien ihm nicht zu behagen. Kurz entschlossen löste ich einen Dämonenbanner vom Türstock und schleuderte ihn auf den zuckenden Schatten. Eine Dampfwolke schoß zur Decke, dann löste sich das Etwas zögernd vom Kellner und verschwand.
    Ich hob den Dämonenbanner auf. Der Bursche stand noch immer wie eine Statue vor mir. Langsam trat ich einen Schritt vor und berührte seine Wange. Sie war eiskalt. Mit dem Dämonenbanner strich ich über das Gesicht des Mannes. Ein Zittern durchlief seinen Körper. Sein rechter Arm bewegte sich leicht. Ich griff nach dem Tablett, und mit Mühe konnte ich es an mich ziehen.
    Ich kehrte ins Zimmer zurück. Coco krümmte sich vor Schmerzen. Sie riß sich das Halstuch herunter, und die Würgemale schwollen an. Ich stellte das Tablett auf den Tisch und blieb neben dem Bett stehen. Rasch ließ ich den Dämonenbanner über ihrem Kopf kreisen, und allmählich beruhigte sie sich. Ihr Körper war schweißbedeckt. Sie atmete röchelnd. Die Würgemale sahen entsetzlich aus.
    Ich warf einen Blick in den Gang. Der Kellner wankte wie ein Betrunkener hin und her. Mit der linken Hand klammerte er sich am Türstock fest, dann fiel er wie in Zeitlupe zu Boden.
    Ich kniete neben ihm nieder und wälzte ihn auf den Rücken. Sein Körper fühlte sich noch immer eisig an, doch er lebte. Die Nasenflügel bewegten sich leicht. Ich löste die Gemme von seinem Hals.
    Coco setzte sich auf und blickte mich verwirrt an. »Was ist geschehen?« Sie betastete mit beiden Händen ihren Hals.
    Ich griff nach dem Telefon. »Wir brauchen einen Arzt. Der Kellner ist zusammengebrochen.« Ich nannte die Zimmernummer.
    Coco sprang aus dem Bett und lief ins Badezimmer.
    »Hast du Schmerzen?« erkundigte ich mich.
    »Nein, aber mein Hals sieht entsetzlich aus. Was ist passiert?«
    »Ich fürchte, daß dich der Geist der untoten Agnes Houlkmann noch immer verfolgt.«
    Im Gang hörte ich Schritte. Zwei Hotelangestellte kamen und kümmerten sich um den bewußtlosen Kellner. Ich berichtete, was geschehen war. »Sie müssen einen Arzt verständigen.«
    »Das werden wir tun.« Sie hoben den Bewußtlosen hoch, und ich schloß die Tür. Nachdenklich steckte ich mir eine Zigarette an und blieb neben Coco stehen, die noch immer die Würgemale betastete. Sie waren schwarz und blutunterlaufen.
    »Da war etwas«, sagte sie leise. »Irgend etwas wollte nach mir greifen, doch es konnte nicht ins Zimmer gelangen.«
    Ich erzählte ihr den merkwürdigen Vorfall mit dem Kellner.
    »Ein schwarzes Etwas?« fragte sie. »Kannst du es näher beschreiben?«
    »Es war ein zuckender Schatten, der pechschwarz war und halb durchscheinend. Ich hatte den Eindruck, daß er dem Kellner die Körperwärme und Lebensenergie entzog. Hätte ich nicht eingegriffen, dann wäre der arme Kerl jetzt wahrscheinlich tot.«
    »Ich verstehe das alles nicht. Zuerst der Vorfall mit den Schlüsseln, dann die Veränderung meines Paßbildes, und nun dieser Angriff. Es ist besser, wenn wir Wien verlassen. Hier ist es zu gefährlich.«
    »Es ist kurz vor Mitternacht«, stellte ich fest.
    Coco runzelte die Stirn. Die Schwellung war wieder zurückgegangen, doch noch immer waren die Male zu sehen. »Wir könnten mit Elmar Langer nach Nizza fliegen.«
    »Das riecht nach einer Falle, wenn du mich fragst«, brummte ich und warf die Zigarette in die Kloschüssel. »Diesem Elmar Langer ist nicht zu trauen. Und was hat dieser Schatten zu bedeuten?«
    »Es ist nicht der Geist Agnes Houlkmanns. Ich fürchte, daß irgend etwas aus dem Spiegelkabinett auf mich übergesprungen ist.«
    »Dieses Etwas wird dich überall finden,

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